Stevia - gesunde Süße selbst gemacht - Anzucht, Wirkung, Rezepte
Remsen entdeckt. 1894 gründete Fahlberg in Magdeburg mit dem Kaufmann List die Firma Fahlberg-List. Wegen seines Erfolges und des drastischen Umsatzrückgangs der Zuckerindustrie konnte diese schließlich ein Verbot von Saccharin erreichen, mit Ausnahme derVerwendung in Diabetiker-Produkten. Später wurde der Süßstoff dann wieder zugelassen.
Die Süßkraft von Saccharin ist etwa 300- bis 700-mal so groß wie die von Rohr- oder Rübenzucker (Saccharose). Der Süßstoff wird im menschlichen Körper nicht verwertet und liefert somit keine Energie. Er ist hitzestabil und gut lagerfähig – beides im Gegensatz zu Aspartam. Die Wahrnehmung eines gelegentlich auftretenden bitter-metallischen Geschmacks kann durch Mischung mit anderen Süßstoffen wie Cyclamat aufgehoben werden.
In der Vergangenheit tauchten immer wieder Studien auf, nach denen Saccharin Blasenkrebs auslösen könne. Weitere Studien konnten das allerdings nicht belegen.
Sucralose
Ein indischer Chemiker forschte nach neuen Insektiziden. Dabei stieß er zufällig auf den sehr süß schmeckenden Stoff Trichlorsaccharose, die Sucralose. Dieser Süßstoff, der die 600-fache Süßkraft des üblichen Zuckers aufweist, besitzt verschiedene Vorteile gegenüber anderen Süßstoffen. Er hat keinen bitteren Nachgeschmack, er ist frei von Kalorien, er hat keinen Einfluss auf die Blutzuckerwerte und er führt auch nicht zu Zahnproblemen. Wegen seiner Beständigkeit bei hohen Temperaturen kann Sucralose auch zum Braten, Backen und Kochen verwendet werden.
Sucralose ist eine Organochlorverbindung, die sich wegen ihres sehr langwierigen Abbauvorgangs mit der Zeit in der Umwelt anreichern kann. Sie wird auch unter dem Markennamen Splenda vertrieben.
Süßstoffe aus der Natur
Schon lange bevor die Zuckerpflanze Stevia und ihr süßer Inhaltsstoff, das Steviosid, bei uns Bekanntheit erlangten, waren bereits manch andere Süßstoffe aus der Natur schon lange keine Unbekannten.
Glycyrrhizin
Der aus dem Süßholz
(Glycyrrhiza glabra)
gewonnene Süßstoff Glycyrrhizin wird nicht zum Süßen verwendet, obwohl seine Süßkraft das 50-Fache von Zucker beträgt. Aus den dicken, glukosidreichen Wurzeln und Rhizomen der Pflanze wird ein Saft gewonnen, aus dem vornehmlich Lakritzwaren hergestellt werden.
Süßholzpulver: Süßholzextrakte werden für Medikamente und Lebensmittel verwendet.
Schon im Altertum wurde der süße Lakritzsaft zudem vielfältig für die verschiedensten Einsatzgebiete in der Medizin genutzt, zum Beispiel als Hustenlöser (Expektorans) und als Mittel gegen Pilzinfektionen (Antimykotikum). Auch eine antibakterielle Wirkung wird dem Süßholzsaft nachgesagt. In England wird das beliebte Porterbier damit aromatisiert und auch andere Getränke erhalten durch den Saft ihren Geschmack. In den USA wird Lakritzsaft zur Aufbereitung einiger Tabaksorten verwendet.
Der Lakritzsaft Glycyrrhizin hat einen charakteristischen, nicht an Zucker erinnernden Geschmack. Zudem zeigt er einen blutdrucksteigernden Effekt . Das kann Menschen mit zu niedrigem Blutdruck aktivieren, andererseits leiden viele Menschen an zu hohem Blutdruck. Diese sollten Lakritzprodukte daher nicht dauerhaft und übermäßig verzehren.
Luo Han Guo
Luo Han Guo (ausgesprochen: Lo hang dscho) aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) ist in den Bergregionen im nordöstlichen China in der Provinz Guangxi heimisch, allerdings nur selten wild wachsend anzutreffen. Im Süden Chinas wird die Pflanze in den Bergen um Guilin kultiviert. Ihr Anbau war lange ein von Mönchen gut gehütetes Geheimnis.
Früchte von Luo Han Guo – ihre Süßkraft übertrifft sogar die von Stevia.
Luo Han Guo
(Siraitia grosvenori)
ist eine bei uns noch kaum bekannte Pflanze, in der offensichtlich ein großes Potenzial für die Zukunft steckt. Aus ihr wird in China ein Süßstoff mit besonders vollmundiger Süße gewonnen und ihre Süßkraft übertrifft die des Zuckers etwa um das 60-Fache. Allerdings ist die Pflanze noch nicht in allen ihren Eigenschaften erforscht, sodass sie weltweit noch nicht als Süßstoff eingesetzt werden kann.
Die Süße befindet sich in den Triterpen-Glykosiden der beerenartigen dunklen, bis 8 cm im Durchmesser großen Früchte. Das Fruchtfleisch besteht zu etwa einem Drittel aus Kohlenhydraten, vornehmlich Fruktose und Glukose. Es ist sehr reich an Vitamin C.
Neben ihren hervorragenden Eigenschaften als Süßungsmittel wird sie in China als Tonikum zur Besserung der Atemfunktionen
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