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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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Rory kommen die Treppe herauf und grinsen mich an, als hätte ich gerade ein Kind zur Welt gebracht. Rory trägt ein pfirsichfarbenes Kleid, das zu ihrer schimmernden olivfarbenen Haut passt. Sie sieht aus, als hätte sie ein paar Pfund zugenommen, seit sie mich in der Entzugsklinik besucht hat.
    »Ist die Überraschung gelungen?«, fragt sie, als ich die Tür hinter ihnen schließe.
    »Absolut.«
    »Warum hast du so ein Geheimnis daraus gemacht, dass du nach Hause kommst?«, will Scott wissen. Sein rotblondes Haar ist ein bisschen länger, als er es für gewöhnlich trägt. Es fällt ihm in die Stirn – auf eine verführerische Art, die einen warnt, dass er möglicherweise nicht gut für einen ist.
    Greer schlingt einen Arm um meine Schultern. »Ja, Süße. Wir wollten dir zu Ehren eine Party schmeißen.«
    Rory wirkt schockiert. »Greer! Ich bin mir sicher, dass Katie keine P-A-R-T-Y will.«
    »Ich habe mich nicht plötzlich in eine Dreijährige verwandelt, Rory.«
    »Entschuldige.«
    »Schon in Ordnung. Wie dem auch sei, du hast recht. Mir ist im Augenblick nicht nach Party zumute, aber ich würde gern mit euch abhängen.«
    Greer lässt sich auf das Sofa fallen und knallt ihre ausgetretenen Cowboystiefel auf den Couchtisch. Ihre Zöpfe hängen ihr über die Schultern. »Ausgezeichnet.«
    »Hey, die Füße vom Tisch«, sagt Joanne, als sie aus der Küche kommt.
    »Oh, Joanne. Wie schön, dich wiederzusehen.«
    Ich setze mich neben Greer. Scott nimmt auf meiner anderen Seite Platz, und wir legen beide kichernd die Füße auf den Tisch neben Greers.
    »Ich habe gesagt …«
    Ich seufze. »Ach, kannst du dich nicht entspannen, Joanne? Du hast den Tisch schließlich an einer Straßenecke gefunden.«
    »Das ist eine Antiquität.«
    »Das ist Sperrmüll.«
    »Hey, ich dachte, das hier sollte eine Party werden«, sagt Scott. »Wo habt ihr die Getränke?«
    Mein Blick wandert in die Ecke des Wohnzimmers. In diesem Moment wird mir klar, was an der Wohnung anders ist. Die kleine Hausbar und das Weinregal, das danebenstand, sind verschwunden.
    »Joanne, hast du den Alkohol entsorgt?«
    Sie hebt das Kinn an. »Ja.«
    Eine Welle des Zorns durchströmt mich, wird jedoch im nächsten Augenblick von etwas ersetzt, das sich fast wie … Dankbarkeit anfühlt.
    »Wow, das ist … äh … echt nett von dir.«
    Greer sieht ungläubig aus. »Das ist wohl eher ein Verbrechen.«
    »Wir brauchen doch keinen Alkohol, um Spaß zu haben, oder?«, wirft Rory ein und blickt mich besorgt an.
    »Natürlich nicht.«
    Scott wirkt enttäuscht, aber Greer ist ganz gelassen.
    »Was wollt ihr machen?«, fragt Scott.
    »Hat jemand Lust auf eine Partie
Risiko?
«
     
    Am nächsten Morgen wache ich früh auf und bin verwirrt. Ich strecke die Arme aus und erwarte, ins Nichts zu greifen. Aber stattdessen ertaste ich noch mehr Matratze. Langsam wird mir klar, dass ich in meinem eigenen Bett liege, in meinem eigenen Apartment. Ich bin frei.
    Ich werfe einen Blick auf die Uhr. Es ist 7 : 02  Uhr. Abgesehen von der Entziehungskur war ich – in guter Verfassung – seit Ewigkeiten nicht mehr so früh wach. In schlechtem Zustand war ich zu dieser Zeit natürlich schon öfter auf den Beinen: wenn ich nach Hause kam, nachdem der Club oder die Bar geschlossen hatte, wenn ich den »Walk of Shame« hinter mich bringen und fertig, wie ich war, nach Hause schleichen musste oder wenn ich aufwachte, um zu kotzen.
    Doch genug davon. Das gehört der Vergangenheit an. Meine Zukunft beginnt jetzt. Also: Aufstehen. Joggen. Bob anrufen. Artikel schreiben. Traumjob an Land ziehen.
    Ein Kinderspiel.
    Ich ziehe die flotten Shorts und das Trainingstop hervor, die ich bekommen habe, als Rory mir die Mitgliedschaft in dem Fitnessstudio geschenkt hat. Die Klamotten sitzen etwas weit, obwohl ich gestern gut zu Abend gegessen habe. Oh, Entziehungskur-Diät, bitte lass deine Erfolge von Dauer sein.
    Leise schleiche ich aus der Wohnung und gehe die Straße entlang. Ich beschließe, zehn Minuten in eine Richtung zu laufen und dann umzukehren.
    Auf meinem iTouch stelle ich die zufällige Songwiedergabe ein. Das erste Lied, das erklingt, ist
How to Save a Life
von The Fray. Noch nie habe ich auf den Text geachtet, deshalb ist mir auch nie aufgefallen, dass es in dem Song um die Schlichtung in einem Streit geht.
    Ich drücke
Skip. Fix You
von Coldplay erklingt.
    Das ist lächerlich. Ist mein iTouch plötzlich zu Empfindungen fähig?
    Wieder drücke ich
Skip.
Gut.
All We Are
von

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