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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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die wir überall herumfliegen lassen! Weißt du, es ist ein druzitischer Mythos, dass unser Fortschritt immer aufwärts führt; das zeigt schon ein kurzer Blick auf deine Ruinen. Wenn Michael Poole jetzt nur bei uns wäre! Er würde unseren Prototypen bestimmt binnen eines Tages zum Laufen bringen. Torec, denkst du manchmal, dass die früheren Menschen Riesen waren – dass wir im Vergleich zu ihnen klein und verkümmert sind?«
    »Nein, Sir«, sagte sie trotzig. »Wir sind diejenigen, die jetzt da sind. Wir können nur unser Bestes tun.«
    »Redest du wieder von deiner Pflicht?«
    »Ja, Sir.«
    »›Unser Bestes.‹« Er drehte sich zu ihr um. Sie fragte sich, wie sie für ihn aussah: vermutlich nur wie ein x-beliebiges virtuelles Gespenst, das matt erleuchtet in der Luft seiner Wohnung in der Konurbation schwebte. »Wie kommst du mit deiner Arbeit zurecht, Torec?«
    Sie wusste, dass Nilis sich nicht mit vagen Ausflüchten begnügen würde. »Ich kann nicht behaupten, dass ich glücklich wäre, Sir.«
    »Nein?«
    »Zu dem allen hier bin ich nicht ausgebildet worden. Ich verstehe, weshalb Sie Pirius zur Erde gebracht haben; was er getan hat – Pirius Blau –, war erstaunlich. Aber ich bin nur dabei, um Pirius bei Laune zu halten.«
    Nilis seufzte. »Du fühlst dich gefangen. Du denkst, ohne meine Einmischung hättest du mit Pirius vielleicht Schluss gemacht und dir einen anderen gesucht… Du warst zur falschen Zeit am falschen Ort, und deshalb bist du hier gelandet.«
    »So ungefähr.« Sie achtete sorgsam darauf, keine Miene zu verziehen. Was wusste dieser alte Narr schon? Und überhaupt ging ihn das alles nichts an.
    Wie sich jedoch herausstellte, wusste er eine ganze Menge. »In Wahrheit«, sagte Nilis trocken, »hättest du dich nicht von Pirius getrennt.«
    Die Hitze stieg ihr ins Gesicht. »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich habe Pirius Blau gefragt. In dieser anderen, verschwundenen Zeitlinie war Pirius Blau mit… äh… nennen wir sie Torec Blau zusammen, bis er zu seiner letzten schicksalhaften Mission aufgebrochen ist. Zwei Jahre lang. Nicht zuletzt deshalb hat Captain Seath mir empfohlen, dich auf diese Mission mitzunehmen. Sie wusste es auch.«
    Torecs Empfindungen waren sehr komplex. Sie hatte keine Lust, sich mit diesem schwabbeligen alten Kommissar über ihr Gefühlsleben zu unterhalten, und ihr war nicht wohl dabei, Worte über eine Beziehung zu verlieren, die sie hätte haben können, aber nun niemals haben würde. »Sie reden über zwei Jahre, die ich nicht erleben werde. Zwei Jahre voller Entscheidungen, die ich nicht mehr treffen kann.«
    »Stimmt«, sagte Nilis. »Und, wie fühlst du dich jetzt?«
    Sie dachte darüber nach. »Genauso gefangen. Vielleicht sogar in noch stärkerem Maße.«
    Er lachte. »Der Fluch der Vorbestimmung! Nun, falls es dir irgendein Trost ist, es war nicht meine Idee, dich zur Erde zu bringen.«
    »Ja, Sir.«
    »Aber da du nun mal hier bist, hast du eine Aufgabe zu erfüllen. Es ist doch zumindest ein befriedigendes Gefühl für dich, dass du dein Bestes tust, nicht wahr?«
    »Ja, Sir…«
    »Lüg mich nicht an.« Auf einmal glühte sein Gesicht vor Zorn.
    Sie zuckte zurück. Aber dann kam ihr zu Bewusstsein, dass er diese scharfe Erwiderung zeitlich so gelegt haben musste, dass sie ohne Verzögerung bei ihr eintraf – er hatte gewusst, was sie sagen würde, bevor er ihre Antwort gehört hatte. »Sir?«
    »Wir haben heute schon wieder einen Fehlschlag erlitten, falls dir das nicht aufgefallen ist.«
    »Aber das ist nicht meine Schuld – die Techniker…«
    »Und wenn es in drei Wochen bei Gramms abschließender Prüfung auch einen Fehlschlag gibt, ist die Sache gestorben. Kein Geld mehr. Dann ist alles verloren. Ich schlage vor, du fängst an, die Aufgabe zu erledigen, mit der ich dich betraut habe.«
    »Sir…«
    »Und erzähl mir nicht, dass du das nicht kannst. Ich möchte dir drei Ratschläge geben. Erstens, das Problem der Robotersteuerung. Damit quälen wir uns schon von Anfang an herum.«
    »Die Techniker sagen, es könnte uns noch lange zu schaffen machen. Das Problem, einen Haufen Überlichtbots zu kontrollieren…«
    Nilis machte eine wegwerfende Geste. Torec sah irdisches Erdreich unter seinen Fingernägeln. »Dann umgeht das Problem. Denkt um die Ecke, Ensign. Sollen die Roboter sich selbst lenken. Solange jeder Bot die Position des nächsten kennt und dem Gesamtbefehl folgt, wird die Lösung zum Vorschein kommen. Sag deinen Technikern, sie sollen die

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