Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
Vom Netzwerk:
Tova.«
    Fredrika suchte ihren Blick, um zu sehen, ob er sich veränderte.
    Vielleicht lag es an der Sonne, aber in Tovas Augen standen Tränen.
    »Es ist nicht meine Schuld, dass Sie mit so einem kranken Typen zusammenleben. Und dass Sie sich so ein Arschloch als Vater für Ihr Kind ausgesucht haben.«
    »Er ist ein wunderbarer Mann und Mensch«, sagte Fredrika und merkte, wie ihr die Stimme brach. »Ich bezweifle nicht, dass er andere auch mal verletzen kann, aber Sie spielen mit sehr hohem Einsatz, Tova. Sie müssen mir die Wahrheit sagen.«
    Vor Fredrikas Augen veränderte sich Tova, sie sank förmlich in sich zusammen.
    »War er denn ein schlechter Tutor?«
    Tova schwieg.
    »Oder war es so, dass er Sie nicht wollte? Obwohl Sie ihn wollten?« Fredrika kannte selbst das Gefühl, wie die Scham, wenn man abgewiesen worden war, einem Löcher in die Seele brannte. Sie wusste, dass Erniedrigung zu Wahnsinn führen konnte. Aber nicht auf die Weise, die Tova offenbar heimgesucht hatte.
    »Sie werden noch bereuen, dass Sie mir aufgelauert haben.« Die Stimme war kratzig vor unterdrücktem Weinen und der Blick leer vor Konzentration.
    »Und Sie werden bereuen, dass Sie versucht haben, mein Leben zu zerstören«, rief Fredrika ihr nach.
    Sie wusste, dass das leere Worte waren. In der Lage, in der Spencer sich befand, gab es nur sehr wenig, was sie tun konnten. Sie konnten nur auf ein Wunder hoffen. Und auf eine unvoreingenommene und ehrliche Bewertung der sogenannten Beweise, die präsentiert worden waren.

48
    DAS HIER WAR SCHON DER dritte Abend in weniger als einer Woche. Alex konnte weder sich selbst noch jemand anderem gegenüber leugnen, dass hier etwas lief. Und ebenso wenig konnte er seine Gefühle leugnen.
    Lust. Sehnsucht. Und Trauer.
    Ein weiterer Abend zu Hause bei Diana Trolle.
    Weniger als ein Jahr nach Lenas Tod eine neue Beziehung anzufangen war zu früh. Oder etwa nicht?
    Was würden die Kinder sagen? Und seine Vorgesetzten? Solange er in dem Mord an Rebecca Trolle ermittelte, war es schlicht unverantwortlich, eine Beziehung mit ihrer Mutter einzugehen.
    Aber er wollte… und der Wille warf kilometerlange Schatten über sein Zögern.
    Sie wiederum spürte seine Sehnsucht und sein Zögern und wusste, warum sie wieder allein auf dem Sofa sitzen musste, während er sich auf der anderen Seite des Couchtischs niedergelassen hatte. Er ging davon aus, dass sie es aushalten würde, auf ihn zu warten.
    »Du liebst sie immer noch«, sagte Diana und nahm einen Schluck Wein.
    »Ich werde sie immer lieben.«
    Diana senkte den Blick. »Das heißt doch nicht, dass du keine andere Frau lieben kannst…«
    Die Großzügigkeit überwältigte Alex. »Vielleicht.«
    Sie musste lächeln, als sie seine Verlegenheit sah. »Ein später Spaziergang?«
    »Ich sollte nach Hause fahren.«
    »Es ist erst eine Stunde her, dass du ein Glas Wein getrunken hast.«
    »Ich sollte trotzdem nach Hause fahren.«
    Und dann lächelte er.
    Sie erhob sich schweigend aus dem Sofa, ging um den Tisch und nahm seine Hand. »Mein lieber Kommissar, ich bin der festen Überzeugung, dass uns beiden ein wenig frische Luft guttun würde.«
    Es war sinnlos zu widersprechen. Er wollte nichts lieber als hierbleiben, und er wollte doch auch nach Hause gehen. Einen Spaziergang zu machen schien ihm ein guter Kompromiss.
    Sie gingen durch ihr Viertel, und sie machte es zu einer Art Führung durch ihr Leben. Zeigte ihm den Spielplatz, auf dem ihre Kinder gespielt hatten, als sie noch klein waren, und weinte, als sie ihm den Baum zeigte, auf den Rebecca als Kind gern geklettert war. Als die Tränen wieder versiegt waren, zeigte sie ihm mit einem schiefen Lächeln ein anderes Haus, in dem der Vater der Kinder nach der Trennung zunächst gewohnt hatte. »Wir haben versucht, es so angenehm wie möglich für die Kinder zu gestalten. Es wäre schlimm gewesen, wenn die beiden zwischen uns geraten wären, das fanden wir beide.«
    Alex erzählte von seinen eigenen Kindern. Von dem Sohn, der orientierungslos gewesen war, aber durch den Tod der Mutter gereift zu sein schien. Von der Tochter, die selbst schon Mutter geworden war und ihn zum Großvater gemacht hatte. Da weinte Diana wieder, und Alex bat um Entschuldigung. »Verzeih mir, das war dumm von mir.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss mich entschuldigen. Ich kann es einfach nicht aus dem Kopf bekommen, dass Rebecca schwanger war, als sie starb.«
    Alex schluckte, er wollte Rebeccas Tod nicht mit Diana besprechen. Er

Weitere Kostenlose Bücher