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Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Titel: Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einfach eine ausnehmend geschickte Diebin war.
    Deena musste nichts erklären, als sie durch das Fenster bei ihr eingestiegen war. Sie musste ihr nicht sagen, dass sie leise sein und sich beeilen sollte. Diana hatte einfach ihren Rucksack aus seinem Versteck geholt und war ihr stumm gefolgt.
    Als sie über die Mauer geklettert waren, hatte ein bis dahin unbekannter Duft die kühle Abendluft erfüllt. Ein Duft, den sie noch nie gerochen hatte. Der Duft der Freiheit, wusste sie.
    Während der gesamten Reise nach New York hatten sie sich unterhalten. Auch das hatte sie bisher nicht gekannt. Dass sie sich nicht im Mindesten verstellen musste, wenn sie mit einem anderen Menschen sprach.
    Erst würden sie zu Avril fahren, hatte Deena ihr erklärt. Avril würde dafür sorgen, dass die Überwachungskameras nicht liefen, wenn sie kämen, und sie selbst würde die Wachdroiden abschalten, sobald sie im Inneren des Hauses war. Das ginge sehr schnell. Dann brächte sie sie, Avril und die beiden Kinder an einen sicheren Ort, dort würden sie warten, bis ihre Mission erfolgreich abgeschlossen war.
    Das Projekt Lautlose Geburt würde ein für alle Mal beendet und niemand würde je wieder gezwungen, wiedergeboren und trainiert zu werden, bis er den Vorstellungen anderer entsprach.
    Sie hatte verfolgt, wie Deena in das hübsche Haus gegangen und wie versprochen bereits wenige Minuten später wieder herausgekommen war.
    Der sichere Ort war ganz nah gewesen, denn schließlich war es clever, wenn man sich unweit des Orts, von dem man geflüchtet war, verbarg. Dort könnten sie bleiben, bis die Weiterreise sicher war.
    Sie hatte so getan, als ginge sie zu Bett.
    Doch als Deena und Avril leise gestritten hatten, hatte sie gelauscht. Avril hatte behauptet, es würde beendet werden, bereits am nächsten Tag würde der Laden zugemacht.
    Das war nicht genug, hatte Deena daraufhin gesagt. Es war nicht genug, denn dann blieben die Wurzeln allen Übels weiterhin bestehen. Solange sie nicht auch die Wurzeln herausgerissen hätte, wären sie niemals frei, wären sie niemals wirklich sicher. Es würde niemals aufhören, es ginge ganz einfach wieder von vorne los. Deshalb zöge sie noch heute Abend los, um einen endgültigen Schlussstrich unter die ganze Angelegenheit zu ziehen.
    Dann hatte sie Avril alles ganz genau erklärt.
    Also hatte Diana abgewartet; als Deena vorne aus dem Haus gegangen war, hatte sie es durch die Hintertür verlassen und sich gleichzeitig auf den Weg gemacht.
    Soweit sie sich entsinnen konnte, war sie nie zuvor in einer großen Stadt gewesen. Und nie zuvor völlig allein. Es war aufregend und befreiend. Sie hatte keine Angst, sondern genoss das Hallen ihrer Schritte auf dem Bürgersteig und sog gierig die kalte Nachtluft in sich ein, die ihr entgegenblies.
    In der Schule hatten sie ihr immer irgendwelche Rätsel vorgelegt, jetzt hatte sie ihr Vorgehen einfach wie die Lösung eines dieser Rätsel kalkuliert. Wenn Deena zu dem Zentrum ginge, täte sie das auch.
    Zum Glück war es nicht weit, sie musste laufen, doch sie war eine gute Läuferin, hatte jede Menge Kondition, und vor allem müsste Deena in einiger Entfernung ihres Zieles parken und ginge dann die letzten beiden Blocks sicher ebenfalls zu Fuß.
    Wenn sie ihr Tempo richtig berechnete, käme sie bestimmt zur gleichen Zeit wie Deena bei dem Zentrum an, könnte ihr durch die Notaufnahme folgen, und bis zu ihrer Entdeckung wäre es zu spät, um sie zurückzubringen, also wäre sie mit von der Partie.
    Sie wusste aus Erfahrung, dass der einfachste Weg meistens den größten Erfolg versprach.
    Da sie wusste, wo sie nach ihr gucken musste, entdeckte sie Deena sofort. Von den hellbraunen Haaren über die Kapuzenjacke bis zu ihren Jeans sah sie völlig unauffällig aus. Auch die Tasche, die sie trug, wirkte vollkommen normal, einfach ein leichter Rucksack, wie ihn jeder Zweite trug.
    Auch Deena hatte eindeutig den einfachsten Weg gewählt.
    Sie wartete einen Moment. Als ein Krankenwagen angeschossen kam, nutzte sie das Unglück eines anderen Menschen und glitt inmitten des allgemeinen Chaos unbemerkt ins Haus.
    Diana zählte bis zehn, rannte ihr hinterher, verlangsamte dann aber ihr Tempo, senkte ihren Kopf und lief mit, wie sie dachte, lässiger Zielgerichtetheit durch den vollen Raum.
    Niemand sprach sie an. Niemand wollte von ihr wissen, was sie hier verloren hatte, was ein neuerliches Zeichen ihrer neu gewonnenen Freiheit war.
    Sie marschierte Richtung Ambulanz und

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