Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)
Vielleicht hätte es sogar funktioniert. Nur ist plötzlich was passiert, womit niemand gerechnet hat. Sie hat die Person getroffen, die in ihren Augen ihre Mutter ist.«
Er hatte sich die Ärmel hochgekrempelt, das Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und gab manuell Befehle in den Computer ein. »F alls sie das Projekt wirklich in dem Zentrum durchgezogen haben, haben sie es gut versteckt. Es gibt keinen einzigen Bereich, für den es keine Erklärung gibt.«
»O kay, vergiss es. Gehen wir die Sache anders an.« Sie presste ihre Finger gegen ihre Schläfen und dachte nach. »S tell dir vor, dass es dein Zentrum wäre und dass du dort Dinge betreiben wolltest, von denen niemand etwas erfahren soll. Wo würdest du das tun?«
Er stieß sich von der Konsole ab und dachte nach. »I rgendwo im Verborgenen. Ein derartiges Projekt kann man schwerlich irgendwo durchziehen, wo es jeder mitbekommt. Das wäre natürlich ideal, aber die Dinge, die sie betrieben haben, kann man kaum in die tägliche Arbeit integrieren, ohne dass jemand etwas merkt. Einen Teil der Laborarbeiten, die Schönheitsoperationen und vielleicht auch die unterbewusste Beeinflussung konnte man so gut wie überall durchführen, aber für die Erschaffung und die Reifung der Föten bräuchte man einen geheimen Ort.«
»D ann haben sie bestimmt unterirdische Räume dafür ausgewählt.« Sie beugte sich über seine Schulter und blickte auf den Monitor. »W ie kommen wir dort rein?«
»D enkst du etwa an einen Einbruch, Schatz? Du weißt, wie sehr mich so etwas erregt.«
»V ergiss es. Es gibt ganz sicher keinen Sex, solange unser Haus von deiner Familie belagert ist. Das lenkt mich einfach zu sehr ab.«
»I ch könnte argumentieren, dass sie inzwischen alle schlafen, aber mich lenkt die Vorstellung, ins Icove Center einzubrechen, mindestens genauso ab. Zuerst marschierst du einfach rein.«
»I n einen der öffentlichen Bereiche. Vielleicht in die Notaufnahme. Da sind die Sicherheitsvorkehrungen nicht ganz so streng.«
»D as glaube ich auch. Aber im Grunde ist es vollkommen egal, welchen der Eingänge du nimmst. Am besten sehen wir uns den Grundriss noch mal an.«
»T u du das. Ich muss nachdenken. Würde sie sie mitnehmen? Die Kleine, meine ich.«
Weil sie eine gewisse Seelenverwandtschaft mit Deena verspürte, überlegte sie, was sie an ihrer Stelle täte, und stellte schließlich fest: »N ein, ich glaube nicht. Nachdem sie sie gerade erst aus einer brenzligen Situation befreit hat, bringt sie sie bestimmt nicht sofort wieder in Gefahr. Aber sie behält sie sicher irgendwo in ihrer Nähe. Wahrscheinlich an einem Ort, den sie für sicher hält. Also entweder bei Avril oder an einem Ort, an dem Avril sie erreichen kann. Aber dazu muss sie Avril kontaktieren. Das heißt, das hat sie sicher längst getan. Auf Dianas angebliche Eltern in Argentinien wurde kein Anschlag verübt. Ich wette, dass Avril sie gewarnt und dass sie entweder sofort zurückgekommen ist oder schon die Hinreise abgebrochen hat.«
»V ielleicht ist sie gar nicht erst losgeflogen«, meinte Roarke. »V ielleicht hat sie dich ja von Anfang an auf eine falsche Spur geführt.«
»D as kann natürlich sein. Wenn sie Kontakt zu Avril hatte, müsste sie inzwischen wissen, dass die ganze Sache morgen in den Medien kommt. Was wird sie also tun?«
Sie stapfte im Zimmer auf und ab. »S ie hat eine Mission. Die meisten der Dinge, die sie will, werden jetzt passieren. Aber …« Hielte sie das davon ab, ihr Ziel weiterzuverfolgen und alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um auch noch die letzten Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen?
»S ie wird versuchen, die Sache selber zu beenden. Verdammt, sie haben sie genau für diese Dinge ausgebildet und haben sie darauf programmiert, nicht eher aufzugeben, als bis ihre Arbeit erfolgreich abgeschlossen ist. Sie war schon einmal in dem Zentrum. Um Icove senior zu töten. Aber sonst hat sie dort nichts versucht.«
»S ie geht eben strategisch vor.«
»B isher auf jeden Fall«, stimmte Eve Roarke unumwunden zu. »S ie hat nacheinander Icove senior, Icove junior und Evelyn Samuels aus dem Verkehr gezogen oder ziehen lassen, denn selbst wenn es ihr gelungen wäre, sich Zugang zu der sogenannten Gebärstation zu verschaffen und sämtliche Daten und vielleicht auch die Geräte zu zerstören oder das Ding vielleicht sogar in die Luft gehen zu lassen, hätten die an dem Projekt Beteiligten es vielleicht einfach wieder aufgebaut. Sie wollte also erst
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