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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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Loduun reisen will.« Schon irgendwie verdächtig! »Ist sie vielleicht doch heimlich mit Hell zusammen?«
    Finn hob tadelnd die Brauen, wie ein Lehrer, der seinem Schüler zu verstehen gibt, dass er nicht richtig aufgepasst hat. »Hell ist Loduuner, Mia. Er kann nicht lieben.«
    »Nun, es soll da auch Ausnahmen geben«, neckte ich ihn. Es war einfach unmöglich, diesem smarten Kerl lange böse zu sein. »Zumindest wäre das eine Erklärung.«
    Finn runzelte nachdenklich die Stirn und ich tippte darauf, dass es nichts mehr mit Mirjam zu tun hatte.
    »Wie geht es Lena?«, griff ich meine heiße Vermutung diesbezüglich auf. »Hast du heute schon was von ihr gehört?« Ich selbst hatte seit gestern nicht mehr mit ihr gesprochen.
    Er sah mich an. »Ich wollte sie gleich besuchen gehen … Magst du mitkommen?«
    Das hatte er mich die letzten Male auch gefragt. Ich unterzog ihn einem prüfenden Blick. »Finn Goodway, hast du etwa Schiss?«
    »So ’n Quatsch.«
    »Na logo. Du hast Schiss, und du brauchst mich als Anstandswauwau.«
    Finn ging in die Küche. »Auch ’n kaltes Wasser?«
    Warum tranken hier eigentlich alle Wasser, sobald die Gespräche intensiver wurden. Ich schüttelte den Kopf. »Und jetzt raus mit der Sprache«, wollte ich stattdessen wissen, »warum besuchst du Lena nie allein?«
    Wesentlich geschickter als meine Mutter bediente er die Eismaschine. »Hat sie sich deshalb schon beschwert?«
    Ich kam ihm nach und setzte mich auf die Arbeitsplatte. »Na, was glaubst du denn?«
    Er untersuchte den Wasserautomaten so gründlich, als wäre es das Spannendste, was er je auf der Erde gesehen hätte.
    Ungeduldig drückte ich für ihn die Tastenkombination. »Also? Ich höre.«
    Mit dem vollen Becher in der Hand lehnte er sich an die Kücheninsel und schlug die Beine übereinander. »Ich bin mir einfach nicht sicher, ob sie und ich das Gleiche füreinander empfinden.« Er legte den Kopf in den Nacken und trank in tiefen Zügen.
    »Du meinst, du weißt nicht, ob du sie liebst?«, fragte ich vorsichtig. »Ob du überhaupt jemals lieben kannst?«
    Er sah mich an. Mit diesen wachen Finn-Augen, aus denen ein honiggelbes Schimmern trat. Augen aus einer anderen Welt. »Ich mag sie, sehr sogar, deshalb möchte ich ihr auch nicht wehtun.«
    Ich trat zu ihm hin. »Wenn sie dir etwas bedeutet, dann sag es ihr, und dass du Zeit brauchst, um dich an das Gefühl zu gewöhnen.«
    Sein Blick wurde tiefer, etwas glitzerte darin … etwas wie Ergebenheit. »Ich bin nicht Iason, Mia, niemand aus meiner Familie stammt vom Clan der Leidenschaft, verstehst du?«
    Damit hatte er mir das Stichwort geliefert. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
    Ich schlang die Arme um meinen Körper und ging auf die Fensterfront zu. Bald schon spürte ich ihn hinter mir. »Er fehlt dir, dass es körperlich wehtut, stimmt’s? Das liegt auch an eurer Verbindung.«
    Meine Hand klammerte sich um den Fenstergriff. »Ich möchte nicht darüber reden.«
    Einsam standen meine Worte im Raum und ich sah zu, wie sich die Kuppel über uns schloss. »Wird er wiederkommen?«
    Dazu sagte er nichts, wie könnte er auch, schließlich verstand er Loduunisch besser als den irdischen Begriff Hoffnung.
    Stattdessen aber schenkte er mir etwas anderes. »Dann möchtest du auch nicht wissen, was er gesagt hat, als er mir zum ersten Mal von dir erzählte?«
    Ich drehte mich um und begegnete seinem verschmitzten Lächeln, das zwei Grübchen auf seine Wangen zauberte. Bisher waren sie mir noch nie aufgefallen.
    »Oje, bestimmt nichts Gutes.« Ich erinnerte mich an unser erstes katastrophales Zusammentreffen.
    »Wie man es nimmt. Für mich war es in der Tat bald ziemlich nervig.«
    »Für dich?« Jetzt wollte ich es aber doch wissen.
    »Na, er hat zwar ständig über dich geschimpft, aber auch über nichts anderes mehr geredet. Das ging mir vielleicht auf den Frack, kann ich dir sagen.«
    »Echt?«
    »Ja, schon in der ersten Nacht, direkt nach meiner Landung ging das los.«
    »So ein Spinner«, sagte ich mit heimlicher Freude.
    Finn nahm meine Hand. »Und damals, als du ihn auf Hopes Jacht angelächelt hast, hat er überhaupt nicht aufgehört, mich damit zu nerven. Ob ich das gesehen hätte? Und wie ich das an seiner Stelle einschätzen würde? Jede Regung von dir wollte er mit mir durchdiskutieren.«
    Sieh mal an, mein beherrschter und damals so kontrolliert scheinender Freund.
    Finn tippte mir vorwurfsvoll gegen die Schulter. »Ich weiß nicht, wie oft ich dich an diesem

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