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Stevia - Die gesunde & kalorienfreie Zuckeralternative

Stevia - Die gesunde & kalorienfreie Zuckeralternative

Titel: Stevia - Die gesunde & kalorienfreie Zuckeralternative Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Flemmer , Anne Kamp
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die Bereiche zwischen den Pflanzreihen mit Mulchfolie ab, nimmt man an, dass auch keine Unkrautvernichtungsmittel nötig seien. So lautet zumindest die Theorie. Ob man ganz ohne Biozide auskommt, ist fraglich. Der relativ umweltfreundliche Anbau ist jedoch ein weiterer Pluspunkt, den Stevia gegenüber Zuckerrüben und Zuckerrohr hat.
    Es gibt zwar Firmen, die Bio-Steviablätter anbieten, doch wie schon erwähnt, haben Blätter außerhalb Bayerns keine Lebensmittel-Vermarktungsgenehmigung. Teilweise findet man sie trotzdem in den Lebensmittel-, häufig aber in den Drogerieabteilungen (siehe > ).
     
    DÜNGER?
    In China wird das, was nach Herstellung der Steviolglykoside an Pflanzenmasse übrigbleibt, als Dünger verwendet. Dies klingt nur scheinbar gut, denn zur Aufbereitung von 1 t Steviablätter werden 86 kg Aluminiumsalze gebraucht – die ebenfalls auf die Felder gelangen (siehe Buchtipps > , U. Kienle).
     
    Mit Brief und Siegel
    »Bio« ist ein Produkt nur mit Angabe der zuständigen Öko-Kontrollstelle sowie einem Bio-Siegel beziehungsweise der Angabe »kbA« (aus kontrolliert biologischem Anbau). Fehlen diese beiden Elemente oder zumindest der Hinweis auf die Öko-Kontrollstelle, so entspricht das Produkt nicht der Öko-Verordnung der EU. Das gilt auch für die englische Bezeichnung »organic«. Der Missbrauch dieser Bezeichnungen ist übrigens strafbar.
     
    BIO-SICHERHEIT
    In der Schweiz gibt es eine Zertifizierung für Bio-Stevia – ein Standard, auf den man sich verlassen kann.
     
Vorsicht Gentechnik!
    Die ursprüngliche Steviapflanze gibt es nicht mehr, als Wildpflanze ist Stevia so gut wie ausgestorben. Die Kulturpflanze, eine Züchtung, die mehr Ertrag bringt, ist inzwischen weltweit verbreitet. Mittlerweile gibt es auch schon genmanipulierte Varianten der Pflanzen. Auf sie kann der jeweilige Hersteller ein Patent anmelden und künftig deren wirtschaftliche Verwertung kontrollieren und damit davon profitieren. Über die Inhaltsstoffe der genetisch veränderten Pflanzen weiß man nichts. Wäre die Steviapflanze in der EU als Lebensmittel zugelassen, könnte man einen sicheren Einheitsstandard mit den nicht genetisch veränderten Pflanzen herstellen und diesen als Basis verwenden. Doch solange die Pflanze und ihre Blätter nicht als Lebensmittel verkauft werden dürfen, ist dies nicht möglich.
    Steviolglykoside kann man ebenfalls gentechnologisch herstellen. Als Basis werden Hefen genetisch verändert. Die Hefen, die nach der biologischen Systematik zu den Pilzen gehören, werden so »umprogrammiert«, dass sie Steviolglykoside bilden.
    Rebaudiosid A aus gentechnologischem Herstellungsverfahren soll bereits seit 2011 auf dem amerikanischen Markt zu finden sein. Unter der Voraussetzung, dass die verwendeten Hefen weder gesundheitsschädlich sind noch Allergien auslösen, mag das ja nicht schlimm sein – jedoch mit dem ursprünglichen Naturprodukt haben diese Steviolglykoside dann nichts mehr zu tun. Eigentlich möchten die Verbraucher Stevia als natürlichen Ersatz für Zucker und künstliche Süßstoffe einsetzen. Ob sie jedoch die gentechnologisch hergestellte Variante wollen, ist fraglich.

Die Zulassung als Süßmittel
    Außerhalb der Europäischen Union (EU), insbesondere in Japan und einigen weiteren asiatischen Ländern, aber auch in den USA sind die süßen Inhaltsstoffe der Steviapflanze zum Teil schon jahrzehntelang zugelassen. In der EU kam der Startschuss erst Ende 2011. Hergestellt werden Steviolglykoside vorwiegend in Brasilien, Paraguay, Uruguay, Zentralamerika, USA, Israel, Thailand und China. Anbauflächen für Steviapflanzen findet man in China, Paraguay, Brasilien, Israel und Thailand.
Der Behörden-Marathon
    Stevia beziehungsweise Steviolglykoside werden schon seit Jahrzehnten in vielen Ländern weltweit ohne Probleme eingesetzt. In der Europäischen Union waren die Blätter und die süßen Stoffe aus der Steviapflanze jedoch nicht erlaubt – das hat jede Menge aufgebrachte Reaktionen gegeben und die Gerüchteküche kräftig angeheizt. Man vermutete, die Zucker- und/oder die Süßstoffindustrie würden dahinterstecken, weil diese ihre Marktanteile gefährdet sahen. Verdächtigt wurden auch die EU-Behörden selbst, die ihre mächtige Zuckerindustrie und ihre Zuckerrübenbauern vor der Konkurrenz aus Asien und Amerika schützen wollten.
    Isolierte Süßstoffe, also auch Steviolglykoside, gelten als Lebensmittelzusatzstoffe und bedürfen in der Europäischen Union einer Zulassung,

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