Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stimmt's?

Stimmt's?

Titel: Stimmt's? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Drösser
Vom Netzwerk:
stecken, sollten Stofftiere oder Bettwäsche nachher noch in dieWaschmaschine.
    Eine solche Kur hilft natürlich nur gegen einen Bruchteil der Plagegeister. «Wer Probleme mit Hausstaubmilben hat, wird sie allein auf diese Weise nicht los», sagt Michael Welling vom Sekretariat der Bundesforschungsanstalten, «denn ein komplettes Schlafzimmer passt meist nicht ins Eisfach.» Zwei Drittel der Milben sitzen in Matratzen und Bettdecken. Außerdem nisten sich bei günstigen Umweltbedingungen schnell wieder neue Hausstaubmilben ein. Dauerhaft reduzieren lässt sich die Zahl der Tierchen nur, indem man ein trockenes Raumklima schafft. Zuvor müssen Betten, Polster und Teppiche gründlich gereinigt werden.
    Gut dran sind übrigens die Besitzer einer Heimsauna: Auch bei Temperaturen über 60   Grad sind Hausstaubmilben nach spätestens zwei Stunden tot.

Milch entgiftet
    Stimmt nicht. Vor allem bei Vergiftungen mit Farben und Lacken wird dieser Ratschlag immer noch gegeben, aber er ist weder bei Lösungsmitteln noch bei anderen Giftstoffen berechtigt. Die Giftzentralen warnen davor, Vergiftungsopfern Milch einzuflößen. Die angeblich entgiftende Wirkung hat sie nämlich nicht; sie kann sogar schädlich sein. Etwa wenn ein Kind Reinigungsmittel getrunken hat, die Tenside enthalten: Dann kann die Milch den Magen zum Überschäumen bringen, es kommt zum Erbrechen, und dabei können giftige Stoffe in die Atemwege gelangen.
    Woher die Milch diesen Ruf hat, ist unklar. Früher bekamen ja sogar viele Arbeitnehmer, die einer besonderen Schadstoffbelastung am Arbeitsplatz ausgesetzt waren, eine Sonderration Milch von ihrem Arbeitgeber. Das ist heute nicht mehr üblich, und man hat auch keinen Anspruch mehr darauf. Bei Vergiftungen gilt: Außer Wasser oder Tee sollte man den Opfern überhaupt nichts verabreichen und auchkein Erbrechen erzwingen. Die telefonischen Notdienste der Giftzentralen geben Auskunft über mögliche Erste Hilfe. Ansonsten gehört der Vergiftete zum Arzt.

    [Bild vergrößern]

Heiße Milch mit Honig hilft gegen Erkältungen und Einschlafstörungen
    Stimmt. Heiße Milch mit Honig ist so eine Art Allzweckwaffe aus der Hausmittel-Apotheke, und sie tut ja auch in vielen Fällen richtig gut, zumindest gefühlsmäßig. Zur Erkältung: Wenn es im Hals kratzt, kann heiße Milch mit Honig das Reizgefühl lindern, schon deshalb ist nichts dagegen einzuwenden. Außerdem gilt generell, dass heiße Getränke die Symptome von Erkältungen abmildern, wie jüngst eine Studie der Universität Cardiff ergeben hat.
    Ob der Honig allerdings irgendeine Wirkung dabei entfaltet, ist zweifelhaft. Zwar lassen sich in Naturhonig antibakterielle Wirkstoffe nachweisen, aber Erkältungen werden ja nicht immer von bakteriellen Infektionen begleitet. Außerdem sind die Wirkstoffe im handelsüblichen pasteurisierten Honig gar nicht mehr enthalten, und spätestens beim Erhitzen über 40   Grad werden sie zersetzt. Wer auf eine medizinische Wirkung des Honigs hofft, sollte also die Milch erst ein bisschen abkühlen lassen.
    Zur Einschlafhilfe: Milch enthält in relativ hoher Konzentration die Aminosäure Tryptophan. Unser Körper kann diesen Eiweißbaustein nicht herstellen, benötigt ihn aber, um im Hirn den Botenstoff Serotonin zu erzeugen. Der wiederum sorgt nicht nur für allgemeines Wohlbefinden, sondern beruhigt auch und hilft beim Einschlafen. Man kann Tryptophan in der Apotheke als «natürliches» Schlafmittel kaufen. Auch der Honig trägt etwas zur Wirkung bei: Kohlenhydrate – in diesem Fall: Zucker – sorgen dafür, dass mehr Tryptophan ins Gehirn gelangt und dort zu Serotonin umgebaut wird. Trotzdem –um auf die allgemein empfohlene Tryptophan-Dosis zu kommen, müsste man etwa zwei Liter Milch trinken.
    Insgesamt glaube ich doch, dass die psychologische Wirkung des Heißgetränks wichtiger ist als die pharmakologische. Vor allem für Kinder ist das Nuckeln an der Milchflasche schon für sich genommen eine Einschlafhilfe   – Tryptophan hin oder her.

Der Begriff Missionarsstellung entstammt dem Spott der Südsee-Insulaner über die Sexualpädagogik westlicher Missionare, die den «Wilden» christliche Sexualpraktiken vorschreiben wollten
    Stimmt nicht. Die Geschichte, dass die christlichen Missionare den Südseebewohnern die Stellung beim Geschlechtsverkehr vorschreiben wollten, kursiert seit den 60er Jahren. Damals begann sich der Ausdruck «Missionarsstellung» für die Mann-oben-Frau-unten-Position, bei der die Partner

Weitere Kostenlose Bücher