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Stille mein Sehnen

Stille mein Sehnen

Titel: Stille mein Sehnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Schuft! Das zahle ich dir irgendwann heim.“
    Andächtig wuschen sie einander. An diesen Berührungen war nichts Sexuelles, nur Fürsorge und Entspannung. Sie waren beide von der gestillten Gier müde und erschöpft. Faith strich über die roten Linien auf Lucas Rücken, küsste diese gerührt und konnte nicht glauben, was er getan hatte.
    „Geh ins Bett. Ich komme gleich nach.“ Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Schulter und verschwand in der Küche.
    Als sie ins Schlafzimmer kam, lag Luca auf der Decke, alle viere von sich gestreckt, und atmete leise und gleichmäßig. Mit einem Tiegel Heilsalbe stand sie im Türrahmen und beobachtete ihn. Er besaß einen wundervollen Körper – groß und kräftig, aber die Muskeln waren nicht aufgepumpt, sondern sehnig. Man sah dem Körper an, dass Luca dazu neigte, sich zu verausgaben und ständig über seine Leistungsgrenze zu gehen. Diese überwältigenden Gefühle in ihrem Herzen machten ihr zunehmend Angst. Noch nie hatte sie so allumfassend geliebt.
    Vorsichtig setzte sie sich auf das Bett und legte eine Hand auf seine Schulter. Luca knurrte leise, zwischen den Welten des Wachens und Schlafens gefangen. Er zuckte erschrocken zusammen, als sie die Creme auf dem Rücken verteilte.
    „Schhhht. Entspann dich! Das ist eine beruhigende Salbe.“
    Luca schlief bereits, als sie fertig war. Sie brachte die Creme zurück in den Kühlschrank, deckte Luca zu und kuschelte sich an seine Seite. Diese intime Fürsorge bedeutete ihr unendlich viel. Würde er das auch für sie tun – sie nach einer Session im Arm halten, die Gefühle und Empfindungen beruhigen und die Male pflegen? In Gedanken an seine Hände auf der Haut schlief sie ein.

Kapitel 19
     
    Die Melodie seines Handys riss Luca aus dem Schlaf.
    „Ja, Luca Jones.“
    „Mr. Jones, hier spricht Prof. Cunningham.“
    Die Stimme des Arztes klang warm und weich, dennoch nahm er sie als Bedrohung wahr. „Was … was ist mit Grace?“
    „Ihr Zustand ist unverändert. Deshalb möchte ich mit Ihnen über die nächsten Schritte sprechen. Können Sie zu mir in die Klinik kommen?“
    Luca nickte, bis er begriff, dass der Professor das nicht sehen konnte. „Wann soll ich da sein? Ich könnte sofort zu ihnen kommen.“ Ruhe würde er jetzt sowieso keine mehr finden.
    „Das wäre mir recht. Wir sehen uns in einer Stunde in meinem Büro.“
    Als Luca auflegte, ergriff ihn eine bleierne Schwere. Er hatte nur zwei Stunden geschlafen, und die Sorge, was der Professor von ihm wollte, tat sein Übriges. Faith sah ihn aus verschlafenen, fragenden Augen an, als er ins Schlafzimmer zurückkam.
    „Was ist los?“
    „Prof. Cunningham will mich sehen.“
    „Oh Gott, ist was mit Grace?“
    „Er sagte, ihr Zustand sei unverändert. Ich fahre zu ihm. Schlaf weiter, mein Schatz.“
    Er war bereits an der Tür, da sprang sie aus dem Bett und rannte ins Wohnzimmer. „Warte!“ Hektisch kramte sie in einer kleinen Kommode und reichte ihm einen Schlüssel. „Kommst du zurück?“
    Luca nahm sie in den Arm und flüsterte an ihrem Hals: „Natürlich komme ich wieder.“ Ihren warmen, weichen Körper zu halten, erweckte seine Lenden zum Leben. Faith drängte sich seufzend an ihn, als sie die Schwellung an ihrem Bauch spürte. Lachend löste sich Luca von ihr. „Lüsterne kleine Hexe. Ich bin in zwei Stunden zurück. Geh ins Bett und warte da auf mich.“
     
    Luca bekam die Angst kaum in den Griff – sein Herz raste, seine Hände waren kalt und feucht. Die nächsten Schritte … Was führte der Professor im Schilde?
    Cunningham stand hinter dem Schreibtisch auf, kam ihm entgegen und reichte ihm die Hand. „Mr. Jones, gut, dass Sie kommen konnten. Bitte setzen Sie sich.“
    Luca ließ sich in einen der Ledersessel fallen, die in einer Ecke des Büros eine Sitzgruppe bildeten. Es fühlte sich an, als läge er selbst auf der berüchtigten Couch. Cunningham nahm ihm gegenüber Platz.
    „Ich komme gleich zur Sache, Mr. Jones. Als ich ihre Schwester aufnahm, verringerte ich schrittweise die Dosis der Beruhigungsmittel, doch Graces Aggressionspotenzial ist enorm. Auf diese Weise komme ich nicht weiter.“
    „Hat sie sich verletzt?“, fragte Luca. Ihm war augenblicklich schlecht.
    „Was ich sagen will: Ich brauche Ihr Einverständnis, Grace fixieren zu dürfen.“
    „Sie wollen meine Schwester ans Bett fesseln?“ In seiner Brust kämpften die Emotionen miteinander. Verzweiflung, Wut, Angst und Hilflosigkeit übermannten ihn. Im hintersten Winkel

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