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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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das werden wir jetzt herauskriegen. Vielleicht ist alles ein großes Missverständnis, und dann sollten wir das klären.« Alex verzog keine Miene, während er redete. Unversöhnlich und konzentriert.
    Du kommst hier nicht raus, ehe du die Wahrheit sagst, Håkan.
    »Erzählen Sie uns von dem Kind«, forderte Peder ihn auf.
    »Welches Kind?«
    »Das Kind, das Rebecca und Sie erwarteten. Waren Sie glücklich?«
    »Ich habe doch schon gesagt, dass ich nicht wusste, dass sie schwanger war! Und wenn sie es war, dann war ich ganz bestimmt nicht der Vater!«
    Zunächst klang er entschieden, dann tauchten Zweifel in seinem Gesicht auf.
    »War es mein Kind?«
    »Es war Ihr Kind, Håkan. Wann hat sie Ihnen davon erzählt?«
    Håkan begann zu weinen.
    »Möchten Sie vielleicht etwas trinken?«
    Peder goss einen Schluck Wasser aus einer Karaffe in ein Glas und schob es in Håkans Richtung. Abwartend. Sie hatten Zeit, was eine gute Voraussetzung dafür war, Ergebnisse zu erzielen. Die meisten Kriminellen konnten kurze Verhöre gut bewältigen. Bei längeren wurden sie unsicher und machten früher oder später Fehler.
    »Warum weinen Sie?«
    Alex’ Stimme klang sachlich, aber nicht gefühlskalt.
    Als Håkan nicht antwortete, mischte sich Peder ein. »Vermissen Sie sie?«
    Håkan nickte. »Ich dachte die ganze Zeit, dass sie zurückkommen würde.«
    Nicht wenn du sie erdrosselt und im Wald vergraben hast, Håkan.
    Er schniefte und wischte sich mit dem Ärmel seines Pullovers die Nase ab.
    »Wie konnten Sie das glauben?«
    »Es schien so unmöglich, dass sie für immer weg sein sollte, dass sie niemals zurückkommen würde. Ich habe das einfach nicht glauben können. Nicht wirklich.«
    In Tränen aufgelöst, wirkte Håkan Nilsson wie ein Kind. Wie ein Junge, der redete, als wäre er noch keine zehn Jahre alt. Als hätte er das Weltbild eines Schuljungen.
    »Aber mein Lieber«, sagte Alex. »Sie war zwei Jahre lang verschwunden. Was haben Sie denn geglaubt, wo sie sein könnte?«
    »Sie hätte verreist sein können.« Er wischte sich die Tränen ab und nahm einen Schluck Wasser.
    »Wohin denn?«
    »Frankreich.«
    War das die ganze Zeit der springende Punkt gewesen? Die unselige Frankreichreise, die Håkan ihr nicht verzeihen konnte?
    »Hat sie denn von einer Reise gesprochen?«
    »Nein, aber man weiß ja nie.«
    Alex richtete sich auf und sah Håkan tief in die Augen. »Manche Dinge«, erwiderte er, »weiß man durchaus.«
    Håkan schluckte und nahm noch einen Schluck Wasser.
    »Jetzt erzählen Sie von dem Kind.«
    »Ich wusste nichts von dem Kind!« Seine Stimme hallte in dem kleinen Raum wider. »Sie hat mir nie erzählt, dass sie ein Kind erwartete! Kein Wort hat sie gesagt!«
    Die Lüge hatte viele Gesichter, das wussten Alex und Peder nur zu gut. Doch es war schwer abzuschätzen, welche Geheimnisse Håkan Nilsson mit sich herumschleppte.
    »Erzählen Sie von dem Mal, als Sie miteinander geschlafen haben.«
    Håkan wurde rot. »Es war… Wie ich neulich schon gesagt habe, es war nicht geplant. Ich glaube, dass sie kurz vorher mit einem anderen zusammen gewesen war, und sie war traurig, weil er mit ihr Schluss gemacht hatte. Wir haben uns an dem Abend bei mir getroffen, und ich habe eine Flasche Wein aufgemacht. Danach haben wir Wodka getrunken, den ich in Finnland gekauft hatte. Und dann… ist es einfach passiert.«
    »Wie hat es sich hinterher angefühlt?«
    Håkans Augen glänzten wie im Fieber. »Als wären wir einander sehr viel nähergekommen.«
    »Fand Rebecca das auch?«, fragte Peder.
    »Das glaube ich schon.«
    »Ich meine, hat sie das auch gesagt?«
    »Nein, aber ich habe es ihr angesehen. Sie hat hinterher versucht, es kleiner zu machen… Aber ich habe schon begriffen, was wirklich passiert war. Sie meinte, es sei zu früh, sich endgültig zu binden. Sie sei ja noch nicht mal fünfundzwanzig.« Mit einem Mal wirkte Håkan selbstsicherer. »Das mochte ich ja so an ihr: Sie war klug. Und erwachsen. Nicht wie andere Mädchen, die nur unüberlegt rummachen.«
    Peder sah verständnislos aus. »Haben Sie denn danach noch einmal Sex gehabt?«
    »Nein, und zwar, weil sie warten wollte. Genau wie ich gesagt habe.«
    »Worauf wollte sie warten?«
    »Darauf, dass es sich richtig anfühlte, den letzten Schritt zu machen.« Er lachte und machte eine große Geste mit den Händen.
    Alex und Peder sahen ihn lange an.
    »Und Sie glauben nicht, dass Sie die Situation falsch eingeschätzt haben könnten?«, fragte Alex.
    Das Licht in

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