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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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Stiefvaters
und der Pilotin. Gary unterbrach mich oft mit Fragen, und manchmal war sein
Körper starr vor Anspannung, wenn er sich zu mir beugte, aber er achtete
sorgfältig darauf, seiner Stimme einen ruhigen Klang zu verleihen, und ließ
mich die Geschichte in meinem Tempo erzählen. Wenn wir über die Vergewaltigungen
sprachen oder über den Stundenplan des Psychos und das System aus Strafen,
verkrampften sich seine Finger um den Stift, während er sich Notizen machte,
aber er war gut darin, einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten. Die
Hälfte der Zeit konnte ich ihn nicht anschauen. Ich starrte an die Wand, zählte
die Risse und trug meine Misshandlungen vor, als würde ich die Zutaten für ein
Rezept aus der Hölle auflisten.
    Mom
bestand darauf, bei mir zu bleiben, wenn er mit mir sprach, und normalerweise
schickte sie meinen Stiefvater los, um Kaffee zu holen - ich habe noch nie
einen Mann so erleichtert gesehen. Wenn ich auch nur eine Sekunde zögerte,
nachdem Gary mich etwas gefragt hatte, ging Mom dazwischen und sagte, ich sähe
müde oder blass aus, und schlug vor, den Arzt zu rufen, besonders, als ich über
die Vergewaltigungen sprach. Und sie machte es sich zur Gewohnheit, das Laken
um mich herum festzuklemmen. Je heftiger die Worte, desto enger steckte sie das
Laken fest, als versuchte sie, die Worte in meinem Inneren in Schach zu halten.
So viel Fürsorglichkeit gefiel mir gar nicht, aber ich wusste, dass sie sich
ziemlich hilflos fühlen musste, weil sie sich anhören musste, was ich
durchgemacht hatte, und zum Teufel, wenn sie sich dadurch besser fühlte ...
Außerdem hatte ich gar nicht die Kraft, mich ihr zu widersetzen.
     
    An meinem
dritten Tag im Krankenhaus informierte Gary mich, dass die Einrichtung der
Hütte sie davon überzeugt habe, dass ich ihnen die Wahrheit erzählt hätte, und
er sei ziemlich sicher, dass die Staatsanwaltschaft keine Anklage erheben
würde. Diane kam inzwischen gar nicht mehr, und Gary erklärte, dass sie nach
Clayton Falls zurückgefahren sei, um »andere Aspekte der Ermittlungen« zu
klären.
    Ich
versuchte, geduldig zu sein, wenn Gary mich bat, dieselben Dinge wieder und
wieder zu beschreiben, weil ich wusste, dass sie Schwierigkeiten damit hatten,
den Psycho zu identifizieren. Es half nicht gerade, dass er keine Fingerkuppen
mehr und somit auch keine Abdrücke hinterlassen hatte. Sie hatten eine
DNA-Probe genommen, aber Gary sagte, das würde nur weiterhelfen, wenn sie etwas
hätten, womit sie die Probe vergleichen könnten, und in ihrem System gab es
keine Treffer. Das Gesicht des Psychos sah nicht mehr so gut aus, nachdem er in
einem heißen Metallschuppen gelegen hatte, also machten sie ein Foto davon und
überarbeiteten es am Computer, aber auch das führte zu keinen verwertbaren
Spuren. Als ich nach den Zahnarztberichten fragte, erklärte Gary, sie seien
nicht beweiskräftig. Selbst der Van half ihnen nicht weiter. Er war, zusammen
mit den Nummernschildern eines anderen Vans, vom Parkplatz eines kleinen
Einkaufszentrums gestohlen worden, der nicht videoüberwacht wurde.
    »Glauben
Sie, wir werden jemals herausfinden, wer er war?«, fragte ich eines Tages.
»Oder wer die anderen Frauen waren, denen er etwas angetan hat?«
    »Alles,
woran Sie sich erinnern, kann uns helfen.«
    Ich setzte
mich auf, so dass ich ihm direkt ins Gesicht blicken konnte.
    »Sagen Sie
mir nichts aus dem Polizeihandbuch auf - ich möchte wissen, was Sie denken. Was
Sie wirklich denken.«
    »Ehrlich,
ich weiß es nicht, Annie, aber ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um
Ihnen eine Antwort darauf zu geben. Das haben Sie verdient.« In seinem Blick
lag eine inbrünstige Entschlossenheit, die ich nie zuvor gesehen hatte. »Es
wäre wesentlich leichter, wenn Ihre Mom bei unseren Gesprächen nicht dabei
wäre. Wäre das für Sie in Ordnung?«
    »Ja. Es
ist ziemlich schwer, in ihrer Gegenwart zu reden. «
    Als Mom,
nach Zigaretten stinkend, wieder hereinkam, sagte Gary: »Ich glaube, es ist
besser, wenn ich die Befragung allein durchführe, Lorraine.«
    Sie
ergriff meine Hand. »Annie braucht ihre Familie.«
    »Es regt
dich viel zu sehr auf, Mom.« Ich drückte ihre Hand. »Es ist schon okay.«
    Sie
blickte zwischen Gary und mir hin und her.
    »Wenn du
meinst, Annie Bear. Aber Wayne und ich sitzen draußen, falls du uns brauchst.«
    Zwischen
den Befragungen durch Gary und den tyrannischen Ärzten verschwammen die
nächsten Tage. Schlimm genug, dass ich nicht einfach gehen

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