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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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also an ihn rangeschmissen!
    Ich dampfte weiter und jetzt stand ich vor ihnen. »Das glaub ich nicht! Du lässt mich auf dem Nachrichtentower stehen wie eine Vollidiotin und vergnügst dich keinen halben Tag später mit einer anderen?!«
    »Hab ich dir nicht gesagt, das gibt Ärger?«, sagte Mirjam. »Dieses Weib ist einfach unerträglich anhänglich. Ich hab dich schon am ersten Schultag gewarnt, dass du aufpassen musst. Wenn du die einmal an der Backe kleben hast, dann für immer.«
    Er kämpfte dagegen an, versuchte, sein Inneres vor mir zu verschließen, aber dann stahl sich doch ein brennender Schmerz zu mir herüber, ein so tiefes Empfinden, das viel mehr ausdrückte, als Worte es je vermocht hätten. Einfach weil es eine Leere in mir füllte, die nur er füllen konnte. Und in diesem Moment war ich versucht, ihm alles zu verzeihen. Dass er von so etwas Bescheuertem wie Abschied gesprochen hatte, was ich hier am Strand gesehen hatte. Bis Mirjams Stimme sich dazwischendrängelte.
    »Ias?«
    Ach, waren wir jetzt schon bei Kosenamen angelangt! Diese Unverschämtheit brachte meinen Zorn im Nu wieder auf Hochtouren.
    Sie nahm seine Hand. »Komm, wir gehen.«
    Oh, ich könnte sie … wie ich sie könnte. Und dann fuhr das Miststück auch noch fort: »Wir hätten doch besser im Haus bleiben sollen.«
    Das war zu viel! Ich riss sie zu Boden und schmiss ihr Sand ins Gesicht. Dass Mirjam gut eineinhalb Köpfe größer war als ich, spielte keine Rolle. Ich hatte den Überraschungseffekt auf meiner Seite.
    »Hilfe!«, schrie sie panisch.
    »Na, warte! Dir stopfe ich deine Gummifresse!«
    Barbara packte mich an den Oberarmen. »Mia, hör auf!«
    Greta eilte ihr zu Hilfe.
    »Lasst mich los! Ich bringe sie um!«
    »Ich krieg sie nicht zu fassen«, keuchte Greta.
    »Nehmt diese Irre von mir runter!«, krächzte Mirjam, während sie gleichzeitig den Sand ausspuckte, mit dem ich sie ersticken wollte.
    Da packten mich zwei kräftige Hände von hinten und zerrten mich weg.
    Ich strampelte und schrie. »Und dich bringe ich direkt danach um!«
    »Mia, hör mir zu!«
    Einen Teufel würde ich tun. Wie wild versuchte ich, mich loszuboxen. Ich erreichte kurz mit dem Fuß den Boden und schleuderte Mirjam eine fette neue Ladung Sand entgegen. Das Miststück schützte ihr Gesicht mit dem Armrücken. Keuchend versuchte sie sich aufzurappeln.
    »Mia, jetzt hör mir doch mal …«
    Iason trat ich gegen das Schienbein. »Für dich habe ich alles aufgegeben! Habe mein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt! Habe dir mein Herz geschenkt! Wie kannst du da …«
    »Sie ist meine Schwester!«, durchbrach er jetzt mein Geschrei.
    Schlagartig hielt ich inne, ließ das Gehörte durch meine Gehirnzellen tröpfeln und schaute ihn an.
    Sein Atem ging genauso schnell wie meiner. »Könntest du jetzt bitte wieder runterkommen?«
    Runterkommen! Der hatte ja keine Vorstellung. »Moment mal … Was hast du da gerade gesagt? « Ich spürte, dass er nicht log, konnte es aber nicht glauben.
    Ohne zu zögern, tauchte Iason mich in seinen heilenden Schein und das beruhigte mich langsam.
    »Geht’s wieder?«
    Ich nickte stumm und leicht benommen.
    Mirjam richtete sich wutschnaubend auf und klopfte sich die sandigen Kleider ab. »Ich hab dir doch gleich gesagt, dass sie das nicht gut wegstecken wird.«
    »Hör mal, hätte ich sie etwa in dem Glauben lassen sollen, dass wir eine Affäre haben?«
    Mirjam wollte protestieren.
    »Ach, halt einfach mal kurz den Mund!«, schnitt Iason ihr das Wort ab.
    Asche auf mein Haupt, aber ich gebe zu, das tat richtig gut, zu hören, wie er sie anpfiff.
     
    »Sie weiß es selbst noch nicht so lange«, erklärte er später, als wir allein auf einer Düne saßen. »Mein Vater und Mirjams Mutter arbeiteten gemeinsam an einem Projekt auf der ersten Raumstation, die den Transfer zwischen der Erde und Loduun leisten sollte.« Enttäuschung schwappte zu mir herüber, während er einen Stein aus dem Sand nahm und ihn wieder weit hinaus ins Meer warf. »Er hatte tatsächlich eine Affäre mit ihr.«
    »Loduuner tun so was?«
    »Die meisten wohl nicht, aber mein Dad ist vom Clan der Leidenschaft, wie du ja weißt.« Er war richtig erschüttert. »Erst wollte ich es nicht glauben, aber mein Vater … Er hat meine Mutter tatsächlich betrogen.«
    Ich wollte etwas sagen, Worte wie »Das kommt in den besten Familien vor«, aber das war selbst für Irden so abgedroschen, dass ich nach seiner Hand griff und ihn nur reden ließ.
    »Mirjams Eltern

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