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Stirb, mein Prinz

Stirb, mein Prinz

Titel: Stirb, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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Hochbetrieb. Dunkelheit kroch durch die Fenster herein. Sie hatten sich den größten Tisch gesichert, der am weitesten von der Theke entfernt stand. Niemand schenkte ihnen Beachtung, niemand interessierte sich für das, was sie zu bereden hatten. Trotzdem sprachen sie leise, nur für alle Fälle.
    Phil stellte alle einander vor und sah dann in die Runde. »Sie werden sich bestimmt fragen, warum ich Sie hier versammelt habe«, begann er mit einem unheilvollen Lächeln, das gleich darauf wieder verschwand. »Alle wurden auf den Stand der Dinge gebracht. Alle wissen, was läuft. Wie es aussieht, sind wir jetzt das echte Ermittlerteam, nicht die Leute, die drüben in Southway sitzen.«
    Niemand widersprach.
    »Also, wir wissen, dass die Lieferung heute Abend ankommt. Allerdings gibt es eine zusätzliche Komplikation. Mickey?«
    »Glass wird nicht dort sein«, sagte dieser. »Er hat gerade eben verkündet, dass er den Aufenthaltsort des Gärtners kennt und das bewaffnete Sondereinsatzkommando anführen wird, das sein Versteck stürmen soll.«
    »Und das muss er ausgerechnet heute Abend machen?«, wollte Clemens wissen.
    »Es ist ein Ablenkungsmanöver«, sagte Marina. »Etwas, um die Aufmerksamkeit von der Ladung abzulenken, die in Harwich gelöscht werden soll. Er verschafft sich ein Alibi und verhaftet gleichzeitig einen gesuchten Serienmörder.«
    »Und uns geht er durch die Lappen«, grollte Fennell.
    »Nicht unbedingt«, sagte Phil. »Wir haben immerhin noch seine DNA -Spuren in Donna Warrens Haus. Und Donnas Augenzeugenbericht. So können Sie ihn in jedem Fall kriegen. Außerdem sind die anderen Ältesten vielleicht bereit, als Gegenleistung für eine mildere Strafe gegen ihn auszusagen.«
    Clemens zuckte die Achseln. »Kann schon sein. Trotzdem, eine saubere Festnahme wäre uns lieber gewesen.«
    »Das glaube ich gern«, sagte Phil. »Aber so wird es zur Not auch gehen. Er wird sich da unmöglich rauswinden können. Und wo wir gerade von dem Zugriff sprechen«, fügte er hinzu und sah die zwei Ermittler an. »Aufgrund meiner Suspendierung werde ich nicht aktiv daran teilnehmen können, fürchte ich.«
    »Macht nichts«, sagte Clemens. »Sie waren sowieso nicht eingeladen.«
    »Was er damit ausdrücken will«, sagte Fennell, um den Worten seines Partners ein wenig die Schärfe zu nehmen, »ist, dass wir für Sie keine Ausrüstung haben.«
    »Verstehe«, sagte Phil. »Trotzdem finde ich, wird es Zeit, uns aus Colchester mit einzubeziehen. Meinen Sie nicht?«
    »Was genau haben Sie sich vorgestellt?«
    Phil deutete auf Mickey. »Der beste Detective Sergeant im County, Mickey Philips. Nehmen Sie ihn mit.«
    »Aber«, protestierte Clemens, »wir haben keine –«
    »Ich bestehe darauf.«
    Die zwei Männer sahen zu Phil, dann tauschten sie einen Blick untereinander.
    »Es ist höchste Zeit für ein bisschen Entgegenkommen«, sagte Phil.
    Fennell nickte. »Sie haben recht.«
    »Gut. Rufen Sie den Super in Chelmsford an und erklären Sie ihm, was wir vorhaben. Keine Bange, er wird Glass nichts verraten. Nicht, wenn ihm seine Karriere lieb ist.«
    »Alles klar«, sagte Fennell. Dann wandte er sich an Mickey. »Wir haben eine bewaffnete Einheit aus London angefordert. Sie ist auf dem Weg hierher.«
    »Okay«, meinte Mickey. »Dann sollten wir keine Zeit verlieren.«
    »Das ist ja alles schön und gut«, meldete sich Marina zu Wort. »Aber wir wissen immer noch nicht, wo Glass hinwill. Wo dieses Bauernhaus ist. Oder der Gärtner. Was das angeht, tappen wir nach wie vor völlig im Dunkeln.«
    Phil überlegte kurz. »Stimmt«, sagte er, »aber ich glaube, ich kenne jemanden, der es uns verraten könnte.«
    »Wer?«, fragte Clemens.
    »Wissen Sie noch, wie ich Ihnen von dem Obdachlosen erzählt habe? Paul?«
    »Der, von dem Sie glauben, dass es sich bei ihm um Paul Clunn handeln könnte«, meinte Fennell.
    »Genau der. Wenn irgendjemand weiß, wo der Gärtner ist und wo sich dieses Bauernhaus befindet, dann er. Geistige Verwirrtheit hin oder her.«
    »Weißt du denn, wo du ihn finden kannst?«, fragte Marina.
    »Ja. Willst du mitkommen?«
    Sie wollte.
    Phil lächelte. »Dann zieh dir besser Stiefel an.«
    »Und was ist mit mir?«, wollte Don wissen.
    Phil sah ihn an. Mickey bemerkte den stummen Blickwechsel zwischen den beiden. Er war sich nicht sicher, was er zu bedeuten hatte. Vielleicht war es ein Vater-Sohn-Moment, oder die Zügel wurden übergeben.
    »Könntest du dich um Donna und den Jungen kümmern?«, bat Phil.
    Don

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