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Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Titel: Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Pflieger
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den Blick. »So war das nicht gemeint.«
    »Erspar mir das.«
    »Wie kannst du dir da sicher sein? Nur weil du sie nicht magst, muss sie nicht gleich ein bösartiges Monster sein.«
    »Wenn dem so wäre, würde die halbe Schule aus Ungeheuern bestehen. Nein, ich habe sie gesehen. Sie war die Letzte, die mit Frau Magret sprach.«
    »Woher willst du das so genau wissen?«
    Calista zögerte. Sie wollte ihm nicht ihren Lieblingsplatz offenbaren. Doch dann wurde ihr bewusst, dass sie sich an diesem Ort niemals wieder so wohlfühlen würde wie zuvor. Er würde für immer mit dem Gedanken an den Mord an der Tanzlehrerin verbunden bleiben. »Frau Magret hatte um sieben Uhr einen Termin mit unserem Musiklehrer, der sich bei der Aufführung um die Musik kümmern sollte. Sie hätte dort ein Stück vorschlagen sollen, das ich ausgesucht habe. Als ich ihn danach fragte, sagte er mir, dass sie zu ihrem Treffen nicht mehr gekommen sei. Ich habe Michelle zwanzig Minuten vorher zu ihr gehen sehen, während ich in der Umkleide war, und sie ist nicht mehr herausgekommen, bis ich kurz nach sieben gegangen bin.«
    »Sie könnte den Termin auch vergessen haben, und später kam jemand vorbei.«
    »Für wie wahrscheinlich hältst du das?«
    Er wiegte nachdenklich den Kopf. »Nicht sehr«, gab er zu. »Aber warum hast du niemandem davon erzählt?«
    »Ich hatte es vollkommen vergessen und habe auch nicht weiter darüber nachgedacht. Michelle ist so ziemlich die Letzte, die ich für eine Mörderin halten würde.«
    »Und darum ist sie so gefährlich. Wir müssen mit den Sternenseelen sprechen.«
    »Ach, auf einmal heißt es wieder wir .«
    Samuel seufzte. »Selbst du müsstest verstehen, warum sie so vorsichtig waren. Sollte tatsächlich Lillys beste Freundin die Sternenbestie sein, zeigt es doch nur, wie wenig man Menschen vertrauen kann.«
    »Dir hat sie vertraut.«
    »Weil sie keine andere Wahl hatte.«

57
    † I hr Messer trug sie wie immer gut verborgen hinter ihrem Rücken. Noch wusste sie nicht, ob sie es benutzen würde. Zuerst wollte sie noch einmal mit dem Jungen sprechen.
    Und dann?, fragte sie sich. Wenn er ihr weiterhalf, konnte sie ihn dann noch einfach töten? Und wenn nicht, war sie bereit, das Risiko einzugehen, niemals mehr durch ihn zu erfahren?
    Doch welche Wahl hatte sie? Entweder er oder sie.
    Sie wartete außerhalb des Hauses, an dem er sie das erste Mal bemerkt hatte. Sie wusste, dass die Sternenseelen da Zuflucht gesucht hatten, aber noch hatte sie ihrer Herrin nicht davon berichtet. Das würde sie erst tun, wenn sie sicher war, keine weiteren Informationen über ihre Vergangenheit bei ihnen zu finden.
    »Amadea«, murmelte sie, ließ den Namen über ihre Zunge rollen. Er kam ihr bekannt vor. Trotzdem hegte sie Zweifel. Womöglich suchte sie so verzweifelt nach einer Erklärung, dass sie bereit war, alles zu glauben. Sie brauchte Gewissheit.
    Außerdem sehnte sie sich nach einem Ort, an den sie gehören würde. Nicht mehr ziellos oder im Auftrag der Herrin durch die Welt streifen, sondern einen Ort haben, an den sie immer wieder zurückkehren konnte.
    Wie jede Nacht verließ Raphael das Haus, das ihnen nun als Unterschlupf diente. Selbst die Stargazer schliefen nicht mehr im Internat. Seit dem Angriff vor vier Tagen war die Situation angespannt. Andromeda erholte sich zwar recht gut, erging sich aber nur in Andeutungen über ihre Funktion und die Hilfe, die sie anbieten konnte. Momentan hatte er den Eindruck, dass sie auf sich gestellt waren.
    Er schlug einen leichten Trab an, der ihn zu der Ruine, ihrem alten Versteck, bringen würde. Noch immer trainierten sie nachts dort, da sie in der Nähe der Ortschaft zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würden. Selbst Torge hatte sich bereit erklärt, mit ihnen zu üben, auch wenn ihn mit Leas Tod sein Lebensmut verlassen hatte. Man sah ihm an, dass er nur noch die Tage zählte, bis der Tod ihn ereilen würde, und Raphael konnte es ihm zu gut nachfühlen. Er selbst hatte Jahrzehnte gebraucht, um über den Verlust von Amadea hinwegzukommen, dabei hatte er nur wenige Augenblicke mit ihr gehabt. Amadea. Er musste sie unbedingt wiedersehen. Er musste sie einfach retten. Es durfte nicht sein, dass er seine Beziehung zu Lilly für nichts weggeworfen hatte. Ohne sie fühlte er sich unvollständig.
    Plötzlich stand sie vor ihm. Sein Zwillingsstern, dennoch wich er unwillkürlich vor ihr zurück. Sein Instinkt riet ihm, sich vor ihr zu hüten.
    Neugierig und ohne Furcht musterte

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