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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Crew begrüßte. Und wie bei den anderen Veteranen glänzten seine Augen silbern.
    Pirius trat mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. Er stellte sich und seine Crew vor.
    »Ich war auch mal Flieger«, sagte der Mann, »bevor ich meine Bestimmung darin gefunden habe, auf diesem Steinbrocken Dreck zu schippen. Ich heiße Quero.«
    Hoffnung starrte ihn an. »Nein, heißt du nicht.« Er trottete schwerfällig auf Quero zu und berührte seinen Ärmel. »Ich kenne deinen richtigen Namen. So wie jeder andere auch.«
    »Ich nicht«, knurrte Cohl.
    Quero sagte: »Ich nenne mich ›Diese Bürde wird vergehen‹.«
    »Na großartig«, meinte Cohl. »Noch ein ›Freund‹.«
    Bürde lachte. »Was glaubt ihr, warum ich hierher versetzt worden bin? Und weshalb man mich immer wieder hierher schickt?«
    »Du bist ein Häretiker. Geschieht dir Recht.« Cohl warf sich in ihre Koje. Sie bedeckte das Gesicht gegen den grellen Schein der schwebenden Lichtkugeln, drehte sich auf die Seite und rollte sich zusammen.
    »Wenn du es sagst«, meinte Bürde sanft.
    Hoffnung war fasziniert. »Du weißt nicht, wer das ist, Pirius, stimmt’s? ›Diese Bürde wird vergehen‹ ist der Führer der ›Freunde‹.«
    »Du weißt doch, dass es bei uns keine Führer gibt«, tadelte Bürde ihn sanft. »Aber es schmeichelt mir, dass du mich kennst.« Er legte Hoffnung eine Hand auf die Schulter und blickte ihm in die Augen. »Du hast eine schwere Zeit hinter dir. Ich kann dir nicht versprechen, dass es von nun an besser wird. Das wird es nie. Aber denk daran, das ist alles unwichtig. In der zeitartigen Unendlichkeit…«
    »… wird diese Bürde vergehen.« Hoffnungs Augen waren groß. Pirius sah, dass seine Unterlippe zitterte.
    Bürde wandte sich an Pirius. »Ich nehme an, du bist kein Glaubensbruder.«
    »Nein. Und du bist sehr vertrauensselig, wenn du in Gegenwart von drei Fremden gegen die Doktrin verstößt.«
    Bürde zuckte die Achseln. »Schau dich um. Was können sie sonst noch machen? Und werdet ihr mich verraten?«
    »Nein«, sagte Pirius. Er warf Hoffnung, der mit ausdrucksloser Miene in seiner Koje saß, einen Blick zu. »Wenn er sich deinetwegen besser fühlt, soll es mir recht sein.«
    »Du bist loyal zu deiner Crew. Und klug. Das gefällt mir.«
    »Ich brauche deine Zustimmung nicht.«
    »Natürlich nicht.«
    »Und wenn ich klug wäre, wäre ich nicht hier…«
    Cohl stieß einen spitzen Schrei aus und setzte sich auf. Sie zeigte auf eine Reihe von Kojen auf der anderen Seite. »Habt ihr das gesehen?«
    Pirius drehte sich um, sah aber nichts. »Was denn?«
    »Eine Ratte!«
    Bürde lachte stürmisch. »Oh, an die Ratten werdet ihr euch bald gewöhnen!« Der raue Klang einer Sirene ertönte, und das Licht wurde kurzzeitig grün. »Habt ihr schon was gegessen?«, fragte Bürde. »Wie lange wart ihr unterwegs?… Na ja, spielt keine Rolle. Ich würde euch raten, ein bisschen zu schlafen.«
    »Warum?«
    Bürde fing an, seinen Overall auszuziehen. »Ihr werdet es brauchen. Morgen früh geht euer Training erst richtig los. Normalerweise ist es hier um diese Zeit ruhiger; ihr habt einiges Aufsehen erregt.« Er warf Pirius einen warnenden Blick zu. »Das hier ist keine Fliegerschule. Es ist intellektuell auch nicht gerade anspruchsvoll. Aber…«
    »Wir haben schon einen Vorgeschmack bekommen.« Pirius untersuchte seine schmutzigen Decken und fragte sich, wie er dafür sorgen konnte, dass sie gewaschen wurden.
    Dann schaute er nach seinen Schiffskameraden. Cohl lag immer noch zusammengerollt da; wenn sie nicht schlief, dann täuschte sie es zumindest sehr glaubwürdig vor. Bleibende Hoffnung, der körperlich erschöpft und nach seiner Begegnung mit dem geheimnisvollen geistigen Führer nun offenbar auch emotional fix und fertig war, sank in seine Koje.
    Pirius legte sich auf den Rücken und schloss die Augen. Aber das Licht war hell und änderte sich permanent, und die Geräuschkulisse war lärmend und chaotisch. Er hatte die Kasernenkugel in der Bogen-Basis nie für sonderlich friedvoll gehalten, aber im Vergleich hierzu kam sie ihm nun so vor. Er zwang seine schmerzenden Muskeln, sich zu entspannen, und versuchte, nicht die Minuten zu zählen, bis er wieder aufstehen musste.
     
    In der Stunde vor dem Wecken schien der allgemeine Lärm abzuebben. Für diese Nacht war es mit dem Schwatzen, dem Sex und den Ringkämpfen vorbei, wie es schien, und die Leute drifteten in den Schlaf.
    Und in dieser letzten, stillen Stunde hörte Pirius ein seltsames

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