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Stille mein Sehnen

Stille mein Sehnen

Titel: Stille mein Sehnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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dadurch nicht ausgeschaltet. Unaufhörlich flossen ihr Tränen über die Wangen. Als er sich hinter ihr bewegte, brach sie in Panik aus. „Wo willst du hin? Lass mich nicht allein, bitte.“
    „Schhht! Ich lass dich nicht allein. Du bist völlig verschwitzt. Ich lasse dir ein Bad ein.“
    In den paar Minuten, in denen er nicht bei ihr war, kam sie sich verloren vor. Als Luca zurückkehrte, trug er eine dünne, schwarze Jogginghose. „Komm! Das Bad wird dir guttun.“
    Faith ließ sich von ihm ins Badezimmer tragen und glitt seufzend in das Wasser. Die Wärme entspannte sie. „Ich bin ein psychisches Wrack“, flüsterte sie, und erneut kamen die Tränen.
    Luca nahm einen Badeschwamm zur Hand, seifte diesen ein und ließ ihn beruhigend über ihren Körper gleiten. Sie schloss die Augen, und eine weitere Träne kullerte ihr über die Wange.

Kapitel 16
     
    Fluchend drehte Luca sich auf den Rücken, als er erwachte und Faith nicht neben ihm lag. Die letzte Nacht war für ihn tief erschütternd gewesen. Nur langsam hatte sie sich beruhigt, den Kopf auf den Wannenrand gelegt und mit geschlossenen Augen seufzend die Wärme des Wassers genossen. Er hatte das Bett frisch bezogen, sie abgetrocknet und in seine Arme gebettet. Die Hoffnungslosigkeit in ihren Augen zerriss ihn noch jetzt. Er war nicht fähig gewesen, mit ihr zu schlafen, sosehr sie es auch wollte. Sein Glied war schlaff geblieben. Zu tief saß der Schreck, nachdem ihr verzweifelter Schrei ihn aus dem Schlaf gerissen hatte. Auf ihr verzweifeltes Verlangen hin hatte er sie mit Mund und Fingern befriedigt. Doch auch Stunden später fühlte es sich falsch an. Ihre Vergangenheit mit Sex zu bekämpfen, war mit Sicherheit nicht der richtige Weg. Bei dem Gedanken, ihr nicht helfen zu können, bekam er kaum Luft. Erschöpft stand er auf und suchte sie in der Wohnung. Faith war nicht da!
    Auf dem Küchentresen fand er einen Zettel von ihr:
    Guten Morgen!
    Nicht böse sein, ich muss was Dringendes erledigen.
    Wir sehen uns heute Abend im Club.
    Faith
    Nach dem Duschen kochte er Kaffee. Unschlüssig, was er als Nächstes tun sollte, traf sein Blick das Telefon. Vormittags musste er in die Praxis, danach hätte er Zeit. Das Gespräch verlief kurz und knapp. Nachmittags war er mit Maya und Charles verabredet. Er brauchte dringend eine Session, und sie waren die Richtigen für das, was er vorhatte.
     
    Die junge Frau am Empfang zeigte wenig Begeisterung. Faith mit Blicken erdolchend, sprach diese in den Telefonhörer: „Prof. Cunningham? Hier ist eine junge Frau, die Sie unbedingt sprechen möchte, aber sie hat keinen Termin. – Ms. Evans, Faith Evans.“
    Faith war sich sicher, sollte der Professor Zeit haben, würde er sie nicht abweisen. Dementsprechend wunderte es sie nicht, dass die Frau ihr nach Beendigung des Telefonats einen pikierten Blick zuwarf und unfreundlich sagte: „Sie dürfen zu ihm.“
    „Danke!“
    Als sie das Büro des Professors betrat, fühlte sie sich befangen. Mit ausgebreiteten Armen kam der ältere Mann auf sie zu, ergriff liebevoll ihre Hände und lächelte sie an.
    „Faith! Gut sehen Sie aus. Wie geht es Ihnen?“
    Sie lächelte verkniffen zurück. „Es geht mir fantastisch und zugleich ziemlich schlecht. Deshalb bin ich hier.“
    Er führte sie zu der kleinen Sitzgruppe am Fenster und bat sie, Platz zu nehmen. „Möchten Sie etwas trinken? Einen Tee?“
    „Nein danke, ich will nicht allzu lange stören.“
    „Sie stören mich nicht, Faith. Ich freue mich, Sie zu sehen. Wie lange ist das her?“
    „Sechs Jahre.“
    Es war ihr, als würde sie in der Zeit zurückwandern. Vor sechs Jahren hatte sie in diesem Büro gesessen, übersät mit wulstigen Striemen, blauen Flecken am Körper und einer tiefen Schnittwunde an der Innenseite ihres Oberschenkels. Nur Prof. Cunningham wusste, dass diese Wunde nicht von Karl stammte, sondern ihrer eigenen Hand geschuldet war. Faith schüttelte den Kopf, um die düsteren Erinnerungen zu verdrängen.
    „Ich brauche Hilfe, Professor. Könnten Sie mir einen Kollegen empfehlen?“
    „Warum wollen Sie zu einem Kollegen?“
    Ihre Finger begannen unkontrolliert zu zittern. „Ich will nicht in die Klinik, aber ich brauche eine Therapie.“
    Der Professor ergriff ihre Hände und sah sie eindringlich an.
    „Zwei Dinge, Faith. Zum einen möchte ich, dass Sie mich Ben nennen, und zum anderen habe ich Ihnen bereits vor sechs Jahren angeboten, dass Sie jederzeit zu mir kommen können. Ich bin Ihr Freund, Faith.

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