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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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reagiert?«
    »Gar nicht.«
    »Ich denke schon.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte Alyshia und starrte wütend in den Spiegel. »Woher verdammt noch mal wollen Sie das wissen?«
    »Investigative Recherche.«
    Sie ließ sich zurück aufs Bett fallen und starrte an die Decke. Ihr kamen die Tränen. Ihre Lippen zitterten, und ihr ganzer Körper bebte unter heftigem Schluchzen.
    »Weshalb weinst du?«
    »Ich wollte nicht, dass es passiert«, sagte sie schniefend.
    »Du wolltest, dass irgendetwas passiert«, sagte die Stimme. »Ich meine, es gab einen Vorsatz. Ziel war die maximale Demütigung. Vermutlich war es Julians Idee. Nur er konnte Einblick in die Psyche des jungen Mannes haben. Oder vielleicht auch nicht.«
    Alyshia drehte sich vom Spiegel weg, ihre Schultern bebten.
    »Du kannst dich nirgendwo verstecken«, sagte die Stimme spöttisch.
    »Ich habe Julian gesagt, dass Abiola zum Problem wurde.«
    »Erzähl es dem Spiegel«, sagte die Stimme. »Ich möchte, dass du dich ansiehst, wenn du es erzählst.«
    Sie drehte sich wieder um. »Julian meinte, er könne das Problem lösen. Ich müsste Abiola nur vormachen, dass ich an ihm interessiert wäre.«
    »Dafür musstest du dich wahrscheinlich nicht allzu sehr anstrengen«, sagte die Stimme.
    »Nein, stimmt, er war schon angespitzt«, sagte sie und wurde von Trauer überwältigt. Sie zog die Knie an die Brust.
    »Er hat dir also geglaubt?«
    »Natürlich.«
    »Nur damit wir wissen, wie weit du gegangen bist, er wollte dich seinen …«
    »… Eltern vorstellen.«
    »Und was wolltet ihr ihnen erzählen?«
    »Dass wir uns verlobt haben.«
    »Eine ernste Sache«, sagte die Stimme. »Und wie ist das gelaufen?«
    »Gar nicht. Ich bin ihnen nie begegnet. Hinterher wollten sie mich kennenlernen, aber ich konnte nicht. Mein Vater hat sich mit ihnen getroffen.«
    »Erzähl mir, wie ihr es angestellt habt.«
    »Julian hat Abiola zum Nachmittagstee in sein Zimmer im Christchurch College eingeladen. Abiola stand auf diesen ganzen englischen Kram.«
    »Und was hat er dort vorgefunden?«, fragte die Stimme. »Porzellantassen und Gebäck? Nicht direkt. Sag mir, was er dort vorfand, Alyshia.«
    »Mich und Julian beim Sex.«
    »Wessen Idee war das?«
    »Julians.«
    »Ja, das klingt wie eine von seinen Ideen«, sagte die Stimme. »Was hast du gedacht?«
    »Ich … ich weiß nicht. Ich habe nur gemacht, was er gesagt hat.«
    »Du hast nur Befehle ausgeführt, ja? Das hören sie vor dem Internationalen Strafgerichtshof ständig«, sagte die Stimme. »Hast du je überlegt, warum du so etwas getan hast, warum du dich hast manipulieren lassen?«
    Keine Antwort.
    »Na gut. Wir kommen später darauf zurück«, sagte die Stimme. »Erzähl mir einfach, wie Abiola reagiert hat, als er gesehen hat, wie du Julian gefickt hast?«
    »Er ist weggerannt.«
    »Wohin?«
    »In seine Wohnung.«
    »Und was hat er dort gemacht?«
    »Er hat sich erhängt.«
    Isabel Marks ging ins Bett. Nachdem Boxer sich aus ihrer Umarmung gelöst hatte, hatte er ihr erklärt, dass sie ausgeruht sein müsse, weil die kommenden Tage hart werden würden. Boxer blieb in der Küche und versuchte erneut, Amy zu erreichen, aber sie nahm wieder nicht ab. Er saß eine Stunde dort, nippte an seinem wässrigen Whisky und dachte, dass er jetzt einen Ruf hatte. Warum machte er das? Kidnapper töten. Zwölf Jahre bei GRM und kein Gedanke daran. Ohne erkennbaren Grund fiel ihm sein Vater ein, der Schmerz der abgerissenen Verbindung. Aber warum spürte er ihn gerade jetzt so stark, ein paar Monate vor seinem vierzigsten Geburtstag? Er wendete die Frage hin und her, fand jedoch keinen logischen Zusammenhang. Immerhin war er geistesgegenwärtig genug gewesen, D’Cruz zu erklären, dass er bei der Ausführung der anderen drei besonderen Aufträge jedes Mal gewusst hatte, mit wem er es zu tun haben würde. Ein einzelner Mann konnte es nicht mit der Mafia oder einer Terrororganisation aufnehmen, deshalb würde er seine endgültige Einwilligung erst geben, wenn feststand, wer die Täter waren.
    Seit dem Handschlag im Ritz hatte es die Schüsse in Knightsbridge und die Enthüllungen über D’Cruz’ Familiengeschichte gegeben. Boxer war froh, dass er so vorsichtig gewesen war. D’Cruz war der Typ Mann, der sich nur um das eigene Wohl und das seiner unmittelbaren Familie scherte. Dann war da dieser »Jordan«, wie er sich nannte. Boxer war beunruhigt von dem, was Isabel erzählt hatte. Es lief nicht wie gewohnt. Das Ganze roch nach

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