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Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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noch einen hierhaben. Versuch sie einzuholen und aufzuhalten.« Ich blickte erwartungsvoll zu Akashi hinüber, der mich einfach nur ansah, ohne mir zuzustimmen oder zu widersprechen. »Wenn sie bereits etwas Dummes getan hat, hilf ihr nicht – bring dich nicht in Gefahr. Deine Aufgabe lautet, sie aufzuhalten. Wenn es dir nicht möglich ist, ruf uns an und komm dann zurück.«
    Joseph sah aus, als wollte er unbedingt etwas sagen, aber er hielt den Mund.
    »Bis du sie gefunden hast«, fuhr ich fort, »wissen wir, zu welchem Ergebnis die Gespräche geführt haben. Wenn es ganz schlimm kommt, müssen wir euch beiden vielleicht helfen, Bryan zu holen.« Ich fixierte Liam, damit ich seine ganze Aufmerksamkeit hatte. »Lass dich nicht umbringen. Betrachte dich als eine Art Kundschafter, nicht als Krieger. Finde heraus, was in Artistos los ist, und teile es uns mit.«
    Akashis Gesicht entspannte sich ein wenig. »Liam«, mischte er sich ein, »tu, was du tun musst. Aber rette Alicia nicht vor sich selbst, wenn du dadurch in Gefahr gerätst. Hast du verstanden?«
    Liam nickte und trat zu seinem Vater, um ihm eine Hand auf die Schulter zu legen. »Ich werde vorsichtig sein.«
    Paloma stand auf, zuckte leicht zusammen und packte ein Stück Maisbrot und getrocknete Früchte ein.
    Ich reichte Liam den Ohrempfänger. »Sei vorsichtig. Wenn ihr alle zurückkommen könnt, wenn ihr Bryan sicher aus der Stadt holen könnt, tut es. Ich glaube nicht, dass er in unmittelbarer Gefahr schwebt – anscheinend ist er viel zu schwer verletzt, um eine Bedrohung für Artistos zu sein, und sie werden alles tun, damit er am Leben bleibt. Hast du verstanden? Alicia aufzuhalten ist wichtiger, als Bryan zu befreien. Man würde sie töten, wenn sie die Stadt bedroht, während man ihn nicht töten wird, solange er sich ruhig verhält.« Ich machte eine kurze Pause. »Hoffe ich zumindest.«
    Er stand auf der anderen Seite des Tischs, und sein Blick ruhte auf mir. In seinen Augen strahlte Wärme, und sein Mund verzog sich zur Andeutung eines heimlichen Lächelns, das nur mir galt. »Ich habe verstanden.«
    Kayleen blickte zu Liam auf. »Vielleicht … vielleicht solltest du Tom aufsuchen. Er könnte helfen.«
    Liam nickte und machte sich auf den Weg zur Tür, doch mir wurde plötzlich klar, was ich vergessen hatte. »Halt!«, rief ich, und er blieb stehen. »Wir treffen uns in etwas mehr als einer Stunde mit Nava und den Leuten, die sie mitbringt.« Ich wandte mich Joseph zu. »Joseph, ich möchte, dass du die Datennetze von Artistos vorläufig in Ruhe lässt. Aber du musst den zweiten Ohrempfänger übernehmen, um mit Liam in Verbindung zu bleiben. Dann kann Liam dir Bescheid sagen, wenn es für ihn besser wäre, die Netze abzuschalten. Doch solange er oder ich nicht darum bitten, sollen die Netze aktiv bleiben. Ich möchte sogar, dass du mit Gianna ein sachliches Gespräch über die Meteore führst, nachdem wir das Frühstück beendet haben. Biete deine Hilfe an. Mach ihnen klar, dass wir kooperativ sind.«
    Joseph runzelte die Stirn, aber er nickte leicht, den Blick auf Liam gerichtet. »Kann Liam jetzt gehen?«
    Ich schluckte. »Ich schätze, das wäre das Beste. Aber alle anderen bleiben hier. Jenna kann ihm helfen.« Ich sah sie an und fragte mich kurz, ob sie tun würde, was ich ihr sagte. Ob sie meinen Befehl annahm. Sie hatte geschwiegen, seit sie von der Silberkugel gehört hatte.
    Ihre Stimme klang krächzend, übermüdet und besorgt. »Ich würde mitgehen, Liam, aber ich muss hierbleiben und an der Neuen Schöpfung arbeiten. Das Schiff könnte unsere einzige Fluchtmöglichkeit sein, vor allem jetzt.« Mit einem Ruck drehte sie den Kopf zur Tür und stand auf, die Schultern gerade wie immer.
    Ich trat auf sie zu und streckte eine Hand aus, ohne sie tatsächlich zu berühren. »Jenna, könntest du Liam genügend Verwischer für Bryan und Alicia mitgeben?«
    »Ja.« Sie sah Liam an, nicht mich. »Lass uns gehen.«
    Liam umarmte Akashi, dann lächelte er Paloma zu und nahm das Essenspaket von ihr entgegen. Er kam zu mir, legte einen Arm um meinen Rücken und küsste mich auf die Wange. Seine Lippen fühlten sich warm an. »Viel Glück«, flüsterte er.
    »Auch dir viel Glück«, flüsterte ich zurück.
    Dann waren Jenna und Liam zur Tür hinaus.
    Ich nahm meinen ersten Bissen vom Frühstück. Das Apfelmus war bereits abgekühlt, und das Essen schmeckte wie Sägemehl. Wie hatte ich sie nur gehen lassen können? Es war so dumm von mir!

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