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Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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kommuniziert haben.« Sein Kinn zitterte, und er machte eine Pause, um Luft zu holen, während er sie anstarrte und zu einer Antwort zu zwingen versuchte.
    Sie suchte seinen Bick, und nun flossen die Tränen über ihre Wangen. Die Spuren schimmerten im Feuerschein.
    Eine neue Stimme meldete sich zu Wort, von rechts hinten, etwa dort, wo die zwei dunklen Gestalten standen, die ich nicht hatte identifizieren können. »Ich glaube, auch ich habe dir gegenüber dieses kleine Problem erwähnt, Nava.« Akashi. Akashi höchstpersönlich. Mein Herz pochte schneller.
    Nava fluchte leise, und die Verletzlichkeit in ihrer Stimme wurde von Wut abgelöst. Ihr gesamter Körper zitterte. Die Fingerknöchel der Hand, mit der sie die Waffe hielt, waren weiß. »Tom befand sich in unmittelbarer Nähe derjenigen, über die wir gesprochen haben. Wir durften nicht das Risiko eingehen, dass sie vorgewarnt werden. Und wir wissen nicht, wie gut Joseph das Netz abhören kann.«
    »Ich glaube, das Problem ist, dass du sehr wohl weißt, wie gut er das Netz lesen kann, das gesamte Netz, und du hattest Angst, er könnte seine Fähigkeit einsetzen. Es tut uns nicht gut, wenn wir versuchen, diesen speziellen jungen Leuten Dinge zu verheimlichen, Nava.« Nun sah ich Akashi zwischen zwei Bäumen auf einem Gebra. Er hielt ebenfalls eine Betäubungswaffe in der Hand, die mehr oder weniger auf Nava gerichtet war. »Steck deine Waffe ein«, sagte er beiläufig, als würde er sie auffordern, eine Tasse Tee mit ihm zu trinken.
    Sie blickte auf die Waffe in ihrer Hand und dann auf Tom. Nach wie vor stand sie reglos da und starrte Akashi an. Ihr Hals war gerötet, ihre Augen brannten vor Frustration. Übertrieben langsam schob sie die Betäubungswaffe in die rechte vordere Tasche.
    Akashi ließ seine Waffe nicht sinken. »Und jetzt könntest du Stile bitten, damit weiterzumachen, die Gebras anzuschirren, einschließlich der Packtiere, einschließlich zweier Tiere für Joseph und Alicia, um sie dann auf die Straße zu führen. Ich bin fest davon überzeugt, dass du auf niemanden schießen wirst. Wir ziehen einfach nur ein Stück weiter und schlagen am Raumhafen unser Lager auf. Du kannst sehen, wenn wir kommen, wir können sehen, wenn du kommst. Sobald du dich ein bisschen abgekühlt hast, können wir uns noch einmal treffen und miteinander reden.«
    »Das halte ich für keine gute Idee«, sagte Nava mit finsterem Blick, der jedoch nicht auf Akashi, sondern auf Tom gerichtet war.
    Akashis Tonfall klang immer noch wie Geplauder bei einer Tasse Tee. »Genauso wie du bin ich nicht allein gekommen. Du bist ohne Zweifel genauso sehr wie ich daran interessiert, dass die Freundschaft zwischen Artistos und den Vagabunden erhalten bleibt.«
    Nava ließ den Kopf hängen und gab sich geschlagen. »Ihr könnt eure verdammten Gebras selber satteln.« Sie sah Tom an, und in ihren Augen stand eine große Frage.
    Sie ließ die Frage nicht über ihre Lippen kommen, aber Tom setzte sich in Bewegung und trat an ihre Seite. Dann blickte er in Akashis Richtung. »Ich werde vorläufig nach Artistos zurückkehren. Ich glaube, ich werde dort gebraucht.«
    Paloma sah abwechselnd Tom und Nava an. Ihre Stimme klang fest und lauter als sonst. »Ich bleibe bei meiner Tochter«, verkündete sie.
    Navas Kopf fuhr herum, und sie nickte knapp. Toms Lippen formten das Wort »gut«, so dass wir es sehen konnten.
    Akashi ließ sein Gebra wenden und ritt zur Straße. Dort blieb er stehen, anscheinend allein, eine dunkle Silhouette, die lautlos in der dunklen Nacht verharrte und beobachtete.
    Ich lächelte, als ich sah, wie Tom Zuckerweizen sattelte. Damit drosselte er das Tempo seiner Gruppe und überließ uns die besten Gebras.
    Nava und Tom führten die anderen fort, hügelabwärts in Richtung Artistos. Obwohl es in der Dunkelheit nicht genau zu erkennen war, sah es danach aus, dass sich keiner von ihnen noch einmal umblickte.
    Sie waren zu acht. Acht, um vier zu eskortieren. Ich fragte mich, ob Nava wusste, dass das nicht genug waren, um uns zu bewegen, freiwillig mitzukommen. War es Akashis Anwesenheit gewesen, die sie überzeugt hatte, sich zurückzuziehen, oder Josephs und Alicias Abwesenheit?

Kapitel 19
    DIE ERSTE STRASSE
     
     
     
     
     
     
     
     
    Nachdem Nava und ihr Überfallkommando hinter der nächsten Biegung verschwunden und auf dem Weg nach Artistos waren, pfiff Akashi leise in die Stille, die sie zurückgelassen hatten. Wenige Augenblicke später kam Liam angeritten und

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