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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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ersten Ringes. Er hat uns völlig überrascht.«
    »Und er hat gesagt, er werde die Dinge regeln? Wie kann er das von Stronghold aus?«
    »Ich weiß nicht. Aber er schien sich dessen völlig sicher zu sein.«
    »Ich traue ihm einfach nicht«, murmelte Ostvel. »Ich kann nicht glauben, dass er über solche Entfernung arbeiten kann.«
    »Sioned hat es getan. Vor Jahren.«
    »Ich weiß. Ich habe ihr dabei zugesehen. Aber ich kann nicht glauben, dass Andry riskieren könnte, was sie tat. Sieh dir die Monde an. Nicht lange, dann werden sie untergehen. Welches Licht will er denn dann benutzen? Donato, ich traue ihm nicht!«
    »Dann lass uns an unsere eigene Arbeit gehen.«
    »Du bist zu erschöpft, um zu stehen, geschweige denn um zu reiten.«
    »Sag mir nach diesem Albtraum einer Reise von der Felsenburg hierher jetzt bloß nicht, was ich tun kann und was nicht. Komm schon.«
    Berittene Truppen schwärmten in Gruppen von drei und vier Reitern aus den Stallungen aus. Das Geschirr war mit Lumpen umwickelt, damit es nicht klirrte. Bogenschützen schlichen in kaum größeren Gruppen lautlos durch das Tal und verschwanden dann in den Wäldern oben an den weinbewachsenen Hängen. Ostvel trabte mit einem schwarzen Hengst aus Radzyn unter sich und einem steifen Drink im Bauch zusammen mit Donato und Jofra als Letzter aus den Ställen. Chandar war mit Laroshin, dem Kommandeur der Wachen, bereits vorausgeritten, um alles zu organisieren.
    Würde es klappen?, fragte sich Ostvel immer wieder. Er konnte Andry nicht trauen. Er wollte Drachenruh verteidigen, doch Ostvel glaubte, dass er es nicht konnte, selbst wenn er es wollte. Er war Zeuge von Sioneds Gewebe geworden, das Rohan vor Jahren im Kampf mit Roelstra vor Verrat geschützt hatte. Er war bei ihr in Skybowl gewesen und hatte zugesehen, wie Tobin und sogar der neugeborene Pol, der in jener Nacht gerade erst benannt worden war, hilflos gefangen waren in Sioneds Wirken. Auf dem Schlachtfeld waren Andrade, Urival und Pandsala benutzt worden, als Sioned alle Kräfte erfasste, derer sie habhaft werden konnte. Aber sie hatte aus Verzweiflung gehandelt. Es war ein instinktives Wirken mit Sternenlicht gewesen, um eine Kuppel über den Kämpfenden zu errichten.
    Andry hatte keinen derartigen Grund, Drachenruh zu schützen. Eine Niederlage von Pol würde ihm tiefe Befriedigung bringen, besonders nach der Beleidigung, nicht über die Lichtläuferin in Gilad richten zu dürfen. Welches Motiv sollte er haben, dieses große Symbol von Pols Macht und Ansehen zu sichern?
    Als sich die Reiter vor dem Wachhaus am Hügel versammelt hatten, erreichte sie die Nachricht, dass die Bogenschützen auf dem Weg zu den vorgesehenen Plätzen waren. Als Donato abstieg, lähmte ihn plötzlich das letzte Mondlicht.
    Achtzig Männer und Frauen sahen mit großen Augen, wie der Lichtläufer in einem mächtigen Gewebe gefangen wurde. Ostvel fürchtete schon, es würde wieder Andry sein, aber als Donato zu ihnen zurückkehrte, lächelte er.
    »Die Höchste Prinzessin sendet Nachricht vom Hoheprinzen. Er billigt unseren Plan, hat aber einen Verbesserungsvorschlag, wenn wir den für klug halten.«
    »Was immer er vorschlägt«, brummte Laroshin. »Ehrlich gesagt, ich wünschte, er wäre hier!«
    »Er auch, sagt Ihre Hoheit. Aber wir haben zumindest seine Anweisungen, wenn schon nicht sein Schwert.«
    Rohan schlug vor, dass die Bogenschützen von hinten angreifen und so die Eindringlinge durch die Engpässe treiben sollten. Wenn sie dann ins Tal stürmten, könnte man sie von beiden Seiten angreifen und vollständig schlagen, denn ein Rückzug war nicht möglich.
    Der Kommandeur kaute an seinem Bart und nickte. »Seine Hoheit weiß zu taktieren.«
    »Er hat Erfahrungen in einem Krieg gesammelt, den er nie gewünscht hat«, sagte Ostvel.
    »Aber jetzt kommt das Beste«, fuhr Donato fort. »Nicht nur Pfeile, sondern Feuer soll sie vorwärtstreiben. Lichtläuferfeuer.«
    Ostvel sah ihn besorgt an. »Bist du dazu überhaupt noch in der Lage? Es war ein höllischer Ritt, und du hast dich heute Nacht an Tempo übertroffen.«
    »Willst du behaupten, ich könnte nicht mal ein bisschen Feuer dorthin zaubern, wo es wirklich Gutes tun kann? Ich bin doch noch nicht alt und klapprig?«
    »Tut mir leid.« Ostvel grinste plötzlich. »Jofra, geleite unseren Herrn Lichtläufer hier zu einem geeigneten Fleck, von wo er das Feuer beschwören kann.«
    Als sie fort waren, musterte Laroshin seine Truppen. »Es wird eine Weile dauern. Ich

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