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Stimmen der Angst

Stimmen der Angst

Titel: Stimmen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Rücken und ging auf Fig zu, der immer noch an seinem Platz im Flur stand, wo er das Ende des Sturms abgewartet hatte, ohne sich zu rühren.
    »Wow«, sagte Fig.
    »Verstehst du Skeet jetzt ein bisschen besser?«
    »Allerdings.«
    »Wo ist Valet?«, fragte Dusty. Der Hund war für ihn eine Verbindung zur Realität, sein persönlicher Talisman, der ihn an eine Welt erinnerte, in der es böse Hexen nur in der Fantasie gab.
    »Bett«, sagte Fig und deutete auf die offen stehende Tür zum Schlafzimmer des Ehepaars Lampton.
    Unter dem Sheraton-Bett war gerade genug Platz, dass Valet sich darunter quetschen konnte. Nur sein Schwanz, der unter der Tagesdecke hervorlugte, verriet ihn.
    Dusty ging um das Bett herum, kniete sich auf den Boden und lüftete den Überwurf ein Stück. »Ist noch ein Platz für mich frei?«
    Das Piepsen, das Valet von sich gab, klang, als wollte er Dusty auf eine Kuschelrunde unters Bett einladen.
    »Sie finden uns sowieso«, sagte Dusty. »Komm raus da, Freund. Komm her und lass dir den Bauch kraulen.«
    So gelockt, kroch Valet unter dem Bett hervor, aber er war selbst in Gegenwart der Menschen, denen er vertraute, immer noch zu misstrauisch, um seinen Bauch ungeschützt preiszugeben.
    Martie gesellte sich zu Dusty, und da saßen sie nun, den Hund in ihrer Mitte. »Ich fange an, daran zu zweifeln, ob es eine gute Idee ist, eine Familie zu gründen. Du, ich und Valet – besser kann es vielleicht nicht mehr werden.«
    Der Hund schien seiner Meinung zu sein.
    »Weißt du«, sagte Martie, »auf der Fahrt hierher dachte ich, schlimmer könnte es nicht mehr werden, und jetzt sieh dir diesen Schlamassel an. Das Wasser steht uns bis zum Hals und steigt noch. Ich fühle mich wie betäubt. Ich weiß, was mit Eric passiert ist, aber gefühlsmäßig habe ich es noch nicht erfasst.«
    »Ich weiß. Betäubt ist gar kein Ausdruck.«
    »Was wirst du tun?«
    Dusty wiegte den Kopf. »Keine Ahnung. Was hat das alles für einen Sinn? Der Junge wird der Held des Tages sein. Egal, was wir beide sagen. Ich sehe das so klar vor mir, wie ich je etwas gesehen habe. Die Wahrheit kommt nicht so gut an. Kein Mensch wird uns glauben.«
    »Und was ist mit Ahriman?«
    »Ich habe Angst, Martie.«
    »Ich auch.«
    »Wer soll uns das alles glauben? Es wäre vorher schon schwer genug gewesen, jemanden zu finden, der uns auch nur zuhört. Aber jetzt, da Claudette und die Echse wild entschlossen sind, alle möglichen abenteuerlichen Geschichten zu erfinden, nur um das Gewässer zu trüben … Wenn wir jetzt anfangen, von Gehirnwäsche, von programmiertem Selbstmord und programmierten Mördern zu reden … erreichen wir nur, dass ihre Lügen überzeugender klingen.«
    »Und wenn jemand unser Haus niedergebrannt hat – Ahriman oder einer seiner Handlanger –, ist es sicher nachweisbar dass es Brandstiftung war. Was für ein Alibi haben wir?«
    Dusty blickte ratlos drein. »Wir waren in New Mexico.«
    »Wo wir was getan haben?«
    Er setzte zu einer Antwort an – und machte den Mund wieder zu, ohne ein Wort zu sagen.
    »Wenn wir New Mexico erwähnen, müssen wir auch die Geschichte mit Ahriman erzählen. Klar, es gibt einiges, womit wir unsere Geschichte untermauern können … das, was einigen Leuten dort vor langer Zeit passiert ist. Aber wie sollen wir das alles erzählen, ohne dass … die Sache mit Zachary und Kevin ans Licht kommt?«
    Schweigend streichelten sie eine Weile den Hund, dann sagte Dusty: »Ich könnte ihn töten. Also, gestern Abend hast du mich ja gefragt, ob ich es tun könnte, und ich habe gesagt, ich weiß es nicht. Aber jetzt weiß ich es.«
    »Ich könnte es auch«, sagte Martie und nickte.
    »Wenn er tot ist, hört dieser Albtraum auf.«
    »Sofern sich das Institut dann nicht an unsere Fersen heftet.«
    »Du hast gehört, was Ahriman heute Vormittag in seiner Praxis gesagt hat. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Das hier ist eine persönliche Angelegenheit. Und jetzt wissen wir auch, wie persönlich sie ist.«
    »Aber wenn du ihn umbringst«, sagte Martie, »sitzt du für den Rest deines Lebens hinter Gittern.«
    »Mag sein.«
    »Garantiert. Du wirst keinen Richter finden, der sich auf eine so abstruse Verteidigung einlässt wie: ›Ich habe ihn umgebracht, weil er ein Finsterling ist, der sich Menschen durch Gehirnwäsche gefügig macht.‹«
    »Dann würden sie mich aber vielleicht nur für zehn Jahre in eine Irrenanstalt schicken. Das wäre immerhin besser.«
    »Nur, wenn sie uns zu zweit in

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