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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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der Dusche und spulten das Programm ab. Ich schaute
zur Wand, während er hinter mir stand und mir die Beine wusch, von oben bis
unten und dazwischen. Unvermittelt hielt er inne. Als ich mich umdrehte, stand
er einfach nur da und starrte auf den Waschlappen. Darauf war Blut, und als
ich an mir herunterschaute, sah ich Blut an der Innenseite meiner Schenkel.
Sein Kiefer mahlte, und sein Gesicht lief rot an. Ich kannte diesen Ausdruck.
    »Es tut
mir leid ... ich wusste es nicht.« Ich kauerte mich an der Wand zusammen.
    Er warf
den Waschlappen nach mir, stieg aus der Dusche und stand schweigend auf der
Badematte, während er auf meinen Schritt starrte. Der Duschvorhang war halb
zurückgezogen, und das Wasser tropfte auf den Boden. Ich war felsenfest
überzeugt, dass er jetzt ausrasten würde, aber er griff nur in die Dusche,
verdrehte den Duschkopf so, dass das Wasser mich traf, und drehte den
Wasserhahn auf kalt - ich meine so kalt, dass mir die Luft wegblieb.
    »Wasch
dich selber.«
    Ich
versuchte, trotz des eisigen Wassers nicht zu schreien. Er hob den Waschlappen
vom Boden der Duschwanne auf und warf ihn mir zu.
    »Ich
sagte, wasch dich selber!«
    Als ich
glaubte, fertig zu sein, sagte ich, mit dem Waschlappen in der Hand: »Was soll
ich hiermit machen?«
    Er
bedeutete mir, ihm den Lappen zu reichen, untersuchte ihn und sagte:
»Ausspülen.«
    Als der
Waschlappen sauber und ich selbst praktisch blaugefroren war, ließ er mich
raus.
    »Beweg
dich nicht«, sagte er, und ich überlegte, ob mein Zittern wohl als Bewegung
galt. Der Psycho verließ kurz den Raum und kam mit einem Stofffetzen zurück.
    »Benutz
das hier.« Er warf ihn mir zu.
    Ich
fragte: »Hast du vielleicht Tampons oder so etwas?«
    Er schob
sein Gesicht dicht an meins und sagte langsam: »Eine anständige Frau wäre
mittlerweile schwanger.« Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, und seine
Stimme wurde lauter. »Was hast du getan?«
    »Wie hätte
ich denn ...«
    »Wenn du
deinen Job nicht erledigst, werde ich eine andere finden, die ihn übernimmt.«
    Während er
zusah, zog ich mich an und stopfte den albernen Lumpen in meinen Slip. Meine
Finger waren so taub, dass ich die Knöpfe am Kleid kaum schließen konnte, und
als ich noch daran herumnestelte, schüttelte er den Kopf und sagte: »Du bist
einfach erbärmlich!«
    Meine
Periode dauerte sechs Tage, und jeden Morgen wartete er vor der kalten Dusche,
bis ich ihm den Waschlappen aushändigte, auf dem sich kein Blut mehr befand.
Die gesamte Duschwanne musste mit Scheuermilch gesäubert werden, ehe er selbst
duschen konnte. Die benutzten Stofffetzen musste ich in eine Tüte tun, die er
hinausbrachte und, wie er mir erzählte, verbrannte. Auch das Bad am Abend
ließen wir ausfallen, wogegen ich nichts einzuwenden hatte - sechs Tage, an
denen er mich nicht anfasste.
    Nachmittags
gab er mir Bücher zum Thema »Wie werde ich schwanger« zum Lesen. Ich erinnere
mich noch an einen der Titel. Die schnellste Art, auf
natürlichem Weg schwanger zu werden. Das passte zu dem Psycho.
Schließlich war es nur natürlich, eine Frau zu entführen, sie in einer Hütte
einzusperren und zu vergewaltigen.
     
    Sobald ich
aufhörte zu bluten, versuchte er von neuem, mich zu schwängern. Ich hoffte,
dass mein Körper merken würde, dass sein Sperma verdorben war, und es
zurückweisen würde oder dass durch den ganzen Stress und die Angst eine
Empfängnis verhindert wurde. Doch so viel Glück hatte ich nicht.
    Nach etwa
drei Wochen war meine Periode fällig, und bei jedem Zwicken in meinem Bauch
hoffte ich, dass es die typischen Bauchkrämpfe waren. Jedes Mal, wenn ich ins
Badezimmer ging, betete ich darum, Blut in meiner Unterhose zu sehen. Nach
vier Wochen wusste ich Bescheid. Aus meinem kleinen Wandkalender schloss ich,
dass ich ungefähr Mitte September schwanger geworden war, etwa zwei Wochen
nach dem Ende der letzten Periode.
    Ich
hoffte, ich könnte es vor dem Psycho verbergen, aber eines Morgens wachte ich
davon auf, dass er meinen Bauch liebkoste.
    »Ich weiß,
dass du wach bist. Heute musst du nicht sofort aufstehen.« Er schnüffelte an
meiner Schulter. »Sieh mich an, Annie.« Ich wandte ihm mein Gesicht zu. »Guten
Morgen«, sagte er lächelnd, dann blickte er zu seiner Hand auf meinem Bauch.
    »Meine
Mutter, Juliet, die Frau, die mich aufgezogen hat, war nicht meine leibliche Mutter.
Sie hat mich adoptiert, als ich fünf war. Die Hure, die mich zur Welt gebracht
hat, war vermutlich zu jung, um ein Kind

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