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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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Vier Pferde nebeneinander, das ist nicht genug für einen Überraschungsangriff.«
    »Donato! Welche Art von Pferden hast du gesehen?«
    Der Lichtläufer legte die Stirn in Falten. »Ziemlich viele verschiedene. Hauptsächlich die leichtfüßigen Tiere aus Kadar, aber auch eine ganze Menge aus Radzyns Stall und viele Bergponys. Warum?«
    »Genau das hatte ich gehofft. Wenn die Ponys noch unten angebunden sind, dann werden ihre Besitzer nicht oben in den Hügeln sein, um sich auf einen Überraschungsangriff vorzubereiten. Wenn Jofra zurückkommt, wird er das sicher bestätigen. Donato, suche Pol in Stronghold. Oder auch Sioned. Auf keinen Fall Andry. Ihn musst du auf jeden Fall meiden. Erzähle, was geschehen ist und was wir unternehmen wollen.«
    »Sofort, Herr.«
    Wieder ging Donato in den Mondschein hinaus. Während er arbeitete, kehrte Jofra mit genau den Nachrichten zurück, die Ostvel erhofft hatte: Es gab Anzeichen für eine Versammlung, aber es lauerten noch keine Truppen in den Hügeln.
    Donato benötigte lange, aber endlich gesellte er sich wieder zu ihnen. »Ich habe Riyan draußen in den Gärten gefunden. Bei ihm war ein Mädchen, das nicht ausgebildet ist und versuchte, seine Farben vor mir zu verbergen. Er wird Rohan, Sioned und Pol informieren. Aber er hat gesagt, wir sollten in seinem Namen anfangen, wenn wir noch einen offiziellen Befehl brauchen.«
    »Ausgezeichnet.« Sie saßen wieder auf und ritten langsam den steilen Hang hinab. Sie wollten keinen Alarm auslösen. Zwei Wachen galoppierten von ihrer regulären Patrouille herüber, erkannten Ostvel und ließen ihn berichten. Bis er dem Kommandanten alles erklärt hatte und die Pferde in den Ställen so schnell und leise wie möglich fertig gemacht worden waren, befanden sich die Monde bereits auf ihrem hastigen Abstieg. Donato blieb draußen, um Sioneds Nachricht entgegenzunehmen. Als die Vorbereitungen schon ein gutes Stück weit gediehen waren, gesellte sich Ostvel zu ihm.
    »Erzähl mir von den Ringen«, bat Donato plötzlich.
    »Ich bin überrascht, dass du nicht schon früher danach gefragt hast.«
    »Du hattest andere Dinge im Kopf. Erzähl es mir, Ostvel.«
    »Es passiert auch Riyan hin und wieder. Wenn Zauberei im Spiel ist, und zwar ganz in der Nähe.«
    Donato warf ihm einen scharfen Blick zu. »Riyan, aber nicht Sioned oder anderen Lichtläufern?«
    »Nur jenen, die auch Diarmadhi -Blut haben und nicht nur die Lichtläufergaben«, erklärte Ostvel nüchtern. »Lord Urival war einer von ihnen.«
    Kurze Pause. Dann: »Süße Mutter des Weltalls, willst du damit sagen, dass …«
    »Du hast es geerbt. Wie mein Sohn durch seine Mutter. Du kanntest doch Camigwen. War sie eine Zauberin? Oder Urival? Oder Riyan?«
    »Bin ich es?«, erkundigte sich Donato bitter. Dann erstarrte er, und seine Augen wurden stumpf und blicklos. Ostvel war schon lange vertraut mit dem Anblick eines Lichtläufers bei der Arbeit. Er hielt den Atem an, während der Mondschein um Donatos müdes Gesicht heller zu glühen schien. Als es vorüber war, taumelte der Mann erneut gegen ihn.
    »Es … es war Sioned, aber Andry mehr als sie … Göttin, Ihr habt keine Ahnung von …«
    »Donato!« Ostvel schüttelte ihn.
    »Er hat sich … sich einfach durch das Licht gewebt, hat sie behandelt, als wäre sie ein einzelner Faden in einem riesigen Wandteppich, der nur ihm …«
    »Verdammt!«, fuhr Ostvel auf. »Sag endlich, was gesagt wurde!«
    Donato richtete sich ein wenig auf, atmete schwer. »Tut mir leid, sie haben mich … umgestülpt.« Er strich sich das Haar aus dem Gesicht und fuhr dann ruhig fort: »Ehe er das Gewirkte betrat, hat Sioned mir von der Lichtläuferin in Gilad erzählt. Sie ist tot, Ostvel, sie hat bewusst den Schattentod gewählt.«
    »O nein«, stöhnte er.
    »Rohan hat die Entscheidung über ein Urteil beiden Parteien, Andry wie auch Cabar, abgenommen. Andry war natürlich wütend. Und dann war er da, wie eine Decke, die uns beide erstickte. Er weiß alles. Ich hatte das Gefühl, er hat genau darauf gewartet. Ehe ich aus dem Gewebe geschleudert wurde – und ich wüsste zu gern, wie er das gemacht hat –, sagte er etwas davon, er werde sich selbst um die Angelegenheit kümmern. Sioned schien … irgendwie gefangen. Fast hilflos.« Sein verwirrter Blick begegnete dem von Ostvel. »Ich kenne Sioned, seit sie in der Schule der Göttin war. Ich weiß, wie stark sie ist. Andry kam später in das Gewebe, aber er übernahm es, als wären wir beide Novizen des

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