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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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befehlsgewohnte Stimme.
    Ihr Herz raste einen Moment und beruhigte sich wieder, dank des hochprozentigen Fedka . Sie holte tief Luft, setzte ein absolut berufsmäßiges Kapitänslächeln auf und schaute nach oben. »Captain Tivahr.«
    Sein Gesicht wirkte ausdruckslos. Rigide. Für einen Moment kam es ihr vor, als ob er nie und nimmer Rhis Vanur gewesen sein konnte. Dann flackerten seine Augen kurz auf, die verkniffene Mundlinie wurde weich. Das war Rhis Vanur. Und er guckte enttäuscht, wie ein kleines Kind, das nicht mit auf den Rummelplatz gedurft hatte.
    Prompt kehrte die Rigidität zurück. Schmallippig. Verbissen.
    »Commander Jankova möchte Sie sprechen. Halten Sie sich um 0730 zur Verfügung.«
    Bei seinem Tonfall sträubte sich alles in ihr. Aufgeblasener Bastard! Wie hatte Mitkanos es ausgedrückt? Arroganter Prahlhansel. Er wollte sie einschüchtern, keine Frage. Sie legte keck den Kopf zur Seite, verzog den Mund zu einem durchtriebenen Lächeln und versuchte gar nicht erst, den aufsässigen Ton zu vermeiden, der ihn schon mehr als ein Mal aus der Fassung gebracht hatte. »Bei Ihnen oder bei mir?«
    Sie sah den verwirrten Blick in seinen Augen, bevor sie grimmig aufblitzten. »Commander Jankova wird um 0730 an Ihrer Rampe sein. Etwaige Verzögerungen Ihrerseits wären nicht von Vorteil für Sie.«
    Sie wäre fast hochgesprungen und hätte ihm links und rechts ein paar Ohrfeigen verpasst. Fast, wenn Dallon nicht ihren Arm festgehalten hätte.
    »Ja, reden wir doch mal über Verzögerungen«, sagte sie. Sie konnte die Wut kaum im Zaum halten. »Lassen Sie uns darüber reden, wer die Betriebssysteme meines Schiffs manipuliert und meine Antriebsaggregate lahmgelegt hat. Ich war das nicht, Tivahr. Sie wollen meine Mitarbeit? Dann geben Sie mir schleunigst meine verfluchten Systemcodes zurück. Das sind meine!«
    »So also helfen Sie ihrer Freundin Carina?«, entgegnete er harsch. »Das also ist Ihre ganze Sorge?«
    Trilby verschluckte sich fast an ihrer Luft, als habe jemand ihr unversehens eine geknallt.
    Dann fing sie sich wieder. »Was erlauben Sie sich?« Ihre Stimme klang ganz ruhig. »Sie verlogener, betrügerischer Dreckskerl. Unterstehen Sie sich, meine Beweggründe in Zweifel zu ziehen. Oder – und das verspreche ich Ihnen hoch und heilig – Sie werden den Tag bereuen, an dem Sie aus Ihrem Reagenzglas geschlüpft sind, nur wegen der irrigen Annahme, aus Ihnen könne jemals ein anständiger Mensch werden.«
    Für etwa drei endlose, spannungsgeladene Sekunden hielt er ihrem Blick stand. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und eilte gestreckten Schrittes durch die Türen davon.

13
    »Glauben Sie, das war klug?«, fragte Farra Rimanava vorsichtig. Sie sah kurz Lucho an, dann wieder Trilby.
    Trilby sackte gegen die Rückenlehne ihres Stuhles und ließ erst mal die Anspannung entweichen.
    »Natürlich nicht.« Sie lächelte Farra matt zu. »Aber kluge Leute würden auch keine Frachtklitsche betreiben, die sich auf null Geld und eine schrottreife Circura Zwei gründet.«
    Und kluge Leute spielten auch nicht Katz und Maus mit einem zafharischen Offizier, der ihnen – mit freundlicher Unterstützung der ’Sko – versehentlich direkt vor die Füße gepurzelt war.
    Sie spähte zum weiten Eingangsbereich der Lounge, um zu sehen, ob er wirklich weg war. War er, und offenbar hatte außer ihrem Tisch niemand etwas von der Auseinandersetzung mitbekommen.
    »Er hat sehr viel Macht«, sagte Leesa leise und nickte Farra zu.
    »Und er hat irgendwelche wichtigen Codes, die für Captain Elliots Schiff von existenzieller Bedeutung sind«, fügte Dallon leise hinzu.
    Trilby schaute ihn an. Er hatte ihren Arm losgelassen und beide Hände gefaltet vor sich auf den Tisch gelegt. Seine unbefangen lockere Art war plötzlichem Ernst gewichen.
    »Oder habe ich mich da eben verhört?«, fragte er Trilby.
    Sie nickte bestätigend. »Er hat sich in meine Systembetriebsprogramme gehackt. Er hatte mir versprochen, nein, geschworen, er würde nur meine konklavische ID in eine imperiale umwandeln.«
    Er hatte ihr noch so einiges mehr versprochen. Aber darüber wollte sie jetzt lieber nicht nachdenken.
    »Und Sie haben geglaubt, Captain Tivahr würde sich daran halten?«, fragte Lucho.
    »Er hat sich ihr nicht als Tivahr vorgestellt«, erläuterte Farra, während Trilby noch überlegte, wo sie ihre Geschichte beginnen sollte. »Er nannte sich ihr gegenüber Vanur. Und von Captain war wohl auch nicht die Rede, oder?«
    »Lieutenant«,

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