Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)
Und jetzt, nehme ich an, würden Sie sicher gern einen unserer Operationssäle sehen«, wechselte Poole das Thema.
»A uf jeden Fall«, erwiderte Louise. »A ber ich interessiere mich vor allem für Ihre Forschungsbereiche. Schließlich haben die Icoves und das Zentrum gerade auf diesem Sektor Legendäres vollbracht. Ich würde mir also wirklich gern einmal die Labors ansehen.«
»N atürlich«, stimmte Poole ihr ohne zu zögern zu. »E in paar der Bereiche sind natürlich aufgrund der Empfindlichkeit des Forschungsmaterials, um Kontaminierungen vorzubeugen oder einfach aus Gründen der Sicherheit für den Publikumsverkehr gesperrt. Aber es gibt mehrere Bereiche, die zugänglich sind und von denen ich annehme, dass sie für Sie von Interesse sind.«
Das waren sie tatsächlich, vor allem aber war Louise von der bloßen Größe der Labors und der Menge an Angestellten und Geräten überrascht. Der Laborbereich, den sie gezeigt bekam, war gestaltet wie eine stilisierte Sonne, von dem runden Mittelraum, in dem sechs Personen an Computern arbeiteten, gingen strahlenförmig mehrere lange, mit Arbeitstischen, Computern und Bildschirmen bestückte Gänge ab. Die hohen Wände jedes Ganges wiesen eine eigene Farbe auf, und die dort arbeitenden Techniker hatten jeweils Kittel in derselben Farbe an.
Querverbindungen zwischen den Gängen gab es nicht.
Carla Poole führte die Gäste zu einer durchsichtigen Tür am Ende des blauen Ganges, die sich nur mit Hilfe ihres Handabdrucks und ihrer Sicherheitskarte öffnen ließ.
»J ede dieser Sektionen ist für ein bestimmtes Team und einen bestimmten Forschungsbereich reserviert. Ich kann Ihnen leider nicht erklären, was für Arbeiten hier alles durchgeführt werden, aber vielleicht sehen wir uns einfach einmal eine der Sektionen an. Wie Sie sehen, werden hier mehrere Medizindroiden analysiert oder behandelt. Sie sind so programmiert, dass sie nicht nur Daten an das Hauptzentrum weiterleiten, in dem die Leiter aller Forschungsbereiche zusammenarbeiten, sondern dass sie auch genau dieselben Reaktionen zeigen wie menschliche Patienten und Patientinnen. Mit Hilfe dieser Droiden wurde die allgemein unter dem Namen Derma bekannte Hautverfplanzungs-Technologie entwickelt. Wie Sie sicher wissen, Dr. Dimatto, hat sie die Behandlung von Verbrennungsopfern revolutioniert.«
Während Roarke weiterhin so tat, als höre er aufmerksam zu, gingen ihm völlig andere Dinge durch den Kopf. Er hatte eigene Labors, deshalb waren ihm die Tests und Simulationen, die hier vorgenommen wurden, größtenteils bekannt. Was ihn viel mehr interessierte, waren die Struktur, die Einrichtung und die Sicherung der hiesigen Laboratorien.
Und die Erkenntnis, dass die Leiterin des blauen Sektors, wenn er sich richtig an die Fotos erinnerte, ebenfalls eine Absolventin des Brookhollow Colleges war.
»S echsundfünfzig Übereinstimmungen«, schloss Eve. »Und es kommt noch hinzu, dass achtunddreißig Prozent der Brookhollow-Absolventinnen in Icove’schen Einrichtungen eine Anstellung gefunden haben und dreiundfünfzig Prozent sofort nach dem Collegeabschluss geheiratet haben oder eine offizielle Partnerschaft eingegangen sind.«
»E in ziemlich hoher Prozentsatz an so früh eingegangenen Ehen oder offiziellen Beziehungen«, stellte Reo fest.
»D eutlich über dem landesweiten Durchschnitt«, stimmte Eve ihr zu. »W enn man die Wahrscheinlichkeit berechnen würde, mit der es zu derartigen Ehen oder Partnerschaften kommt, käme man auch niemals auf eine so hohe Zahl. Die restlichen neun Prozent sind wie Deena Flavia irgendwann einfach von der Bildfläche verschwunden.«
»E s gibt keine Informationen über sie?«, wollte Whitney wissen.
»N ein. Captain Feeney und Detective McNab werden versuchen, sie anhand von ihren Fotos ausfindig zu machen, obwohl ich nicht glaube, dass die Suche etwas bringt. Des Weiteren hatten Avril Icove und Eva Samuels, obwohl sie offiziell nicht miteinander verwandt waren, beide den Mädchennamen Hannson, was auf eine Verbindung zwischen diesen beiden Frauen schließen lässt. Außerdem gehen wir davon aus – und die Wahrscheinlichkeitsberechnung hat es uns bestätigt –, dass am Abend des Mordes an Icove junior jemand der Mörderin Zugang zu dem Haus verschafft hat und dass Icove selbst mit seiner Mörderin vertraut war.«
»E r kannte Deena Flavia.« Reo nickte. »E s ergäbe also durchaus einen Sinn.«
»I ch glaube nicht, dass Deena Flavia ihn ermordet hat. Ich glaube, es war
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