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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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flüsternd.
    Ihre Augen und auch die Art und Weise, wie sie sprach, machten deutlich, dass sie es bitterernst meinte. Benjamin war sich der schlechten Angewohnheit stets bewusst, dass er in aufregenden Situationen dazu neigte, wie ein Wasserfall zu sprechen, doch nie zuvor war ihm dies derart unangenehm. Vermutlich lag es auch an dem, was die Mè zu ihm sagte, denn kein Lehrer oder Instruktor, wie sie es nannte, mochte es, wenn man in seinem Unterricht sprach – aus welchen Gründen auch immer.
    Während sich Benjamins Verhalten nach dieser beinahe schon bösartigen Maßregelung augenblicklich ins Gegenteil kehrte, wunderte sich Lucas, der Nokturijè inzwischen schon recht gut kannte, über ihr Benehmen. Schließlich hatte ihr sein ehemaliger Direktor nichts getan. Da er sich dies nicht erklären konnte, zwängte er sich kurzerhand an seinem früheren Mentor vorbei und tastete sich einfühlsam zu ihr voran.
    »Ist alles in Ordnung, Nokturijè?«, flüsterte er leise.
    Besorgten Blickes sah sie ihn kurz an, um sogleich wieder ihre Augen umherwandern zu lassen.
    »Ich habe seit einiger Zeit das Gefühl, dass uns jemand verfolgt.«
    Nun schaute sich auch Lucas um, bemüht auf die kleinste Kleinigkeit zu achten und jedes noch so ungewöhnliche Geräusch zu empfangen. Ungewöhnliches erkennen konnte er nicht und das Einzige, was er hörte, war das unruhige Luftholen des Mundatmers Benjamin hinter sich.
    »Bist du dir sicher? Ich mag mich täuschen, aber ich kann nichts ...«
    Plötzlich wie aus dem Nichts waren sie von vier Männern umzingelt, die grimmig dreinblickend, ihre Impulsgewehre auf sie richteten.
    »Ja, bin ich«, entgegnete Nokturijè.
    Mit einem breiten, beinahe schon psychotischen Grinsen in seinem Gesicht, stellte sich einer der Vier direkt vor die Mè und sah sie von Kopf bis Fuß lüsternen Blickes an. Lucas vermochte diesen schmierigen Typen, mit seiner altmodischen Irokesenfrisur und den vielen Tattoos, die seine Arme und auch den Hals zierten, sofort einzuschätzen. Zum einen war dieser, wie Lucas glaubte selbsternannte Anführer, nicht nur einmal für irgendwelche Vergehen an der Gesellschaft hinter Gittern gesessen, er hielt sich zudem für unwiderstehlich – ein Frauenmagnet, dem das weibliche Geschlecht scharenweise zu Füßen lag, jedenfalls in seinen verkorksten Träumen.
    »Na sieh mal einer an, wenn das nicht unsere Retter sind und du scharfes Püppchen, bist wohl die Anführerin dieser müden Truppe. Habe ich recht?«, sagte der Mann und richtete dabei den Lauf seiner Waffe auf den Kopf der Mè.
     
    Lucas erkannte die Stimme des Tätowierten sofort wieder. Dies war der Mann, der sich nach seinen eigenen Worten darauf freute, Aliens abschlachten zu dürfen.
    Für Nokturijè wäre es vermutlich ein Leichtes gewesen, den zwielichtigen, etwa ein Meter achtzig großen und unrasierten Mann binnen weniger Sekunden unschädlich zu machen, doch sie rührte sich keinen Millimeter – sie starrte ihn nur an.
    Seine Gefolgsleute, von denen Lucas nicht glaubte, dass sie jemals in ihrem Leben zuvor auf die schiefe Bahn geraten waren, lachten. Sie machten auf ihn nicht den Anschein, dass sie ihnen etwas Böses wollten, sie schlossen sich wahrscheinlich nur dem an, der für sie durch sein Auftreten die größtmögliche Überlebenschance bot.
    »Sie waren das, der ›Lasst uns Aliens abschlachten‹ gerufen hat«, konnte sich Lucas nicht zurückhalten, ihn darauf anszusprechen.
    »Ja sicher! Aus diesem Grund habt ihr uns ... und vor allem mich doch befreit oder?«, sagte er und grinste dabei wieder.
    »Ihnen ist schon bewusst, dass sie ohne diesen ›Alien‹, der vor ihnen steht, jetzt nicht hier wären oder?«, bäffte Lucas zurück.
    Erregt ließ er erneut seine Augen über ihren makellosen Körper wandern.
    »Ich halte normalerweise nicht viel von Aliens, von nicht-menschlichen-Wesen, doch ...«
    Der Mann ließ seine Waffe ein wenig sinken und kam Nokturijè ganz nah. So nah, dass er mit seinen Lippen beinahe ihre Wange berührte, und leckte ihr mit seiner Zungenspitze leicht darüber.
    »... doch für dich, meine kleine Stute, würde ich da eine Ausnahme machen. Einen ungezähmten Hengst wie mich findest du im gesamten Universum nicht. Der Kleine darf auch zusehen, wenn er möchte, er könnte dabei eine ganze Menge lernen, denn ich weiß, wie man es Frauen wie dir besorgt.«
    Nokturijè sah seinen Gegenüber nur abfällig an.
    »Wenn du nicht augenblicklich einen Schritt zurücktrittst, wird dies die

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