Stirb für mich: Thriller
Scheiß-Entführung aufs Spiel zu setzen.«
»Kommen wir zu den Details, Garry.«
»Nenn mich verdammt noch mal nicht Garry, Mr Skates.«
Er zeigte Skin auf dem Stadtplan den Weg zum Limehouse Basin und erklärte ihm die Einzelheiten.
»Woher weißt du diesen ganzen Scheiß?«
»Ich geh halt gern zu Fuß. An diesem Kanal bin ich schon hundert Mal rauf- und runtergelaufen.«
»Du bist echt ein verdammt trauriger Fall, weißt du das?«
»Aber jetzt zahlt sich das aus«, erwiderte Dan. »Ich sag Alyshias Mutter, sie soll ihren Wagen zum Limehouse Basin fahren, unter den Bögen der Docklands Light Railway parken und das Geld im Kofferraum lassen. Den Wagen solltest du von dem Tunnel unter der Commercial Road aus sehen können, das heißt, du kannst sehen, wie sie aus dem Auto steigt und weggeht. Ich sag ihr, sie soll die Zufahrtsstraße hochlaufen und bei der DLR -Station warten. Du kannst das Geld abholen und entweder wieder am Kanal entlang zurückgehen oder auf die Commercial Road oder um die Wohnblocks bis zur Narrow Street. Von dort kannst du an der Themse bis nach Shadwell laufen oder in die andere Richtung bis Canary Wharf. Du könntest die DLR bis Bank nehmen, von dort die U-Bahn bis Angel und am Kanal entlang zurück bis hierher.«
»Warum soll ich, Scheiße noch mal, hierher zurückkommen?«
Schweigen.
»Um der Prinzessin einen Abschiedskuss zu geben?«
»Du bist betrunken und bekifft«, sagte Skin. »Sobald ich das Geld abgeholt und gezählt habe, melde ich mich. Du rufst die Mutter an, nennst ihr die Adresse, lässt das Mädchen laufen und haust ab.«
»Wo wollen wir uns treffen?«
Erneutes Schweigen.
»Mann«, sagte Skin. »Wir können nirgendwohin.«
»Auf jeden Fall raus aus London.«
»Um wie viel Uhr machen wir die Übergabe?«
»Mitternacht?«, sagte Dan. »Da fahren die DLR und die U-Bahn nicht mehr, das heißt, wir sind auf die Nachtbusse angewiesen.«
»Das ist doch absolut lächerlich«, sagte Skin. »Wir fliehen nicht mit Scheiß-fünfzig-Riesen pro Mann in einem verdammten Nachtbus. Kommt überhaupt nicht in Frage. Ich klau ein Auto.«
»Du kannst Autos knacken?«
»Ich hab meine halbe Jugend mit Twocking und Crash-Fahrten zugebracht.«
»Twocking?«
»Und endlich habe ich etwas gefunden, was du verdammt noch mal nicht weißt«, sagte Skin. »Inbesitznahme eines Fahrzeugs ohne Zustimmung des Eigentümers. Für dich Joyriding.«
»Wann hast du das zum letzten Mal gemacht?«
»Das ist was für Kids. Vor zwanzig Jahren oder so.«
»Seitdem hat die Autoalarmanlagen-Industrie bestimmt auch Fortschritte gemacht.«
»Ich soll also nicht nur irgendein Transportmittel klauen, es muss schon ein Scheiß-Porsche-Cayenne sein, oder was?«
VIERUNDZWANZIG
Dienstag, 13. März 2012, 19.20 Uhr,
Regent’s Park, London
M ein Beileid zum Tod Ihres Freundes«, sagte Chhota Tambe. Er saß an dem riesigen Schreibtisch in seinem Haus mit Blick auf den Regent’s Park und rauchte eine Wills-Insignia-Zigarette. Er wies dem Amerikaner in der schwarzen Jeans und der fleecegefütterten Fliegerjacke einen Stuhl an.
»Quiddhy kannte die Risiken unseres Geschäfts«, sagte Dowd, dem man eine größere Summe versprochen hatte, ohne die zu ordentlichen Packen gebündelten Scheine vor dem Inder aus den Augen zu lassen.
»Und Sie haben eine zufriedenstellende Lösung für die Entsorgung der Leichen gefunden?«, fragte Tambe und strich ein wenig Asche von seinem blauen maßgeschneiderten Nadelstreifenanzug, von dem er annahm, dass er darin mindestens fünf Zentimeter größer aussah als die 1,45 Meter, die er maß.
»McManus hatte noch einen irischen Kontakt von früher. Der hat sich für uns darum gekümmert«, sagte Dowd und zeigte das Foto der beiden toten Männer, das er mit seinem Handy gemacht hatte. Chhota Tambe verzog das Gesicht.
Tambe die Leichen zu zeigen war reine Berechnung. Dowd wollte den Mann wissen lassen, dass er sein Geld verdient hatte. Er lehnte die angebotene Zigarette ab und grinste verstohlen über Tambes Krawatte mit Streifen in Orange, Hellgrün, Gold und Pink.
»Und wo ist McManus jetzt?«, fragte Tambe, lehnte sich auf seinem vergoldeten und mit Samt gepolsterten Stuhl zurück und strich seinen bleistiftstrichdünnen Schnurrbart mit Daumen und Zeigefinger immer wieder in Richtung seiner Mundwinkel.
»Er hat die Stadt verlassen«, sagte Dowd.
»Und wohin werden Sie gehen?«, fragte Tambe sanft und blickte über Dowds Kopf hinweg auf die Wand gegenüber, während er
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