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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Griffes umzudrehen, um ihn anzusehen. Er packte eine Handvoll ihrer Haare und zerrte ihren Kopf wieder an seine Brust. »Wie viele?«
    »Wie viele Droiden? Keine sonst.«
    »Besatzung?«
    »Nur Dezi. Nur dieser Droide. Das ist alles. Nur ich und der Droide.«
    »Wann kommen die anderen zurück?«
    »Welche anderen denn?«
    Er schlang ihr die Arme um den Bauch und quetschte, bis sie japste. Er hätte ihr locker die Rippen brechen können – ein Leichtes, trotz seiner eigenen Verletzungen. »Verarsch mich nicht …«
    »Was um alles in der Welt wollen Sie denn, verflucht noch mal? Was suchen Sie denn?«
    »Den Rest der Crew!«
    »Ich hab sonst keine Crew! Sie besteht bloß aus Dez und mir. Das ist die ganze Show. Himmel noch mal, das tut doch weh!«
    Er rüttelte sie noch mehr und riss schmerzhaft ihren Kopf an den Haaren zurück. »Ihr fliegt niemals zu zweit eine Circura Vier. Das Schiff ist viel zu groß –«
    »Das ist keine Vier, das ist eine Zwei!«
    Er stutzte. Eine Circura Zwei? Bei allen Gottheiten, das Schiff musste eine fliegende Antiquität sein. Falls es überhaupt noch flog.
    Jetzt lag die Luke zur Brücke direkt vor ihnen. Er blieb an der Öffnung stehen und lauschte nach irgendwelchen Lebenszeichen. Da er nichts Verdächtiges hören konnte, stieß er sie die Rampe hoch und auf die Brücke.
    Was er auf der Brücke und auf den großen Sichtschirmen zu sehen bekam, bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Dies war definitiv eine alte Circura Zwei. Die Brücke war winzig. Uralte Steinzeit-Computerteile und etwas zeitgemäßere Systeme waren nebeneinander-, aneinander- und durcheinandermontiert. So gut wie nichts davon schien ordnungsgemäß zu funktionieren. Die zerfetzte Sitzfläche des Kommandostuhls war mit Klebeband geflickt. Dünne schwarze Kabel schlängelten sich über die Steuerkonsole, provisorisch mit rotem Band zusammengehalten. Ein kleines Plüschtier, katzenviehartig mit großen Augen und Schnurrhaarbüscheln, baumelte an einem weiteren Stück des roten Bandes, das unter einer Stromleitung an der Decke festgeklemmt war.
    Und sie befanden sich keineswegs im Weltraum. Sie waren auch nicht im Dock irgendeiner bekannten Station, geschweige denn in einem Raumhafen. Sie hockten gestrandet im riesigen Eingang von etwas, das eine große Höhle zu sein schien. Und der Nebel, der in der frühen Morgenluft aufstieg, deutete darauf hin, dass diese Höhle über einem dichten, tropischen Dschungel lag.
    Es gab kein anderes Schiff, gab keine Menschenseele weit und breit.
    Das Ganze war vollkommen widersinnig.
    Er ließ ihre Haare los, riss sie herum und packte sie grob am Ellenbogen. Mit Nachdruck rammte er ihr die Pistole in die Rippen. »Kazat merash! Gdro deya?«
    »Was?«
    Er brauchte einen Moment, bis er schaltete. Er hatte sie wieder auf Zafharisch angeblafft. Er wurde nachlässig. Unerklärlicherweise. »Wo zum Henker sind wir?«
    »Auf Avanar. Na ja, ich nenne es jedenfalls Avanar.« Ihr Blick verengte sich. »Was dachten Sie denn, wo Sie sind?«
    »A-va-nar?« Der Name sagte ihm rein gar nichts.
    »Genau.«
    »Und wo liegt dieses Avanar?«
    »Auf meinen Karten im Quadranten 84- YC -7. Gensiira-System. Etwa einen Trike von Port Rumor entfernt. Es ist ein kleiner Planet der H4-Klasse, unbewohnt. Es sei denn, man zählt die Blutfledermäuse und Vampirschnecken als Einwohner.«
    Jetzt dämmerte es ihm. Eine unwirtliche, vor Hitze glühende Welt, auf der die Konklaven während des Kriegs ein paar Abwehrsensoren aufgestellt hatten. Noch bevor das Imperium Anstalten machen konnte, den Planeten zu vernichten, hatte die feuchtheiße, korrosionsfördernde Umwelt das gesamte Equipment unbrauchbar gemacht. Es war bei fast fünfzig Grad Hitze einfach im Sumpf verrottet.
    Der gleißend helle, alles vernebelnde Dampf, den er durch die Anzeigeschirme sehen konnte, schien das zu bestätigen.
    Er starrte auf die kleine Frau hinab, die vor ihm stand. Sie ging ihm nicht mal bis zu den Schultern.
    Sie rührte sich, versuchte der Pistolenmündung auszuweichen, die ihr in die Rippen drückte. Er verstärkte den Griff um ihren Arm. »Wie viel haben sie dir gezahlt, damit du mich herbringst?«
    Sie schaute ihn an, als würde sie an seiner Intelligenz zweifeln. »Ich hab Sie nicht hergebracht. Und niemand hat mich für irgendwas bezahlt. Sie sind hier mit Ihrem ’Sko-Tark runtergekommen und einfach auf meine Türschwelle geklatscht, ohne dass ich dabei auch nur ein Wörtchen mitzureden hatte. Also mach ich mich zur

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