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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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steckte sie sich in die Jackentasche. Den Rest des Materials, das sie mitnehmen wollte, legte sie in die Plastiktüte. Dann schaltete sie die Taschenlampe aus und ging ins Haus zurück.
    »Ich bin fertig«, sagte sie zu Rebeccas Tante. »Ich würde das hier gern mitnehmen, wenn das in Ordnung ist.«
    Sie hielt die Tüte hoch und fühlte die Broschüre in der Jackentasche brennen. Sie konnte kaum atmen.
    Spencer.
    Er, der einmal geschworen hatte, sie nie wieder anzulügen. Der plötzlich auf die Idee verfallen war, Elternzeit zu nehmen.
    Geliebter, was verbirgst du vor mir?

17
    ALEX RECHT KONNTE SICH NICHT entscheiden, wie er weiter verfahren sollte. Håkan Nilsson hatte wieder nach Hause fahren dürfen, aber sie ließen ihn nach wie vor beschatten und hörten auch weiterhin seine Telefone ab, sowohl das Festnetz als auch das Handy.
    Fredrika war von ihrem Ausflug zu Rebeccas Tante zurückgekehrt und hatte sich mit dem Material, das sie mitgebracht hatte, in ihrem Büro verkrochen. Sie hatte kurz angebunden Bericht erstattet und darauf bestanden, dass sie sich das Mentorennetzwerk näher ansahen. Eigentlich war Alex da anderer Meinung, doch da keine der anderen Spuren weit genug reichte, hatte er ihren Vorschlag nicht ausgeschlagen.
    Er sah auf die Uhr. Fredrika würde wahrscheinlich in ein paar Stunden Feierabend machen und nicht vor Montag zurückkommen. Hoffentlich gelang es ihr, ihre Lebensbereiche gut miteinander zu vereinbaren. Einen zweiten Peder würde das Team nicht vertragen.
    Alex entschloss sich, seinen Kollegen Torbjörn Ross anzurufen, um sich für das Angebot, am Wochenende mit zum Angeln zu gehen, zu bedanken. Leider würde er ablehnen müssen. Er hatte einfach viel zu viel Arbeit. Viel zu viel, worüber er nachdenken musste. Viel zu viel, dass…
    »Torbjörn Ross.«
    »Alex hier! Wollte nur Bescheid sagen, dass ich gern mitkomme am Wochenende.«
    Wie bitte?
    Seine Hände wurden schweißnass. Hatte er den Verstand verloren?
    »Verdammt, wie mich das freut!«, rief Torbjörn. »Und ich dachte schon, du würdest absagen.«
    Ich auch.
    »Die Aussicht auf einen Angelausflug ist einfach zu verlockend.«
    »Wunderbar. Ich rufe zu Hause an und sage Bescheid, dass du mitkommst.«
    »Moment noch… Ich fahre besser mit dem eigenen Auto. Morgen muss ich arbeiten und tauche dann einfach ein bisschen später auf, wenn das in Ordnung ist.«
    Natürlich war das in Ordnung. Es gab nichts, was man nicht arrangieren konnte. Das einzig Wichtige war, dass Alex mitfuhr zur Hütte und ein bisschen aus der Stadt rauskam. Frische Luft atmete und mit Torbjörn ein oder zwei Glas Cognac trank.
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatten, rief er seine Tochter an und erzählte ihr von seinen Wochenendplänen. Er hörte ihr an, wie froh sie war, und wusste, er hatte ein willkommenes Signal ausgesandt. Sieh nur, ich habe ein Leben. Freunde und Freizeit. Alles, was ich brauche.
    Doch in seiner Brust brannte der Schmerz. Der Verlust von Lena hatte ihm gezeigt, dass der Mensch nur wenige Dinge wirklich brauchte. Am Ende hatte er nicht eine einzige Sache benennen können, die er nicht dafür hergegeben hätte, sie zurückzubekommen. Nicht eine einzige.
    Sein Handy klingelte und unterbrach seine Wehmut. Bescherte ihm etwas, worauf er sich konzentrieren konnte.
    »Hier ist Diana Trolle. Störe ich?«
    »Sie stören nie. Wie geht es Ihnen?«
    Was sollte sie darauf schon antworten? Was wollte er hören? Dass das Leben keinen Sinn mehr hatte, dass sie es morgens kaum mehr schaffte aufzustehen?
    Sie ersparte ihm das Schlimmste.
    »Ich komme zurecht. Ich wollte nur wissen, wie es läuft.«
    Alex schloss für einen Moment die Augen. Er wollte wirklich, er könnte sagen, dass es ausgezeichnet voranginge, dass sie einen Mörder ausgemacht hätten und dieser inzwischen im Untersuchungsgefängnis Kronoberg säße.
    In Wirklichkeit fragte er: »Sagt Ihnen der Name Gustav Sjöö etwas?«
    »Nein. Oder doch, warten Sie! Er war Rebeccas Tutor an der Uni.«
    »Wie war seine Beziehung zu Rebecca?«
    »Sie hatten keine Beziehung…«
    »Ich meine, ob sie ein gutes oder schlechtes Verhältnis hatten, Diana.«
    »Es war schlecht, glaube ich. Sie war nicht zufrieden mit ihm.«
    »Was war das Problem?«
    »Er hatte irgendwie nie Zeit. Ich erinnere mich, dass sie frustriert war und meinte, dass er sich mehr Zeit nehmen müsse. Sie versuchte sogar, den Tutor zu wechseln, aber darauf wollte sich die Uni nicht einlassen. Warum fragen Sie nach ihm? Ist er

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