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Stimmt's?

Stimmt's?

Titel: Stimmt's? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Drösser
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Strapazen des Dienstes und mit der wenig anregenden Umgebung zu tun.
    Brom dagegen hat eine solche Wirkung nicht, jedenfalls nicht bei oraler Einnahme. Der britische Komiker Spike Milligan schrieb einmal: «Das einzige Mittel, einem britischen Soldaten wirklich die Lust zu nehmen, ist es, Brom in eine 30 0-Pfund -Granate zu packen und sie ihm in den Unterleib zu schießen.»

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Das Lied «Happy Birthday» ist urheberrechtlich geschützt
    Stimmt. Das Lied «Happy Birthday to You» hieß ursprünglich «Good Morning to All». Im Jahr 1893 wurde es von zwei Erzieherinnen geschrieben, den Schwestern Mildred und Patty Hill aus Louisville in Kentucky, die das Lied morgens mit den Kindern in ihrem Kindergarten sangen. Der Ursprung des Geburtstagstextes liegt im Dunkeln. Er tauchte 1924 das erste Mal in gedruckter Form auf.
    Eine dritte Hill-Schwester, Jessica, führte Anfang der dreißiger Jahre einen Prozess gegen die Verwendung des Liedes in einem Broadway-Musical. Zusammen mit einem Musikverlag, der Clayton F.   Summy Company, sicherte sie sich im Jahr 1935 das Copyright für das Stück und veröffentlichte es. Damit war die Kombination von Melodie und Text geschützt («Good Morning to All» darf dagegen jeder singen). Das Urheberrecht ist indes kompliziert und von Land zu Land verschieden. In den USA galt es damals für maximal 56   Jahre nach der Erstveröffentlichung. Diese Frist wurde jedoch immer wieder verlängert und beträgt heute 95   Jahre – also ist das Geburtstagslied bis 2030 geschützt. In Europa dagegen ist die gängige Frist 70Jahre nach dem Tod des letzten Urhebers. Da Patty Hill 1946 starb, gilt der Schutz noch bis 2016.   Der Musikverlag ist inzwischen im Konzern AOL Time Warner aufgegangen. Den Erben und dem Verlag bringt das Lied heute noch etwa zwei Millionen Dollar pro Jahr ein. Wenn es in einem Film gesungen wird, kann der Zuschauer sicher sein, dass es im Abspann erwähnt wird – und dass für die Verwendung des Lieds Tantiemen geflossen sind.
    Trotzdem darf man im Familienkreis weiterhin «Happy Birthday» singen – der Schutz bezieht sich auf die kommerzielle Verwertung und die öffentliche Aufführung. Grenzwertig ist es, wenn etwa in einer öffentlich zugänglichen Kneipe ein spontanes Ständchen gegeben wird – aber wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter.

England und Deutschland haben 1890 die Inseln Helgoland und Sansibar getauscht
    Stimmt nicht. Deutschland konnte Sansibar nicht gegen Helgoland tauschen, weil die vor Ostafrika liegende Insel ihm nie gehört hat. Der «Helgoland-Sansibar-Vertrag» regelte weit mehr als die Hoheit über zwei Inseln.
    Zum Ärger der Deutschen gehörte Helgoland seit 1807 zu England. Mit dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals (damals: Kaiser-Wilhelm-Kanal) war die Lage noch prekärer geworden, die Briten besaßen praktisch einen Brückenkopf am Eingang der Wasserstraße. Schon Bismarck hatte daher über den Erwerb der Insel verhandelt, sein Nachfolger Caprivi konnte den Deal perfekt machen.
    Und die Gegenleistung? In Afrika steckten die beiden Nationen ihre Einflussgebiete neu ab, das Reich verzichtete auf Gebiete in Uganda, Botswana und auf das sogenannte Deutsch-Wituland im heutigen Kenia. Über das damals eigenständige Sultanat Sansibarheißt es in dem Vertrag: «Deutschland verpflichtet sich, die Schutzherrschaft Großbritanniens anzuerkennen über die verbleibenden Besitzungen des Sultans von Zanzibar.» «Schutzherrschaft» – das klingt so fürsorglich wie das «Schutzgeld», das die Mafia einfordert. Kritiker in Deutschland maulten, die Regierung habe «einen neuen Anzug für einen Hosenknopf» hergegeben. Die Engländer verleibten die Insel denn auch umgehend ihrem Kolonialreich ein, bis sie 1963 unabhängig wurde. 1964 wurde Sansibar mit dem ebenfalls eigenständig gewordenen Tanganjika zum neuen Staat Tansania vereinigt.

Manche Menschen haben das Herz auf der rechten Seite
    Stimmt. In Deutschland wird etwa einer von 20   000   Säuglingen mit komplett vertauschten Organen geboren. Beim sogenannten Situs inversus liegen die Organe nicht nur auf der anderen Seite als bei der Mehrheit der Menschen, sie sind auch strukturell gespiegelt. Seltener ist der Situs ambiguus – dabei haben die Organe ihre ganz gewöhnliche Form, sitzen nur an der «falschen» Stelle im Körper. Die spiegelbildliche Anordnung der Organe an sich ist gar kein Problem. Trotzdem haben Menschen mit gespiegelten Organen oft gesundheitliche

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