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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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hingeduckten Metallhügeln wogte und rauschte.
    Nach sieben Atemzügen tauchte Keepiru wieder hinab. Dort unten würde der Kampf sein Ende finden. Phantome schwammen durch offene Kanäle. Ein falsches Echo schien auf eine Öffnung nach Norden zu weisen, in die Richtung also, in die Keepiru die Jagd zu lenken versucht hatte, aber nach sorgfältiger Prüfung kam er zu dem Schluß, das es eine Täuschung sei.
    Durch eine ähnliche falsche Passage hatte er sich schon einmal zum Narren halten lassen, bis er im letzten Moment umgeschwenkt war – zu spät, um noch zu verhindern, daß er gegen den von Ranken überwucherten Rand eines Metallhügels prallte. Benommen hatte er sich gerade noch rechtzeitig aus dem Gewirr von Schlingpflanzen befreien können, um einem Rammstoß zu entgehen. K’tha-Jons Riesenmaul hatte ihn um wenige Zentimeter verfehlt. Auf der Flucht war Keepiru von einem sengenden Strahl aus dem Lasergewehr getroffen worden. An der linken Flanke hatte er eine stechende Brandwunde davongetragen, die jetzt höllisch schmerzte. Nur seine größere Wendigkeit hatte ihm hier noch ein Entkommen ermöglicht. Er hatte sich einen Unterschlupf gesucht, in dem er die Wellen des Schmerzes über sich hinwegrollen lassen konnte.
    Vermutlich würde er dem Pseudo-Orca am Ende entrinnen können, aber er würde zuviel Zeit benötigen. K’tha-Jon hatte sich einer rituellen Jagd verschrieben, und für alles, was danach käme, hatte er keinen Gedanken übrig. Er hatte nicht die Absicht, zur Zivilisation zurückzukehren. Er hatte nichts weiter zu tun, als Keepiru daran zu hindern, der Erde Bericht zu erstatten, und darauf zu vertrauen, daß Ignacio Metz auf der Erde sein Geburtsrecht schützte.
    Keepiru hingegen hatte Verantwortung, er hatte Pflichten zu erfüllen. Und die Streaker würde nicht auf ihn warten, wenn sie Gelegenheit zur Flucht fände.
    Aber, dachte er, gebe ich mir denn wirklich alle erdenkliche Mühe, ihm zu entfliehen?
    Stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf. Noch zwei Stunden zuvor war er beinahe sicher gewesen, K’tha-Jon verloren zu haben. Aber anstatt seine Flucht zu vollenden, hatte er sich umgedreht – mit irgendeiner Begründung, an die er sich nicht mehr erinnerte – und war zurückgeschwommen, bis er die Klangwitterung des Riesen wieder aufgenommen hatte. Auch sein Feind hatte ihn wahrgenommen. Augenblicke später war der Jagdschrei erklungen, und der Mutant war wieder hinter ihm hergewesen. Warum habe ich das getan?
    Einen Moment lang schimmerte eine Idee auf... die Wahrheit... Aber Keepiru schob sie beiseite. K’tha-Jon kam. Er fühlte kaum den Adrenalinschwall, der die Schmerzen von seinen Verbrennungen und Hautabschürfungen erstickte. Die Illusionen verschwanden wie eine verwehende Nebelbank, sie lösten sich in einzelne Klick- und Wisperlaute auf. In einem Wirbel kraftvoller Flossenschläge schwamm der Riese unterhalb von Keepiru in den Kanal hinein. Der weißschimmernde Bauch des Burschen leuchtete durch die Finsternis, als er aufstieg, um zu atmen, und dann an Keepirus Nische vorüberglitt und Sonarstrahlen vorausschickte.
    Keepiru wartete, bis das Monster vorüber war, und stieg selbst zum Atmen an die Oberfläche. Fünfmal blies er leise, dann sank er wieder hinab, ohne eine Flosse zu regen. Das Ungeheuer war nur zehn Meter weit entfernt. Keepiru gab keinen Laut von sich, als K’tha-Jon hochstieg und wieder blies. Aber als der Stenos sich wieder herabsenkte, ließ Keepiru einen schmalen Strahl von Klicklauten von zwei Metallhügeln auf der anderen Seite des Kanals abprallen. Der HalbOrca fuhr behende herum und glitt nach links, dicht unter Keepiru hindurch, um die Illusion zu jagen. Wie ein Torpedo stieß Keepiru, die Nase voran, auf seinen Feind hinab.
    Die Sinne des Jägers waren von unglaublicher Feinheit, denn trotz der unnatürlichen Lautlosigkeit Keepirus hörte K’tha-Jon etwas herannahen und schwenkte wie ein Derwisch herum, so daß er aufrecht im Wasser stand und Keepiru sein Gesicht halb zuwandte.
    Plötzlich war der Winkel für einen Reiß- oder Rammstoß nicht mehr geeignet. Keepiru sah, wie sich das Lasergewehr auf ihn richtete und der gewaltige Rachen sich öffnete. Wenn er den Angriff jetzt abbräche und sich zur Flucht wendete, würde er einen zielsicheren Laserstrahl geradezu herausfordern. Eine Erinnerung durchzuckte ihn wie ein Blitz. Er sah seinen Taktikausbilder von der Akademie vor sich, der über die Vorzüge des Überraschungseffekts referierte. ... er ist die

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