Stirb für mich: Thriller
Augen und einem Kopfhörer auf den Ohren an einen Stuhl gefesselt war. Seine Füße standen in einer Urinlache. Seine Beine zitterten. Amir Jat hörte den blechernen Klang der Heavy-Metal-Musik, die über die Kopfhörer in seine Ohren dröhnte.
Die drei Männer begrüßten Amir Jat mit großer Ehrerbietung.
»Wer ist das?«, fragte er.
»Einer unserer Dealer. Er hat den beiden Männern, die die Entführung des gesuchten Mädchens übernommen haben, eine Werkstatt vermietet. Sie liegt in einem anderen Stadtteil, ein paar Meilen entfernt«, sagte Cheema. »Wir lassen sie beobachten.«
»Wie viele Männer halten das Mädchen gefangen?«
»Zwei, aber meistens ist nur einer da. Der Wachposten hat gerade angerufen und gemeldet, dass derjenige, der als Skin bekannt ist, das Gebäude eben verlassen hat. Das heißt, das Mädchen ist jetzt allein mit dem ehemaligen Pfleger, der sich Dan nennt«, sagte Cheema und trat MK gegen das Bein. »Der Freund von ihm hier.«
»Hat er euch einen Grundriss gezeigt?«, fragte Jat und blickte auf MK , der zitternd auf dem Stuhl kauerte.
»Die Werkstatt hat zwei große Fenster mit Blick auf den Kanal«, sagte Cheema nickend. »Zur Straße gibt es nur ein hohes Fenster in der Küche im ersten Stock. Er glaubt, dass sie das Mädchen in der kleinen Wohnung über dem Atelier gefangen halten.«
»Schlüssel?«
»Haben wir, sowohl zur Werkstatt als auch zu der Wohnung.«
»Wir müssen die Seite zum Kanal und die Straßenseite abdecken«, sagte Jat.
»Wie meinen Sie das?«
»Der Kanal bietet einen Fluchtweg. Der muss bewacht werden.«
»Nein, ich meine, Aktionen dieser Art führen wir nicht aus«, sagte Cheema. »Für diese Arbeit gibt es ausgebildete Teams.«
»Können Sie Kontakt mit ihnen aufnehmen?«
»Nein, ich kann nur Kontakt mit Leuten aufnehmen, die Kontakt mit mir aufnehmen.«
»Und wer sind die?«
»Leute, die mich über meine Lieferanten angesprochen haben«, erwiderte Cheema. »Sie nennen sich Kommandozentrale GB .«
»Dafür haben wir keine Zeit«, sagte Jat. »Wir müssen sofort handeln.«
»Aber wir sind für solche Einsätze nicht ausgebildet«, sagte Cheema, »und wir müssen die Erlaubnis unseres britischen Führungsstabs einholen.«
Jat war es nicht gewohnt, dass man ihm widersprach. Er musterte die jungen Männer mit ihrer modernen Kleidung und dem modisch frisierten Haar und war entsetzt.
»Ihr seid nicht anders als die Leute, die wir besiegen wollen«, sagte er. »Ihr habt die Mentalität eines westlichen Konzerns übernommen und die entsprechende Politik, und das hat euch gelähmt. Ihr müsst lernen, die Initiative zu ergreifen.«
Niemand sagte etwas.
Die Paranoia nagte an Jat. Er starrte auf seine eigene komplizierte Welt von Verbündeten und Netzwerken und fragte sich, wo die Dinge zusammenbrachen und wer dafür verantwortlich war. Er hatte nicht mehr das Gefühl, die Hebel zu bedienen. Und er konnte den Gedankenstrudel nicht verdrängen, der ihm sagte, dass man keinem vertrauen konnte, während es gleichzeitig Menschen gab, denen er trotzdem vertrauen musste.
»Was ist mit dir?«, fragte Jat und zeigte auf Rahim, der geduckt unter der Kellerdecke stand. Jat erkannte seine Herkunft und sprach ihn auf Paschtu an, um die anderen auszuschließen. Er fragte ihn, ob er bereit sei, eine solche Aktion auszuführen.
»Es sind nur ein Mann und das Mädchen«, sagte Jat. »Wie viele seid ihr?«
»Wir sind sechs«, sagte Rahim.
»Zwei auf der Straße, zwei auf der Rückseite zum Kanal, und zwei gehen rein. Du …«, sagte Jat, sah sich um und entdeckte Tarar. »Und was mit ihm? Er sieht aus wie ein Kämpfer.«
»Er ist ein Boxer. Er hat noch nie eine Waffe abgefeuert.«
»Hat einer von den anderen schon einmal eine Waffe abgefeuert?«
»Nur zwei.«
»Dann nimm einen von ihnen mit«, erwiderte Jat. »Zeigt mir den Grundriss, dann sage ich euch, wie wir es machen.«
»Was hast du zu ihm gesagt?«, fragte Cheema.
»Er hat eingewilligt, die Operation durchzuführen«, erklärte Jat.
»Das sind meine Männer«, sagte Cheema. »Sie arbeiten in meinem Netzwerk. Und sie sind für so etwas nicht ausgebildet.«
»Wenn ich den Angriff plane, brauchen sie keine Ausbildung«, sagte Jat. »Das ist schließlich keine komplizierte Operation wie die Bombenanschläge in Mumbai 2008, für deren Planung ich verantwortlich war. Die Jungs müssen es nur mit einem Krankenpfleger und dem Mädchen aufnehmen, das wahrscheinlich gefesselt ist.«
Rahim und Tarar waren
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