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Stimmen der Angst

Stimmen der Angst

Titel: Stimmen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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fragte Fig.
    »Saft?«, echote Dusty.
    »Orange, Pflaume oder Traube«, sagte Fig.
    »Hast du vielleicht Kaffee?«, erkundigte sich Dusty. »Nein.«
    »Dann Orangensaft«, sagte Dusty. »Vielen Dank.«
    »Ich hätte gern Traubensaft«, sagte Martie.
    »Hast du Vanille-Yoo-hoo?«, fragte Skeet.
    »Nein.«
    »Okay, Traubensaft.«
    Fig ging zum Kühlschrank in der angrenzenden Küche. Während er den Saft einschenkte, unterhielten sich irgendwelche Leute im Radio über »aktive und interaktive außerirdische DNS, die der menschlichen Genstruktur nachgebildet ist«, und machten sich Gedanken über die Frage, »ob die gegenwärtige Besiedlung der Erde durch Außerirdische der Versklavung der Menschheit oder deren Erhebung auf eine höhere Seinsstufe« dienen solle oder ob die »Invasoren einfach nur auf der Jagd nach menschlichen Organen sind, um daraus Pastetchen für außerirdische Schlemmertafeln zu machen«.
    Martie zog eine Augenbraue hoch und sah Dusty an, als wollte sie ihn fragen: Glaubst du wirklich, dass wir hier richtig sind?
    Skeet sah sich nach allen Seiten um und nickte lächelnd. »Mir gefällt es hier. Es ist überall so ein angenehmes Gesumme.«
    *
    Nachdem er Schwester Hernandez mit der Aussicht auf volle Bezahlung nach Hause geschickt hatte, obwohl ihre Nachtwache zwei Stunden kürzer gewesen war, als in ihrem Vertrag vorgesehen, nachdem er Schwester Ganguss zum wiederholten Mal versichert hatte, dass der Filmstar im Augenblick nichts weiter benötige, und nachdem Schwester Woosten den einen oder anderen Vorwand gefunden hatte, das akrobatische Können ihrer biegsamen rosigen Zunge zu demonstrieren, konnte Dr. Ahriman endlich zum Zimmer 146 zurückkehren, wo ihn eine noch nicht zu Ende geführte Arbeit erwartete.
    Der Schauspieler lag in seinem schwarzen Tangahöschen wartend auf dem Bett, wie es ihm befohlen worden war. Sein starr zur Decke gerichteter Blick war so beseelt wie seine Darbietungskünste, wenn er für einen seiner zahllosen Erfolgsfilme vor der Kamera stand.
    Der Arzt setzte sich zu ihm auf die Bettkante. »Sag mir, wo du dich befindest, nicht physisch, sondern geistig.«
    »Ich bin in der Kapelle.«
    »Gut.«
    Bei einem seiner vorangegangenen Besuche hatte Ahriman den Schauspieler angewiesen, nie wieder Heroin, Kokain, Marihuana oder andere verbotene Substanzen zu konsumieren. Der Mann war, entgegen dem, was Ahriman den Schwestern gegenüber behauptet hatte, restlos von seiner Drogensucht geheilt.
    Weder Mitgefühl noch ärztliches Verantwortungsgefühl hatten Dr. Ahriman dazu bewegt, den Patienten von seinen selbstzerstörerischen Gewohnheiten zu befreien. Nein, der Mann war nüchtern einfach besser zu gebrauchen als im Drogenrausch.
    Der Filmstar sollte schon bald eine tragende Rolle in einem gefährlichen Spiel übernehmen, das Geschichte schreiben würde; es durfte also nicht der Hauch einer Gefahr bestehen, dass er im Moment seines geplanten Auftritts wegen unerlaubten Drogenbesitzes in einer Gefängniszelle festsaß und darauf wartete, auf Kaution freigelassen zu werden. Wenn der Augenblick seiner Begegnung mit dem Schicksal gekommen war, musste er frei und bereit sein.
    »Du verkehrst in illustren Kreisen«, sagte der Arzt. »Ich denke da besonders an ein Ereignis, an dem du am Samstag nächster Woche, also in genau zehn Tagen, teilnehmen wirst. Bitte beschreib mir das Ereignis, von dem ich spreche.«
    »Es ist ein Empfang für den Präsidenten.«
    »Den Präsidenten der Vereinigten Staaten.«
    »Ja.«
    Der Empfang gehörte zu den wichtigeren Veranstaltungen, mit denen die Partei des Präsidenten für eine Aufstockung ihres Kapitals zu sorgen pflegte. Er wurde im Haus eines Regisseurs in Bel Air ausgerichtet, der mehr Geld verdient, mehr Oscars eingeheimst und mehr Möchtegern-Schauspielerinnen vernascht und dabei die Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit riskiert hatte als selbst der selige Josh Ahriman, König der Tränen. Zweihundert Hollywoodstars und -sternchen würden zwanzigtausend Dollar pro Nase für das Privileg bezahlen, den erlauchtesten Politiker des Landes so anhimmeln zu dürfen, wie sie selbst täglich von aller Welt, von berühmten Talkmastern bis zum Plebs auf der Straße, angehimmelt wurden. Für ihr Geld würden sie einen Abend lang ein Wechselbad der Gefühle erleben: einerseits einen Egotrip, der so gewaltig war, dass er einen Orgasmus nach dem anderen auslösen musste, andererseits den perversen Kitzel, im Glanz der Macht nicht mehr zu sein als der

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