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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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Tasche, ruft Vernon Sauls Nummer auf und drückt den kleinen grünen Knopf.

KAPITEL 26
    Herrlich. Einfach herrlich. Als Vernon reinkommt und das irre Miststück tot daliegen sieht, ein Messer in der Brust, und Nick Exley blutbesudelt in der Küche auf und ab tigert, verlangsamt sich irgendwie alles. Er schaltet auf Autopilot und weiß haargenau, was jetzt zu tun ist.
    Exley ist weiß wie Papier, zittert so heftig, dass seine Zähne Flamenco klappern. »Sie ist auf mich losgegangen, Vernon, mit dem Messer. Wir haben gekämpft, ich weiß nicht, was passiert ist, aber, o Gott … Wir müssen die Polizei rufen.«
    Vernon hebt eine Hand. »Nick, immer langsam, mein Freund. Beruhigen Sie sich. Es war richtig von Ihnen, dass Sie mich zuerst angerufen haben.« Der Weiße starrt ihn von der anderen Seite der Hölle aus an. »Wir können die Situation in den Griff bekommen.«
    »Die Situation? Ich hab sie getötet.«
    »Immer mit der Ruhe, Nick. Kommen Sie.« Er führt Exley nach nebenan ins Wohnzimmer. »Setzen Sie sich. Und hören Sie mir gut zu, wir haben nämlich nicht viel Zeit.«
    Sie setzen sich, Vernon plaziert Exley so, dass er mit dem Rücken zu der Sauerei in der Küche sitzt. »Nick, Sie müssen sich klarmachen, dass kein Schwein sich dafür interessieren würde, wenn das draußen in den Flats passiert wäre oder in irgendeinem armseligen weißen Vorort. Irgendeine Tote, na und? Aber Sie sind reiche Ausländer. Und die Behörden sehen es gar nicht gern, wenn in solchen Kreisen was passiert, weil sie eifrig dabei sind, der ganzen Welt vorzumachen, Südafrika hätte kein Kriminalitätsproblem.« Er redet jetzt beschwichtigend und ruhig, um Exleys Aufmerksamkeit zu bannen. »Glauben Sie mir, die Cops werden sich mit Feuereifer auf diese Sachestürzen. Und die werden Sie ganz übel in die Mangel nehmen, mein Freund.«
    »Aber es war Notwehr.«
    Vernon zuckt die Achseln. »Nick, mich brauchen Sie von gar nichts zu überzeugen. Nur sollten Sie sich nicht mit dem südafrikanischen Rechtssystem anlegen. Einen Weißen wie Sie stecken die in Pollsmoor mit einem Haufen knallharter Schwarzer zusammen, und wir wissen ja wohl beide, was das heißt.«
    »Ich könnte aber doch bestimmt Kaution stellen?«
    »Irgendwann, vielleicht. Trotzdem, die werden Sie bis zu Ihrer Kautionsanhörung festhalten. Die Gerichte sind überlastet, also wird das Tage dauern, und in der Zwischenzeit sitzen Sie in Pollsmoor. Außerdem sind Sie Ausländer, also könnte der Staatsanwalt behaupten, es bestehe Fluchtgefahr, was die Sache weiter verzögern würde, oder der Richter ist möglicherweise ein ganz harter Knochen und lehnt die Kaution ab.« Er sieht die Angst in Exleys Gesicht und muss ein Lächeln unterdrücken. »Und selbst wenn Sie auf Kaution rauskommen, Sie müssen auf jeden Fall Ihren Pass abgeben, und dann kann sich Ihr Prozess monatelang hinziehen, vielleicht sogar Jahre. Und Nick, glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich rede. Es ist am Ende durchaus möglich, dass Sie im Knast landen, weil die an Ihnen ein Exempel statuieren wollen. Sie würden mindestens zwei Jahre sitzen. Vielleicht noch länger.« Er schüttelt den Kopf. »Ein Mensch wie Sie steht so was nicht durch.«
    »Was soll ich denn tun?«
    Vernon stockt, hält Exleys Blick stand, verlangsamt die Sache. »Erstmal, Sie haben Ihre Frau nicht getötet, verstanden?« Exley schüttelt den Kopf. »Okay. Es läuft folgendermaßen ab: Sie fahren den Audi in die Garage, kommen in die Küche, sehen sie blutend auf dem Boden. Dann stürzt ein Schwarzer mit einem Messer auf Sie zu, ein irrer Scheißkerl mit Dreadlocks, und will Sie niederstechen. Sie kämpfen mit ihm und werden an den Händen verletzt. Der Typ rennt raus auf die Veranda und verschwindet über die Felsen. Sie laufen zuIhrer Frau, und sie lebt noch. Sie halten sie – so haben Sie das ganze Blut abbekommen –, und sie stirbt in Ihren Armen. Dann rufen Sie mich an.«
    Exley sinkt in sich zusammen, starrt auf die Fliesen. »Das ist verrückt. Das glaubt doch kein Mensch.«
    »Doch, ganz bestimmt. Sehen Sie mich an, Nick.« Der Weiße hebt den Blick. »Hier in der Gegend ist in letzter Zeit ein durchgeknallter Rasta gesehen worden. Ihre Frau war allein, völlig durch den Wind, hat die Alarmanlage nicht eingeschaltet und die Verandatür offen gelassen. Er ist reingekommen, wollte das Haus ausrauben, sie hat ihn überrascht, er schnappt sich das Messer und sticht sie nieder. Sackt ihr Handy ein, und in dem Moment kommen Sie rein,

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