Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
Vom Netzwerk:
professionellen und fürsorglichen Händen eines ausgebildeten Krankenpflegers befindet.«
    Schweigen. Dans Selbstvertrauen zitterte mit der Neigung, sich in einem üblen Durchfall ganz zu verflüchtigen, in seinen Eingeweiden. Er fasste mit der linken Hand seine rechte Seite, als ob ihn das irgendwie zusammenhalten würde.
    »Haben Sie mein Geld?«, fragte er.
    »Fünf Millionen Pfund konnten wir nicht aufbringen, selbst in der zusätzlichen Zeit nicht, die Sie uns gelassen haben. Ich habe Ihnen ja gesagt, dass es schwierig werden würde. Mein Exmann glaubt, es würde weitere fünf Arbeitstage dauern, eine derartige Summe in bar zusammenzubringen.«
    »Was haben Sie?«
    »Bis jetzt etwa achtzigtausend Pfund.«
    »Sie wissen, was das bedeutet, oder?«
    »Wir tun, was wir können, aber Sie wissen ja … die Banken.«
    »Das heißt, Ihnen fehlen noch vier Millionen und neunhundertzwanzigtausend Pfund.«
    »Im Moment, ja. Wir brauchen nur mehr Zeit«, sagte Isabel. »Aber ich nehme an, Sie befinden sich nicht in einer Lage, in der Sie noch lange warten können, oder?«
    »Ich sag Ihnen, was ich machen kann , um das Verfahren ein wenig zu beschleunigen«, sagte Dan, unter Druck ungewohnt bösartig. »Etwas, das Ihren Mann veranlassen würde, ein wenig energischer aufzutreten, wenn er zum Manager seiner riesigen Fonds geht.«
    »Sagen Sie es mir.«
    »Nennen Sie mir Ihre Adresse.«
    »Warum?«
    »Ich möchte Ihnen etwas schicken.«
    Sie nannte die Adresse.
    »Wie wollen Sie es denn schicken?«, fragte sie. »Ich meine, die Post heutzutage. Die kriegen wir frühestens am Donnerstag, und wenn Sie einen Kurier schicken, setzen Sie sich allen möglichen Gefahren aus.«
    Dan konnte nicht fassen, wie unerschütterlich sie blieb. Nichts drang zu ihr durch. Er verspürte ein gewaltiges Bedürfnis, sie zu ohrfeigen, bis sie still war. Er konnte sie sich als die Sorte Frau vorstellen, die mit einer beschissenen Kuchenschachtel aus dieser blöden Bäckerei kam.
    »Es scheint Sie gar nicht zu interessieren, was ich Ihnen schicken möchte, um Ihnen bei der Geldbeschaffung zur Rettung Ihrer verdammten Tochter ein bisschen Dampf zu machen!«
    »Ich brauche keine zusätzliche Motivation, um den Prozess zu beschleunigen. Genauso wenig wie mein Exmann«, brabbelte Isabel jetzt voller Angst, weil sie unter keinen Umständen wissen wollte, was er ihr mit der Post zuzuschicken gedachte. »Es ist bloß so, dass er im Moment keine liquiden Mittel in Großbritannien hat. Er muss Vermögenswerte veräußern, und dafür muss er Käufer finden, was nicht immer leicht ist. Sobald sie verkauft sind, muss das Geld überwiesen werden. Das dauert in diesem Land drei Arbeitstage. Wenn die Mittel zugänglich sind, müssen sie in Bargeld umgewandelt werden, gebrauchte Zwanziger, wie Sie gesagt haben, nicht nur Zahlen auf einem Computerbildschirm. Das heißt, Geldtransporter müssen quer durch London fahren, um das Geld einzusammeln und zu einem zentralen Punkt zu bringen. Jedes Mal, wenn das Bargeld von einem zum anderen Ort transferiert wird, muss es gezählt und die Summe bestätigt werden. Das wird auf keinen Fall vor dem Wochenende passieren. Wie Sie sehen, versuche nicht ich, irgendetwas hinauszuzögern. Es ist bloß so, dass die Finanzwelt sich nicht im selben Tempo bewegt wie meine mütterliche Sehnsucht.«
    »Aber«, sagte Dan, wütend über ihren ununterbrochenen Redefluss, »wenn ich Ihnen einen Finger von Alyshia mit der Post schicke oder bei Ihnen vorbeibringen lasse, nicht Ihren kleinen Finger, sondern den Zeigefinger der rechten Hand … Ich meine, es wäre keine blinde Metzelei, ich weiß, wie man so was macht. Ich habe als Pfleger im OP gearbeitet. Ich würde sie lokal betäuben, den Finger sauber am Glied abtrennen, die Wunde verätzen und ihr ein Antibiotikum geben. Meinen Sie, das könnte Ihren Mann überzeugen, zu seiner Bank zu gehen und zu sagen: Ich muss mir dieses verdammte Geld JETZT SOFORT LEIHEN …?«
    Dan unterbrach die Verbindung. Er hatte keine Ahnung, ob sie seinen Anruf zurückverfolgen konnten, aber er wollte kein Risiko eingehen. Jetzt würde er sie ein bisschen weichkochen, sich beruhigen und dann sehen, ob er ihr nicht etwas mehr abpressen konnte als schlappe achtzig Riesen.
    »Hör dir selbst zu«, sagte er. »Verdammte achtzig Riesen. Allemal besser als der mickrige Profit aus dem Verkauf gestohlener Medikamente. Mal hundert Pfund hier und da, für die du drei Jahre in Wandsworth gesessen hast.«
    Er sprang auf und

Weitere Kostenlose Bücher