Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
Vom Netzwerk:
gab es eine weitere Explosion. Ich sah einen zweiten Asteroiden auseinanderbrechen und eine silbrige Wolke freisetzen.
    »Das sind keine Asteroiden«, sagte ich und war mir plötzlich ganz sicher. »Das sind Eier.«
    »Wir sind mitten in einem schwebenden Gelege«, stimmte mir Shepherd zu.
    Überall um uns herum schlüpften nun diese grässlichen Dinger und ein großer Schwarm von ihnen stieß gleichzeitig gegen die Kuppel. Ich spürte, wie die Starclimber bebte.
    »Die sehen aus wie Vipernfische!«, murmelte Tobias.
    Aber sie hatten eigentlich keine Fischkörper. Es gab keine Schuppen, keine Flossen und keinen Schwanz. Ich staunte über ihre Stärke und Beharrlichkeit. Dann hatte ich eine Idee.
    »Schalten wir mal die Positionslichter und die Lichter auf der Brücke aus«, schlug ich vor. »Vielleicht werden sie von Licht angezogen.«
    »Guter Gedanke, Mr Cruse«, sagte der Kapitän, stieß sich zu den Lichtschaltern ab und legte sie um.
    Auf der Brücke wurde es dunkel, nur die Anzeigetafeln gaben noch einen blassen Schein von sich. Fast sofort wandten sich die Weltraumschlüpflinge vom Fenster ab und düsten in andere Richtungen davon. Ich hörte ein paar Schläge von den unteren Decks, wo die Kabinenlichter noch brannten.
    »Es scheint zu wirken«, sagte Kapitän Walken. »Bitte gehen Sie nach unten und schalten Sie die restlichen Lichter aus, Mr Cruse.«
    »Tobias’ Weltraumstein«, sagte ich entsetzt. »Wir haben einen an Bord!« Sofort stieß ich mich zur Treppe ab, Kate war da unten.
    »Gehen Sie mit ihm«, sagte Kapitän Walken zu Tobias.
    Als wir durch Deck B kamen, sah ich Miss Karr am Fenster Bilder von den Weltraumkreaturen aufnehmen, die das Schiff bedrängten.
    »Ein bisschen Tierwelt für Sie, Miss Karr«, sagte ich.
    »Sie bewegen sich so schnell«, beschwerte sie sich. »Ich bin nicht sicher, ob ich sie richtig erwischen kann.«
    »Machen Sie bitte die Lichter aus, Miss Karr«, rief Tobias.
    Dann waren wir unten auf Deck C. Sir Hugh starrte mit einigem Abstand aus dem Bullauge und sah sehr grün aus. Kate drehte sich um und lächelte mich strahlend an.
    »Ich habe es gewusst!«, rief sie. »Ich habe gewusst, dass es hier oben Leben geben könnte! Es wimmelt förmlich davon!«
    »Das kannst du wohl sagen!«, rief ich. »Aber wir müssen schnellstens das Ei loswerden.«
    »Welches Ei?«, wollte Sir Hugh wissen.
    »Der Stein da ist ein Ei«, sagte ich und deutete darauf.
    »Bist du dir sicher?«, fragte Kate.
    Ich musste zugeben, dass der Steinbrocken im Augenblick völlig harmlos aussah. Einen Augenblick überlegte ich, ob ich mich vielleicht getäuscht haben könnte, doch ich wollte kein Risiko eingehen.
    »Ich denke, ich entferne mich besser, bis Sie das aus der Welt geschafft haben«, sagte Sir Hugh und klapperte bereits auf die Treppe zu.
    Ich holte Luft und sah Tobias an. Bisher hatte ich noch gar nicht die Zeit gehabt, einen Plan zu machen. Ich wusste nur, dass ich dieses Ding so schnell wie möglich vom Schiff haben wollte.
    »Gibt es hier etwas, in das wir es reintun können?«, fragte ich Kate.
    »Ja, haben wir«, sagte sie ziemlich stolz auf sich. »Sir Hugh hat zwar gemeint, das sei Unsinn, doch ich habe einen schönen Artenkäfig mitgebracht.« Sie schwebte los und zog ihn unter einem der Arbeitstische hervor.
    »Der ist groß genug«, meinte Tobias.
    »Legen wir es in den Käfig«, sagte ich, »und dann in die Luftschleuse mit ihm.«
    »Was willst du damit machen?«, verlangte Kate zu wissen.
    »Aus dem Schiff schmeißen«, sagte ich.
    »Du kannst es doch nicht einfach beseitigen«, sagte Kate empört. »Das ist ein unschätzbares Artenexemplar!«
    »Vielleicht hast du seine Zähne nicht gesehen«, sagte ich.
    »Wir brauchen jemanden in der Luftschleuse, der die äußere Luke aufmacht.«
    »Ja, stimmt«, gab ich zurück.
    Keiner von uns meldete sich freiwillig.
    In der Luftschleuse. Zusammen mit dem Ei. Wer wusste schon, wie lange es noch dauerte, bis es schlüpfte, oder wie solide Kates Käfig war. Mein Blick schweifte zu den Bullaugen und zu den Weltraumschlüpflingen, die sich weiter gegen das Schiff warfen.
    Auf dem Arbeitstisch fing das Ei an zu zittern.
    »Schnell!«, sagte ich und fingerte an den Schnallen der Gurte herum. »Macht den Käfig auf!«
    Die Schnallen waren ziemlich knifflig. Ich verankerte meine Füße in zwei Fußklemmen, damit ich mit beiden Händen arbeiten konnte. Ich löste den ersten Gurt, aber als ich den zweiten aufschnallte, zerbrach das Ei. Zwei große

Weitere Kostenlose Bücher