Sternenschweif 29 - Die goldene Muschel
sie.
Sternenschweif berührte mit der Nase ihre nasse Hose.
„Ich weiß“, lächelte Laura. „Ich sollte mich dringend umziehen. Kann ich dich denn wirklich allein lassen?“
Sternenschweif nickte. Sie gab ihm noch einen Kuss und ging dann ins Haus. Sie war froh, als sie endlich die nassen Sachen ausgezogenhatte und in ihrem Bett lag. Leona neben ihr schlief tief und fest. Während sie vermutlich gerade von irgendwelchen Turniererfolgen träumte, hatte Laura einen viel größeren Sieg errungen. Sie hatte Sternenschweif gerettet!
Am nächsten Tag ging es Sternenschweif tatsächlich viel besser.
„Du bist ja kaum wiederzuerkennen!“, rief Laura erfreut. Sternenschweif nickte. „Trotzdem solltest du dich heute noch schonen“, meinte Laura. „Schließlich warst du einige Tage sehr krank.“
Doch Sternenschweif schüttelte bestimmt den Kopf.
„Na gut“, sagte Laura schulterzuckend. „Dann reiten wir eben nachher gemeinsamzum Reitverein und helfen mit bei den letzten Vorbereitungen für das Silvesterturnier.“
Sternenschweif nickte und steckte seine Nase in den Futtereimer. Laura war froh, dass es ihm wieder schmeckte.
Als sie ins Haus zurückkam, rief sie erst einmal ihre Eltern an. Sie freuten sich genauso wie Laura, dass es Sternenschweif wieder gut ging. Auch Mrs Tuck strahlte.
„Ich bin ja so froh, dass Sternenschweif über den Berg ist“, sagte sie. „Ich rufe nachher noch Doktor Dick an. Er wird sich freuen, dass seine Spritze so gut geholfen hat.“ Laura lächelte und nickte. Sie wusste besser, was Sternenschweif wirklich geholfen hatte.
Den ganzen Vormittag lief Leona nervös im Haus auf und ab. Schließlich ging sienach draußen, um Paradisos Mähne und Schweif einzuflechten. Laura fand das zwar ein bisschen übertrieben, war aber froh, dass Leona weg war und sie mit ihrer Nervosität nicht noch ansteckte.
Als sie später zum Stall ritten, zappelte Leona unruhig hin und her. Sie schien gar nicht zu bemerken, was für ein schöner Tag es war. Die Sonne strahlte vom Himmel und es war nicht mehr ganz so kalt.
Laura half, einen Parcours aus Treibholzpyramiden am Strand zu errichten. Sie schleppten Bierbänke, Tischfeuerwerk, Pappgeschirr und Kerzen in ein großes Zelt. Dann holten sie noch trockenes Holz vom Reitverein für ein Grillfeuer.
Leona zog sich schon früh zurück, um noch ein bisschen zu trainieren. Lauraschüttelte innerlich den Kopf. Warum war sie nur so ehrgeizig? Alle anderen sahen das Turnier als Spaß an. Nur Leona nicht.
Endlich ging es los. Laura wollte sich mit Sternenschweif an die Seite stellen, doch er stupste sie mit der Nase zur Startlinie.
„Du willst doch nicht etwa am Turnier teilnehmen?“, fragte Laura verwundert.
Doch Sternenschweif nickte und stampfte entschlossen mit dem Huf auf.
„Also ich weiß nicht“, meinte Laura unsicher. Doch Sternenschweif stupste sie weiter Richtung Start.
„Wenn du wirklich meinst“, gab Laura schließlich nach und stellte sich an. Leona bekam gerade das Startzeichen. Mit versteinertem Gesichtsausdruck trieb sie Paradiso auf das erste Hindernis zu. Er hob abund landete mit einem großen Satz auf der anderen Seite. Sein Huf streifte jedoch die oberste Stange. Scheppernd fiel sie zu Boden. Leona blickte sich ärgerlich um. Dann trieb sie Paradiso weiter. Es folgten ein paar fehlerfreie Sprünge, doch am Schluss fiel noch einmal eine Stange zu Boden.
„So ein Mist!“, schimpfte Leona. Laura wusste, dass sie es eigentlich besser konnte, aber Leona sah das Ganze einfach zu verbissen. Sie wollte um jeden Preis gewinnen und so passierten dann Fehler.
Als Laura an der Reihe war, kümmerte es sie nicht, welchen Platz sie belegen würde. Sie freute sich einfach nur, dass Sternenschweif überhaupt in der Lage war, schon wieder an einem Turnier teilzunehmen.Leichtfüßig setzte er über die Hindernisse hinweg. Er ließ sich Zeit und landete nach jedem Sprung wieder sicher auf dem Boden.
„Gut gemacht“, lobte Laura ihn, als sie im Ziel waren. Sternenschweif schnaubte zufrieden. Auch bei den Geschicklichkeitsübungen am Strand machte er eine gute Figur. Leona dagegen schien die verpatzten Sprünge immer noch im Kopf zu haben. Sie schimpfte vor sich hin und zog ungeduldig an Paradisos Zügeln. So passierten ihr auch hier einige Fehler. Am Ende wurde Laura Dritte und Leona nur Vierte. Laura konnte sich nicht so richtig freuen. Sie ahnte, wie enttäuscht Leona war.
Nach der Siegerehrung wandte sie sichgleich zu ihr um, doch
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