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Stille Seele (German Edition)

Stille Seele (German Edition)

Titel: Stille Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Lastella
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Kampfeinsatz, der sich in den seltensten Fällen gegen Terroristen richtet. Meistens trifft es deine eigenen Kameraden oder zivile Männer, Frauen und Kinder.“ Jakob fuhr sich über die Augenlider und seufzte leise. „Ich konnte die Stimme in meinem Inneren nicht mehr länger ignorieren.“
    Abrupt wechselte er das Thema. „Unsere Reise durch Amerika war wirklich toll. Wir sind einmal quer durch die Staaten gefahren, haben uns Zeit gelassen, viel gesehen! Der Anlass war natürlich weniger schön, aber das haben wir versucht zu verdrängen. Wir haben viel Spaß gehabt. Ich meine so richtig ausgelassenen Spaß. Ich habe wir klich gedacht, dass er sich wieder gefangen hätte, bis ich ihn eines Morgens in Lewisville tot in der Badewanne gefunden habe. Einfach so. Es kam aus dem Nichts, obwohl ich es hätte kommen sehen müssen! Es fällt mir bis heute schwer zu verstehen, wie er mir das alles nur hat vorspielen können, wieso ich es nicht gesehen habe!“
    Unruhig drehte er sich um die eigene Achse und lehnte sich halb mit dem Rücken zu Julie gewandt an den Sessel. Verzweifelt versuc hte er, das Zittern seines Körpers zu unterdrücken. „Ich hatte Angst, es allein nicht zu packen, aber irgendwie habe ich es über die Grenze geschafft. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber es wurde nicht besser, bis ich hierher kam. Stan, dein Dad und du ihr habt mir das erste Mal wieder das Gefühl gegeben, lebendig zu sein.“ Er grinste schief. „Auch wenn es am Anfang ein sehr schmerzhaftes Gefühl war. Herrgott, ich war so im Arsch die ersten Nächte und du warst echt unerbittlich, aber das war mir egal. Was gezählt hat, war dieses Gefühl!“
    „Ich weiß nicht, was ich sagen soll!“
    „Du brauchst nichts zu sagen. Es würde mir vollkommen reichen, wenn du nicht gehst.“
    Ein zartes Lächeln erschien auf Julies Gesicht. „Ich gehe nicht.“ Sie rutschte ein wenig näher und Jakob spürte, wie ihre Hand zärtlich über seine Brust fuhr. Ihre Fingerspitzen erreichten sein Gesicht und fuhren langsam die Konturen seiner Lippen nach. Jakob spürte den Kloß in seinem Hals, das Gefühl, am liebsten anzufangen zu weinen und gleichzeitig vor Freude zu zerspringen, und suchte vorsichtig ihre Lippen. Hungrig stieß seine Zunge gegen ihre Zähne. Ihr heißer, fl acher Atem strich über seine Haut, bevor Julie ihre Lippen auf seine presste und ihre Finger hastig sein T-Shirt nach oben schoben. Jakob zögerte, sah ihr tief in die Augen und half ihr dann dabei, es ganz auszuziehen. Ihr Blick fiel kurz auf die Narbe auf seiner Schulter, die sich noch immer deutlich abzeichnete, und Jakob senkte verlegen den Kopf. Vorsichtig strich sie darüber, küsste, ohne zu zögern, das Narbengewebe und dann wieder seine Lippen.
    „Du brauchst sie nicht zu verstecken!“
    „Ich war mir nicht sicher, ob du dich davor erschrecken würdest …“
    Ihre Stimme war nur ein Raunen. „Du erschreckst mich nicht, J akob Atwood!“
    Jakob schloss die Augen und genoss Julies Haare, ihre Haut unter seinen Lippen, während er jeden Zentimeter von ihr erforschte. „Du mich schon!“ Er küsste sie erneut und hob seine freie Hand, so dass das Sonnenlicht durch seine Hände gefiltert unregelmäßige Schatten auf ihr Gesicht zauberte. Die Wärme der Sonne streichelte ihren Kö rper. Ein leises Seufzen entfuhr ihr. Ganz langsam suchte ihre Hand seine und ihre Finger verflochten sich zärtlich mit seinen, bevor sie ihn erneut küsste. Leidenschaftlicher diesmal, fordernder. Zärtlich schob Jakob ihr Shirt nach oben und genoss Julies leises Stöhnen, das ihn an das wohlige Schnurren einer Katze erinnerte.
    Im Nachhinein gesehen waren sie ziemlich waghalsig gewesen, sich nicht einmal die Zeit zu nehmen, die Haustür abzuschließen. In Stans Haus ging die halbe Nachbarschaft ein und aus, inklusive Stan selbst, und es grenzte an ein Wunder, dass keiner sie störte, als ihre Körper miteinander verschmolzen – eins wurden, und Jakob das erste Mal seit seiner Flucht an einen wirklichen Neuanfang glaubte.
     
    „Was wirst du jetzt tun?“ Julie vergrub zärtlich ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, während Jakob schützend seinen Arm um sie legte.
    In die Wärme ihres Körpers murmelte er: „Ich habe keine Ahnung. Ich habe so etwas nicht erwartet. Ich meine, ich wollte etwas Gutes tun und jetzt bin ich kriminell, auf der Flucht und habe keine Perspektive. Ich kann versuchen, hier zu bleiben, aber über kurz oder lang kriegt es irgendjemand raus. Die Leute

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