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Sternenspiel

Sternenspiel

Titel: Sternenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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sind auch auf Unverständnis gestoßen, auf Nicht-Freundschaft. Und es hat Opfer auf unserer Seite gegeben. Die Ausbilder hatten jedoch inzwischen das Konzept der Freundschaft ausgearbeitet. Und damit haben wir die Nahen Freunde gewonnen.«
    »Wer sind sie?«, wollte ich wissen.
    »Dreh dich mal um.«
    Der Vorschlag ließ mich zusammenfahren. Langsam drehte ich mich um.
    Die Menschen an den Tischen, die jungen Kellnerinnen …
    »Sind sie uns ähnlich?«
    »Du machst es einem wirklich nicht leicht …«, gestand Tag schuldbewusst. »Manchmal schließt du Wissenslücken sofort. Und manchmal … Ja, vor allem deine visuellen Erinnerungen haben gelitten. Ins Becken musst du sehen …«
    Ich schaute in das funkelnde, türkisfarbene Wasser. Am Boden registrierte ich eine kaum merkliche Bewegung. Etwas Langes, Schmales …
    »Sie haben keine Lautsprache«, teilte mir Tag leise mit. »Hören können sie allerdings. Und sie reagieren hervorragend auf Vibrationen. Es wäre sinnlos, ihre Eigenbezeichnung zu übersetzen, sie klingt wie Menschen. Deshalb nennen wir sie die Wendigen.«
    »Die Wendigen und die Kleinen«, sagte ich. »Stimmt’s?«
    »Ja. Aber die Kleinen gibt es auf Der Heimat fast nicht, die Bedingungen hier sind zu hart für sie. Du musst sie dir schon auf dem Inneren Planeten ansehen. Oder in ihrer Botschaft.«
    »Ich schaue sie mir lieber auf Abbildungen an«, erwiderte ich. Irgendwie vermittelte mir der träge über den Beckenboden dahingleitende Körper ein unangenehmes Gefühl … Die Wendigen …
    Ich leerte mein Glas und löste den Blick von diesem Nahen Freund.
    »Soll ich noch Wein bestellen?«, fragte Tag.
    »Ja.«
     
    Wir verließen das Restaurant um ein Uhr nachts. Wir hatten den Wein ausgetrunken und – von der Kellnerin mit einem Blick purer Missbilligung bedacht – eine weitere Karaffe bestellt. Außer uns orderte anscheinend niemand Wein. Das hinderte die Menschen jedoch nicht daran, sich zu amüsieren. Im Halbdunkel – beim Licht der bunten Lämpchen vom Becken und der Laternen, im Schein der in den Schalen schwimmenden Dochte -fingen einige an zu tanzen. Von irgendwoher erklang Musik, die Melodie erkannte ich nicht, das Motiv war jedoch leicht und rhythmisch. Tag schlug mir vor, mich am Tanz zu beteiligen, doch ich lehnte ab. Ich traute meinen Fähigkeiten nicht, mich dieser komplizierten Bewegungen zu erinnern.
    Auch tanzen würde ich neu erlernen müssen. Vieles würde ich neu erlernen müssen.
    Wir brachen mit den letzten Gästen auf. Hinter den Kellnerinnen glitt eine überdachte Plattform her, die Frauen sammelten das schmutzige Geschirr von den Tischen ein, löschten die Kerzen und nahmen auf den Plattformen Platz. Sie waren jetzt nicht mehr so munter, der Abend hatte sie geschafft.
    »Haben sie es weit?«, fragte ich.
    »Hundert, hundertzehn Minuten«, antwortete Tag gähnend.
    »Gibt es denn keine schnellere Transportmöglichkeit?«
    »Das ist eine Komponente der Vorbereitung-zur-Arbeit«, tadelte mich Tag. »Es gibt eine große Zahl von Berufen, die dir nur geringe Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung bieten. Die Persönlichkeit muss auch auf ein solches Schicksal vorbereitet sein. Was ist? Tun dir die Mädchen etwa leid? Sie können sich ausschlafen … einmal in der Woche in die Stadt fahren … das ist so schlecht doch nicht. Nik … Niki …«
    »Was bin ich nur für ein Idiot.«
    »Das gibt sich!«
    Wir kamen schnell zum Wohnheim. Bereits nach fünf Minuten hielt der Wagen vor einem flacheren, nur vierstöckigen Haus in Hufeisenform. In manchen Fenstern brannte Licht, über den Eingängen leuchteten grelle Lampen. Trotzdem herrschte absolute Stille.
    Bevor wir aus dem Wagen stiegen, berührte Tag das Terminal. »Ich lösche den Auftrag«, erklärte er mir. »Wir brauchen jetzt ja kein Transportmittel mehr …«
    Ich schwieg, um nicht wieder irgendeinen Unsinn von mir zu geben, und folgte ihm. Wir hielten auf den zweiten Eingang von links zu. Eine Tür gab es nicht, aus einer nicht zu erkennenden Ritze strömte jedoch warme Luft, die das Innere von der Straße trennte. Sobald wir durch diesen Vorhang traten, ging das Licht an.
    Eine kleine runde Halle. Ein paar Sessel, ein Tisch, ovale Bildschirme, eingelassen in die Wände. Einer lief, über ihn krochen Textzeilen. Vermutlich handelte es sich um ein Informationsterminal mit den neuesten Nachrichten.
    »Nach oben«, sagte Tag, während er schon die schmale Treppe hinaufstieg.
    Ich stapfte hinter ihm her. Zwei Schritte von

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