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Stimmen aus dem Nichts

Stimmen aus dem Nichts

Titel: Stimmen aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
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rangehen sollten, und ich betone ausdrücklich ›wenn‹, dann wäre ich als allererstes dafür, die Uni aufzusuchen, um dort in der Bibliothek alles Wissenswerte zu den Themen ›Psychologie, Psychotherapie und die Heilung der Betroffenen‹ zusammenzutragen.«
    »Das kann ja Wochen dauern«, warf Peter ein.
    »Eben«, entgegnete Bob. »Was meint Ihr denn, wie lange ein Psychiater pauken muss, ehe er sich so nennen darf? Die Psyche, also die Seele eines Menschen, ist noch lange nicht ausreichend erforscht. Und Justus bildet sich ein, so mir nichts dir nichts, eine geistig verwirrte Frau zu therapieren. Ich wiederhole mich zwar nur ungern, aber das sollten wir einem geschulten Spezialisten überlassen.«
    »Da stimme ich dir eindeutig zu«, erwiderte Justus. »Doch so lange unklar ist, ob Mrs Holligan tatsächlich geistig verwirrt ist, sehe ich nicht ein, weshalb wir uns nicht in die Sache einschalten sollen. Dr. Franklin braucht vermutlich noch Wochen, wenn nicht gar Monate, um Mrs Holligan zu helfen, und wer weiß, ob sie als Therapeutin überhaupt die richtige Ansprechpartnerin für diese Sache ist.«
    »Du lässt dich tasächlich nicht umstimmen«, bemerkte Bob. »Kannst du uns vielleicht mal erklären, weshalb?«
    »Ich folge wie immer nur meinem Instinkt, Kollegen. Und der sagt mir, dass die Sache stinkt.« Der Erste Detektiv erhob sich und sah seine Freunde mit verschwörerischem Blick an. »Der Leitspruch unserer Firma lautet ›Wir übernehmen jeden Fall‹, und ich sehe derzeit keinen Grund, weshalb Mrs Holligan unsere Dienste nicht in Anspruch nehmen sollte. Ich bin mir   ja   selbst nicht sicher, ob es richtig war, der Dame unsere Hilfe anzubieten. Doch solange nicht eindeutig geklärt ist, ob Mrs   Holligan einer Sinnestäuschung erlegen ist, weil sie den   Tod ihrer Schwester nicht verkraftet hat, oder ob da jemand ein übles Spiel mit ihr treibt, sollten wir uns nicht von Vorurteilen leiten lassen, sondern nach strengster Logik vorgehen.«
    »Gut. Ich bin einverstanden«, willigte Peter schließlich ein. »Die Sache interessiert mich. Doch wenn auch nur der leiseste Verdacht aufkommt, dass wir da einem nicht vorhandenen Phänomen nachjagen, und diese Frau einfach nur gestört ist, schmeißen wir die Sache. Ist das klar?«
    »Abgemacht.« Justus reichte Peter die Hand. »Und was ist mir dir, Bob?«
    »Ich bin dabei. Die Dame persönlich in Augenschein zu nehmen, birgt schließlich kein Risiko. Ich stelle jedoch eine Bedingung: Ich verlange, dass wir jeden weiteren Schritt im Fall ›Mrs Holligan‹ demokratisch abstimmen. Und damit meine ich: 2:1 ist überstimmt und nicht umgekehrt, wie wir es sonst von dir gewohnt sind.«
    »Ihr habt mein Wort darauf.« Justus reichte auch Bob die Hand und der für Recherchen und Archiv zuständige Detektiv schlug ein.
    »Wir gedulden uns bis morgen Nachmittag«, fügte Justus hinzu. »Bis dahin warten wir ab, ob Mrs Holligan sich bei uns meldet. Sollte das nicht der Fall sein, statten wir ihr noch am gleichen Tag einen Überraschungsbesuch ab.«
    Mrs Holligans Haus war größer und prachtvoller, zumindest was das äußere Erscheinungsbild betraf, als Justus erwartet hatte. Ein riesiger, jedoch karg bepflanzter Garten erstreckte sich vor der viktorianischen Holzvilla, die von einem mannshohen, schmiedeeisernen Zaun umschlossen wurde.
    Wie Justus vermutet hatte, war von Mrs Holligan bis zu dieser Stunde kein Anruf in der Zentrale eingegangen, so dass die drei Detektive wie vereinbart selbst die Initiative ergriffen hatten. Ihr Plan, die Strecke von Rocky Beach nach Malibu mit den Fahrrädern zurückzulegen, wurde jedoch von Mutter Natur zunichte gemacht. Der Himmel hatte sich am Nachmittag verdunkelt und seine Schleusen geöffnet. Über der ganzen Stadt tobte ein außergewöhnliches Sommergewitter, so dass die Jungs ihre Bikes im Schuppen stehen ließen und es stattdessen vorzogen, sich von Peter in seinem alten MG chauffieren zu lassen.
    Der Zweite Detektiv parkte den Wagen direkt vor dem verschlossen Tor zur Auffahrt des Grundstücks und blickte fasziniert durch die nasse Frontscheibe auf die Villa. Die Regentropfen prasselten laut auf das Autodach nieder. »Kollegen, das gibt es doch nicht!« Peter, ein begeisterter Kinofan, war sichtlich aus dem Häuschen. »Das ist diese unheimliche Villa aus dem Hitchcockfilm ›Psycho‹! Aber original! Das ist ja ’n Ding! Und hier wohnt diese Mrs Holligan? Wow!«
    »Schon wieder ›Psycho‹.« Bob rutschte auf dem

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