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Stimmt's?

Stimmt's?

Titel: Stimmt's? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Drösser
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dass die Mondbahn gegenüber der Erdachse ein wenig geneigt ist). Das Sonnenlicht komme von unten, also von der 6-Uhr -Richtung. Wenn dann der Mond etwa auf der 3-Uhr -Position steht, dann ist für einen Bewohner der Nordhalbkugel die
rechte
Hälfte des Mondes beleuchtet – so wie wir es vom zunehmenden Mond kennen.
    Jetzt kommt der schwierige Teil: Drehen Sie im Geiste das Blatt, auf dem diese Zeichnung ist, herum und halten Sie es gegen das Licht, sodass Sie von der Rückseite auf das Bild schauen. Das ist dann die Situation, in der sich unsere antipodischen Zeitgenossen zur gleichen Zeit befinden. Für sie steht der Mond auf der 9-Uhr -Position, und seine
linke
Hälfte ist beleuchtet. Aber natürlich ist es auch für sie der zunehmende Mond – eine Woche später ist Vollmond, und zwar auf der ganzen Erde.
    Wenn Sie das nachvollzogen haben, dann können Sie vielleicht auch die folgende Preisfrage beantworten: Wie sieht es am Äquator aus? Dort ist der zunehmende Mond bei seinem Aufgang von
oben
beleuchtet und beim Untergang von
unten
. Im Internet fand ich eine schöne Beschreibung dieser Tatsache: «Wenn der Zuschauer am Äquator beim Mondaufgang zum Horizont schaut und dabei aufrecht steht und sich dann in einem geeigneten Liegestuhl im Lauf der nächsten rund 12   Stunden nach hinten um eine halbe Drehung kippen lässt, sieht er den zunehmenden Mond immer als obere Kreishälfte, aber um den Preis, dass er selbst am Schluss auf dem Kopf steht.» Alles klar?

Die «Motorbremse» ist ein Spritfresser
    Stimmt nicht. «Motorbremse» nennt man es, wenn der Autofahrer beim Bremsen Zug um Zug in einen niedrigeren Gang schaltet, um die Verzögerungswirkung durch den Widerstand des Motors auszunutzen.Früher hieß es, das sei unter ökologischen Gesichtspunkten eine Schweinerei, spritsparender und umweltfreundlicher sei es, etwa beim Heranfahren an eine rote Ampel auszukuppeln und sich allein auf die Wirkung der Bremse zu verlassen.
    Aber dieses Urteil stammt aus der Zeit, als die Autos noch Vergasermotoren hatten. Die saugten nämlich bei hoher Drehzahl viel Benzin an, und damals war es tatsächlich günstiger, frühzeitig auszukuppeln. Heute haben alle Motoren eine Benzineinspritzung und verfügen meist über eine elektronisch gesteuerte sogenannte Schubabschaltung: Wenn man den Fuß vom Gas nimmt, nicht auskuppelt und die Drehzahl über einem Wert von etwa 1500 (beim Diesel: 900) Umdrehungen pro Minute liegt, dann merkt diese elektronische Regelung, dass man nicht beschleunigen will, und kappt die Kraftstoffzufuhr – der Verbrauch ist gleich null. Das ist noch weniger als im Leerlauf, bei dem der Motor ja weiterhin Benzin bekommt. Deshalb sollte man sich beim Bremsen vom Motor unterstützen lassen. Der ökobewusste Spritsparer schaltet dabei sogar gleich zwei Gänge herunter. Dann röhrt vielleicht der Motor ein bisschen, aber er macht das sozusagen auf dem Trockenen. Und die Bremsbeläge nutzen sich bei dieser Fahrweise auch nicht so schnell ab.

Mücken können Aids übertragen
    Stimmt nicht. «Viele Menschen stellen sich Mücken als kleine, fliegende Spritzen vor», sagt Wayne Crans, Professor für Entomologie (also Insektenforschung) an der amerikanischen Rutgers-Universität. Die landläufige Vorstellung: Die Mücke sticht einen Aids-infizierten Menschen, fliegt dann gleich zum nächsten Opfer, und durch den «schmutzigen» Stechrüssel gelangt das Blut dann in den Körper der zweiten Person.
    Aber die Mücken-Anatomie ist erheblich komplizierter als dieKonstruktion einer medizinischen Spritze. Insbesondere fließt durch ihren Rüssel das Blut nur in eine Richtung – in den Magen der Mücke. Der Speichel, mit dem sie die Wunde benetzt und der (über eine Abwehrreaktion des Körpers) für den juckenden Mückenstich sorgt, kommt aus einem anderen Kanal.
    Es gibt Krankheiten wie die Malaria, die tatsächlich durch Mücken übertragen werden. In diesem Fall schaffen es die Erreger aber, sich im Körper der Mücke zu vermehren und dann über den Speichel übertragen zu werden. Das H I-Virus aber ist auf den Menschen spezialisiert, es kann in der Mücke nicht überleben und wird von ihr einfach verdaut.
    Bleibt die Möglichkeit, dass etwas Blut außen am Rüssel der Mücke kleben bleibt und in den Körper des Opfers gerät. Oder der Gestochene schlägt die Mücke tot, und ein bisschen Fremdblut gelangt in die Stechwunde. Tatsächlich haben Forscher diese Möglichkeit durchgerechnet. Die Wahrscheinlichkeit, dass auf

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