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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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unverschämten Sprüche unterstellen.«
    »Unterstehen Sie sich, mich unverschämt zu nennen!« Ihre Stimme bebte vor Empörung. »Ich habe jedes Recht der Welt, unverschämt zu sein! Ich hab Sie auf mein Schiff geholt, um Ihnen das Leben zu retten. Und Sie, Sie sperren meinen Droiden unter die Regglocke und brechen mir fast die Rippen. Dank Ihnen hab ich solche Kopfschmerzen, dass mir jedes Haar einzeln wehtut. Also wagen Sie es gefälligst nicht, mir blöd zu kommen oder mich als unverschämt zu bezeichnen!«
    Mit einem Schubs drehte sie den Sessel weg von ihm, schwang locker die Beine hoch und legte ihre Stiefel auf die Steuerkonsole, als wollte sie sagen: Gespräch beendet. Basta.
    Jähzorn brandete in ihm auf. Dummes kleines Biest! Er wollte die Lehne ihres Stuhls packen und herumreißen, damit sie ihn ansah. Wirre Gedankenfetzen und Emotionen tobten durcheinander und wühlten ihn auf, sicher auch eine Folge der andauernden Schmerzen in seinem Körper. Niemand sprach in solchem Ton zu ihm, ohne die Konsequenzen tragen zu müssen. Er war derjenige, der allen Grund hatte, ungehalten zu sein. Er sollte sie mal nachdrücklich daran erinnern, wen sie hier vor sich hatte.
    Allerdings wusste sie das wohl gar nicht.
    Der Gedanke erwischte ihn kalt. Er öffnete die im Zorn schon geballte Faust und ließ die Hand sinken. Sie wusste gar nichts. Sicher, aufgrund seiner Uniform ging sie zu Recht davon aus, dass er Zafharier war. Er trug die Uniform eines Offiziers, das war unübersehbar. Aber ohne jeden Hinweis auf Namen oder Rang.
    Er sollte es ihr sagen. Jetzt sofort. Das würde ihr Respekt einflößen, Angst machen, sodass sie gefügig wurde und kontrollierbar. Sie würde es nie wieder wagen, ihm einfach den Rücken zuzudrehen – ihre Manieren waren ja dermaßen beleidigend.
    Dermaßen unüblich frech. Bemerkenswert.
    Er bekam seine Atmung wieder unter Kontrolle und merkte, dass er wider Willen ein wenig fasziniert war – was ihn komplett überraschte.
    Irgendwie verrückt das alles, vollkommen absurd. Dieser Dschungelplanet, dieses Schrottschiff, diese kleine, grünäugige Funkenfee …
    Sein Mundwinkel zuckte plötzlich und hob sich zu einem dünnen, ziemlich ungewohnten Lächeln. Er sicherte die Pistole und steckte sie sich in den Hosenbund. Dann verharrte er einen Moment, rieb sich mit den Fingerknöcheln den verdammten Juckreiz an seiner linken Seite und überlegte, welche Möglichkeiten er jetzt hatte.
    Vielleicht war es ja vorerst sogar besser, wenn sie nicht wusste, wer er war. Wenn sie ihm ein Stück weit vertrauen zu können glaubte. Natürlich nur aus Gründen der Sicherheit.
    Aber die Sicherheit verlangte auch, dass er zunächst ihre Identität ermittelte.
    »Wie heißen Sie?« Er lehnte sich gegen eine Schalttafel mit kaputten Sensoren und faltete die Arme vor der Brust. Als sie nicht antwortete, hakte er nach: »Wie soll ich mich entschuldigen, wenn ich Ihren Namen nicht kenne?«
    Sie drückte auf einen Knopf am Stuhl und ließ ihn ein Stück in die Höhe fahren, bevor sie sich umdrehte und ihm gerade in die Augen blickte.
    »Ich denke, Sie schulden mir ein bisschen mehr als eine Entschuldigung.« Auffordernd hielt sie ihm eine Hand entgegen, die leere Handfläche nach oben gerichtet.
    Er zögerte und wog sein instinktives Bedürfnis, die Waffengewalt bei sich zu behalten, gegen die Notwendigkeit ab, ihre Kooperation zu erlangen. Und wie kooperativ musste er selbst sich gebärden, um sein Ziel zu erreichen? Schließlich zog er die Pistole aus seinem Hosenbund und reichte sie ihr. Sie schob sie sich in den Gürtel und streckte die Hand nach dem Lasergewehr aus, das er ihr ebenfalls übergab.
    »Das ist doch was, für den Anfang.« Sie legte sich das Gewehr quer auf den Schoß. »Also, wer sind Sie?«
    Er zuckte die Achseln und justierte sich geschmeidig auf seine neue Rolle. »Mein Clan-Name ist Vanur. Mein persönlicher Name ist sehr lang und ganz in meiner Sprache. Aber man kann ihn abkürzen und mich Rhis nennen.«
    »R-e-e-c-e? Und Sie sind Zafharier.«
    Seine Herkunft stand außer Frage, das wusste sie so gut wie er. Er hatte sich keinerlei Mühe gegeben, seinen Akzent zu verbergen. Auch seine Uniform sprach für sich. »Rhis, mit I. R, h, i, s. So wird mein Name buchstabiert. Und ja, ich bin Zafharier. Andernfalls wäre ich längst nicht so ein wertvoller Fang für eure Sicherheitspatrouillen.«
    »Oh, die hätten bestimmt auch nichts dagegen, einen lebendigen ’Sko zu erwischen«, bemerkte sie

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