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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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Sie weiter, verbringen Sie eine sehr lange Zeit im Gefängnis.« Er gibt Exley eine Visitenkarte. »Rufen Sie mich an, wenn Sie soweit sind.«
    Sie gehen, Erasmus vorneweg, der Captain mit einem hilflosen Achselzucken in Exleys Richtung.
    Exley schließt die Haustür ab und ruft Vernon Saul an, kriegt aber nur seine Mailbox.
    »Rufen Sie mich an!«, sagt er, lässt das Telefon fallen und sinkt auf das kissenlose Sofa, starrt die Sonne an, die in den Ozean blutet, und fragt sich, wie lange es wohl dauern würde, bis er ertrinkt, wenn er einfach hinauswaten und in die zunehmende Dunkelheit schwimmen würde.

KAPITEL 34
    Der heiße Wind flüstert und flucht sich zwischen den schäbigen Häusern auf der Voortrekker Road hindurch, lässt Blechdosen in die Rinnsteine rollen, stößt die Schilder auf dem Bürgersteig an, bis sie schwingen und quietschen, rüttelt an Sammeltaxis, während sie Fahrgäste verschlucken.
    Dawn, die in der Mitte der Straße gestrandet ist und nach einer Lücke im Abendverkehr sucht, um rüber zum Lips zu gehen, bekommt eine Ladung Sand ins Gesicht geblasen wie einen Strahl Pfefferspray. Sie flucht, reibt sich die Augen, spürt, wie sie anfangen zu tränen. Sie ist kurz davor aufzugeben, auf der Stelle umzukehren, Brittany von Mrs. de Pontes abzuholen und sich irgendeinen Mist in der Glotze anzusehen und dabei Marshmallows zu futtern.
    Stattdessen weicht sie einem näherkommenden Golden-Arrow-Bus aus, atmet eine Wolke Dieselabgase ein und schafft es auf die andere Seite. Die Neonreklame flimmert zwar schon über ihr, aber der Club ist noch geschlossen, und sie muss an die Tür hämmern. Schließlich macht Dennis auf.
    Er lächelt sie an, schluckt dann schnell sein Grinsen herunter. »Ja?«
    »Ich will Costa sprechen.«
    »Du bist hier nicht mehr gern gesehen.«
    »Komm schon, Dennis, Herrgott nochmal.«
    Er schüttelt den Kopf, lässt sie aber rein. Der Laden ist leer, nicht mal Cliffie hinter der Bar, die grelle Deckenbeleuchtung ist eingeschaltet und entlarvt den Club als die billige Kaschemme, die er ist, wie eine alte Nutte, die ihre Zähne rausgenommen hat. Sie geht zu Costas Büro, spricht ein leises Gebet zu irgendeinem Gott und klopft an.
    Sie hört seinen Raucherhusten. »Ja?«
    »Ich bin’s, Dawn.«
    »Geh nach Hause, Dawn.«
    »Costa, bitteee .« Sie klopft erneut.
    Gemurmel und Genuschel, schließlich wird die Tür aufgeschlossen, und er öffnet sie gerade weit genug, dass Dawn ein Auge mit Tränensack und die Hälfte seines Bandito-Schnurrbarts sehen kann. »Dawn, ich glaub, ich hab jetzt wirklich genug von deinem Mist.«
    »Costa, bitte, gib mir noch eine Chance.«
    »Nein, Dawn. Schluss mit lustig. Du bringst zu viel Ärger. Letzte Nacht haust du einfach ab. Und mir fehlt ein Mädchen.«
    »Tut mir leid, Mann. Das war ein Notfall.«
    »Nein, Dawn. Nein, nein, nein. Ich hab schon Ersatz.«
    »Ich hab ein Kind, Costa.«
    Er gräbt in seiner Tasche und zieht einen Fünfzig-Rand-Schein heraus. Hält ihn ihr hin. »Ich bin dir nichts schuldig, aber ich hab ein gutes Herz.«
    Sie nimmt das Geld nicht. »Beleidige mich nicht, Mensch. Ich hab was Besseres verdient.«
    »Auf Wiedersehen, Dawn. Du gehst jetzt, oder Dennis schmeißt dich raus.« Er lässt den Schein fallen, der herabschwebt und vor Dawns Füßen landet, schließt die Tür und verriegelt sie von innen.
    »Fick dich doch«, sagt sie ohne große Überzeugung. Sie hebt das Geld auf und geht zurück in den Club. Die Hässlichen Stiefschwestern kommen auf ihren High Heels hereingestöckelt, tragen ihr trauriges Fleisch in kurzen Kleidern zur Schau, und der künstliche Geruch nach Chemikalien und billigem Parfüm schwebt mit ihnen herein wie ein böser Wind.
    Sie sagen irgendwas zu ihr, lachen, aber sie hört nichts, ist taub vom Blut, das ihr in den Ohren rauscht, gepackt von einer primitiven nackten Panik, die sie nach draußen treibt. Sie schafft es auf die Straße, saugt gierig Staub und Abgase ein.
    »He, Dawnie.«
    Sie dreht sich um, und da steht Fidel, ihr ehemaliger Meth-Lieferant, vom Teufel persönlich geschickt.
    Fidel, dem eine geglättete Haarsträhne wie ein Komma über das eine Auge hängt, kaut mit schmatzenden Schlauchbootlippen auf irgendwas herum, legt eine Hand an ihren Ellbogen und zieht sie mit Fingern, die heiß und schmierig von Hähnchenfett sind, näher an sich heran. Es wäre so leicht, die fünfzig Rand in seiner Tasche landen zu lassen und dann mit einem Strohhalm Tik in irgendeiner Seitenstraße zu

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