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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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Upper Thames Street, bog an der Bank in den Cornhill ein und bremste ab.
    »Wonach schauen wir?«, fragte sie.
    »Franks Autos«, sagte Boxer und deutete auf die Fahrzeuge. Um diese Abendzeit war die City leer, nur die Lichter verbrannten noch Geld bis an die Spitze der Gebäude.
    Der Wagen war eine silberne Limousine, die auf einem Podest präsentiert wurde, als hätte sie gerade einen Satz über eine kleine Erhebung gemacht. Darüber lief eine elektronische Leuchtschrift: INVESTIEREN SIE IN DAS NEUE DECRUZ - ELEKTROFAHRZEUG . Vier Sicherheitsleute bewachten das Podest, das um diese Uhrzeit unbeleuchtet war.
    Sie fuhren weiter durch die City und bogen in die St. Mary Axe ein. Auf dem offenen Platz vor dem Aviva Building stand der zweite Wagen, ein sportlicher Kombi mit demselben Leuchtbanner und vier weiteren Sicherheitsleuten.
    »Das ist typisch Chico«, sagte Isabel. »Die Genehmigung zu bekommen, seine Autos vor der Bank of England und zwischen den beiden bildhaftesten Symbolen des Reichtums zu präsentieren – dem Fabergé-Ei von The Gherkin und dem Lloyd’s Building. Das muss man ihm lassen: Angeben kann er.«
    Sie fuhren weiter nach Norden vorbei an der Liverpool Street Station, kreuzten die Bethnal Green Road und parkten fünf Minuten vor der vereinbarten Zeit vor dem Rich Mix Cinema.
    Skin hatte sein Speed geschluckt und joggte am Regent’s Canal entlang, während er dachte, dass es eine gute Idee gewesen war, den leeren Treidelpfad zu nehmen. Er lief an den Hausbooten neben dem Zaun des Victoria Park vorbei. Rauch stieg aus den Schornsteinen, man hörte gedämpfte Stimmen, und es roch nach Essen.
    Er unterquerte die Commercial Road, lief die Treppe hoch und blickte über die Brüstung auf den Treidelpfad. Er machte ein paar Schritte, um eine geeignete Markierung zu finden. Dann rief er Dan an.
    »Ich bin jetzt in der Commercial Road auf der Brücke über dem Kanal«, sagte Skin. »Auf der Brücke sind Zahlen an die Mauer gemalt. Sie soll die Tasche zwischen der Eins und der Zwei runterwerfen.«
    »Hast du schon ein Auto?«
    »Jetzt mach mal halblang, verdammt noch mal.«
    »Besorg dir eins, und ruf mich dann wieder an.«
    Skin schlenderte durch die Nebenstraßen der Commercial Road und entdeckte einen alten weißen Transporter. Er bog den mitgenommenen Kleiderbügel erst gerade und dann mit der Zange zu einem Haken. Die Zange benutzte er auch, um die Gummidichtung um das Fenster herauszureißen. Anschließend schob er den Bügel in den Spalt, hakte ihn unter die Türverriegelung und zog einmal kurz daran. Das Schloss öffnete sich beim ersten Versuch. Er stieg ein, brach das Lenkradschloss auf, schloss die Kabel kurz und fuhr zurück zur Commercial Road, wo er Dan anrief.
    »Ich hab uns einen Transporter besorgt, damit wir uns gleich wie zu Hause fühlen.«
    »Ich will, dass sie denken, wir kontrollieren, ob ihnen jemand folgt«, sagte Dan. »Park den Wagen in einer Nebenstraße der Bethnal Green Road in Höhe der Brick Lane, und ruf mich wieder an.«
    Skin fuhr los. Es herrschte kaum Verkehr. Sein Adrenalinspiegel war hoch, doch er war sehr vorsichtig. Er überfuhr keine dunkelgelben Ampeln und hielt sich streng an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Er parkte und rief Dan an.
    »Schreib auf einen Zettel ›Fahren Sie zur U-Bahn-Station Stepney Green‹, und sag irgendeinem Jugendlichen, er soll ihn den Insassen eines silbernen Golf GTI vor dem Kino geben.«
    Amir Jat wartete in der U-Bahn-Station Upton Park, wo er mit Saleem Cheema verabredet war. Ein Junge in einem Parka mit Fellkapuze über einem Salwar Kamiz trat auf ihn zu, fasste ihn an der Hand und führte ihn durch die Green Street, vorbei an pakistanischen Kleiderläden, Geschäften für Damenschuhe, Juwelieren und einem riesigen DVD -Markt. Um diese Zeit war alles geschlossen, doch Amir Jat fühlte sich seltsam heimisch in dieser anglifizierten Version von Lahore, mit Bürgersteigen und Blinklichtern an den Zebrastreifen, Pubs und Duncan’s Aal in Aspik. Der Junge führte ihn vorbei an den Reihenhäusern in der Boleyn Road zu einer Doppelhaushälfte mit roter Garage hinter einer niedrigen Mauer. Der Junge hatte einen Schlüssel. Sie gingen zu einer Tür unter der Vordertreppe. Der Junge drückte zweimal auf einen versteckten Klingelknopf, und die Tür öffnete sich.
    Hinter einer weiteren gepolsterten Tür wies der Junge auf eine Steintreppe in den Keller und ließ Jat allein. In dem Raum waren vier Männer, von denen einer nackt mit verbundenen

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