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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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schlecht. Sie fragt: »Kann ich jetzt gehen, mich umziehen?«
    »Ja, geh ruhig«, sagt der Bulle. »Vielleicht besorg ich mir für die Show einen Platz in der ersten Reihe, also sorg dafür, dass dein Ding nicht stinkt.«
    »Wie das Ihrer Mutter, meinen Sie?«, kontert Dawn, und er sieht aus, als wollte er sie ohrfeigen, aber er wird bloß rot und ballt die Fäuste, und sie kippt den Rest aus der Dose in sich hinein und nimmt ihre Tasche und geht Richtung Garderobe, spürt Vernons Blick auf sich und ein kleines eisiges Frösteln im Magen, das nichts mit der kalten Cola zu tun hat.
    Der Cop heißt Dino Erasmus – Vernon kennt ihn noch von der Polizeileitstelle Bellwood South –, und er läuft rot an, als Dawn frech antwortet. Das macht sie gut, die kleine Schlampe, die jetzt mit wackelndem Arsch weggeht.
    Vernon schlendert rüber zur Bar, schiebt sich neben den Zivilbullen. »Na, Dino, worum geht’s denn eigentlich?«
    Der Detective zündet sich eine Zigarette an, um einen Moment Zeit zu gewinnen, schüttelt das Streichholz aus und schnippt es auf den Boden, atmet Rauch in zwei Strahlen aus dem Rüssel, den er im Gesicht trägt. »Vernon Saul. Ich dachte, du wärst bei ’ner Sicherheitsfirma, und jetzt hängst du hier rum und passt auf Nutten auf?«
    Vernon weiß, dass er sich nicht mit dem Arschloch anlegen sollte, und bringt sogar so etwas wie ein Lächeln zustande, lässt seine schönen weißen Zähne blitzen. »Ich bin bei einem bewaffneten Sicherheitsdienst, auf der Llandudno-Seite. Ein paar Nächte die Woche verdiene ich mir hier was dazu. Was bleibt einem bei der lächerlichen Rente auch anderes übrig?«
    »Sei froh, dass du überhaupt Rente kriegst, bei dem Scheiß, den du gebaut hast.«
    Vernon lächelt verbissen weiter. »Ach hör doch auf, Dino. Mir konnte keiner was.«
    Erasmus schnüffelt durch seinen Doppellauf, sieht sich in dem fast menschenleeren Club um. Der Polizeibus draußen hält die frühen Kunden ab, die ohnehin schüchtern sind – verzweifelt und duckmäuserisch und noch nicht randvoll mit Hochprozentigem und Geilheit.
    »Was weißt du über diesen kleinen Scheißer Faro?«
    Vernon zuckt die Achseln. »Kleiner Dealer. Hat ein paar von den Mädchen beliefert.«
    »Hat er dir je Scherereien gemacht?«
    Vernon lacht. »Mir? Das hätte er nicht riskiert.«
    »Wann hast du ihn das letzte Mal gesehen?«
    »Als wir zugemacht haben, so gegen drei. Er ist zu einem Auto gegangen. Ich musste in die andere Richtung, weil ich immer hinter dem Club parke.«
    »Das ist alles?«
    »Das ist alles.« Vernon beugt sich näher zu Erasmus rüber. »Dino, wieso bist du überhaupt an dem Fall dran? Wen interessiert dieser wertlose kleine Arsch denn schon?«
    Erasmus schüttelt den Kopf. »Mann, wer auch immer diesen Farogelyncht hat, er hat der Welt einen echten Gefallen getan, aber ich wünschte, er hätte ihn verdammt nochmal auf der anderen Seite der Schienen erledigt. Auf dieser Seite macht nämlich irgend so ein weißer Lokalpolitiker ein Mordstamtam, von wegen bürgernahe Polizeiarbeit und der ganze Scheiß, und deshalb muss die SE jetzt Augenwischerei betreiben.«
    Das Strahlen in Vernons Lächeln erlischt prompt. Die Sonderermittlung ist eine neue, angeblich unbestechliche Abteilung, die gebildet wurde, um das Image der Cops aufzupolieren. »Seit wann bist du denn bei der SE?«
    Erasmus zuckt die Achseln. »Seit ein paar Wochen.«
    Was bedeutet, dass er noch in der Probezeit ist. So läuft das bei der SE. Was bedeutet, dass dieser dämliche Schwanzlutscher nur darauf lauert, beweisen zu können, dass er die Gehaltserhöhung wert ist, die ihn erwartet, wenn er die Probezeit übersteht. Das gefällt Vernon nicht. Das gefällt ihm absolut nicht.
    Costa, der mitgenommen aussieht, dimmt das Licht und gibt dem DJ ein Zeichen. Laute Bässe dröhnen los, verzerrt durch die beschissene Anlage, die Costa nicht erneuert, weil er zu geizig ist, und Dawn kommt in ihrer Jeans und dem weißen T-Shirt durch den Vorhang, ohne die Handvoll Männer, die um die Rampe sitzen, auch nur eines Blickes zu würdigen. Ganz in ihrer eigenen kleinen Welt. Es ist ihr egal, ob es zehn Loser sind oder zehntausend, sie starrt ins Leere, bewegt ihren Arsch, lässt Shirt und BH fallen.
    Erasmus fallen fast die Augen aus dem Kopf. »Wie heißt die, die Kleine da?« Er beugt sich vor, brüllt Vernon ins Ohr, sein Atem ranzig von Junkfood und Zigaretten.
    »Dawn.«
    »Kannst du dafür sorgen, dass sie mit mir in einen von den Räumen

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