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Stirb mit mir: Roman (German Edition)

Stirb mit mir: Roman (German Edition)

Titel: Stirb mit mir: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Dugdall
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Kampf.
    Ich ließ ihm keine Ruhe und verhinderte jede weitere Unterbrechung. Er grunzte und näherte sich dem Orgasmus mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    »Küss mich«, befahl ich und umfasste seine Gesäßhälften.
    Er bäumte sich auf, konnte nur noch seinem Körper gehorchen. Er küsste mich mit offenem Mund, rang schmerzhaft nach Atem. Als er kam, verschluckte ich seinen Schrei und spürte, wie sein Herzschlag unregelmäßig wurde.
    Stille entstand. Smith wand sich, röchelte und rang nach Atem. Ich schob ihn von mir herunter. Er krümmte sich. Dann wurden seine Arme starr, sein Körper erschauerte, sein Herz begann den letzten Kampf.
    »Das wolltest du, Smith, und nichts anderes. Erinnerst du dich noch? Um Mitternacht schmerzlos verlöschen.«
    Er keuchte und schnappte nach Luft, während sein Herz versuchte, die letzte Schlacht zu gewinnen.
    »Der Whisky«, stieß er hervor. »Du hast ihn mit der Droge versetzt.«
    »Weil du Angst hattest. Ich habe dir geholfen, unseren Plan zu verwirklichen. Jetzt bist du darüber froh, nicht wahr?«
    In seinem Blick war keine Furcht mehr zu erkennen. Als seine Augen sich nicht mehr verdrehten, erblickte ich darin nur noch Frieden. Ein letztes Mal erschauerte sein Körper. Es waren die finalen Zuckungen seines Lebens. Ich bin eine ehrenhafte Frau. Anders als er nehme ich ein einmal gegebenes Wort nicht mehr zurück. Ich hatte ihm versprochen, von ihm zu kosten, und holte das Messer unter meinem Kopfkissen hervor.
    Es war nicht einfach, ihn flach auszustrecken, und ich war nicht so sanft, wie ich es gern gewesen wäre, doch sein Körper war störrisch.
    Für meinen Schnitt den richtigen Winkel zu finden, war harte Arbeit. Er war noch bei Bewusstsein, als ich die rosa Kappe seiner Vorhaut mit dem Messer zurückschob, den geschrumpften Penis umklammerte und ein Stück Haut abschnitt.
    Wer hätte gedacht, dass dabei so viel Blut fließen würde? So ein kleines Stück Haut. Ich musste eine Ader getroffen haben.
    Ich trank das Blut und aß von ihm.
    Es war, als würde ich ein Stück abgestorbene Haut essen, und schmeckte nach nichts, höchstens nach Gummi und Salz. Ich sah ihn an, während ich schluckte, und sein Mund verzog sich zu einem angedeuteten Lächeln – jedenfalls erschien es mir so. Er war dabei, mich zu verlassen und in sich selbst zu verschwinden.
    Nun setzte ich die Messerklinge an seinen Penis an und durchtrennte das Fleisch mit einem kräftigen Ruck. Ein rascher, blutiger Akt. Auf dem weißen Laken erblühten rote Flecke. Mein Gesicht war vollgespritzt und so nass, als weinte ich. Sein Kopf war zur Seite gefallen, wie ein zerbrochenes Spielzeug. Seine Augen verdrehten sich ein letztes Mal, und aus seinem Mund löste sich ein Wort, das aus Luft bestand. Ich wollte ihm die Augen schließen, die mich fixierten, und dachte, dass der Mond, der sich darin spiegelte, unser einziger Zeuge war. Doch ich hatte Angst, sein Gesicht zu berühren, und davor, dass er sich plötzlich aufsetzen würde. Nach allem, was ich gerade getan hatte, war es seltsam, dass ich mich davor fürchtete. Ich schaute auf das Messer, von dem das Blut auf das Laken tropfte, hob einen Finger an den Mund, schmeckte Eisen und Salz. Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht. Es erinnerte mich an einen Strand bei einsetzender Ebbe. Dann wurde sein Teint wie Alabaster.
    Ich wusste, dass er gestorben war.
    »Jetzt bist du glücklich, nicht wahr?«, flüsterte ich. »Dein Wunsch hat sich erfüllt.«
    Ich streckte mich an seiner Seite aus, küsste ihn auf die Wange und schob ihm das Messer in die Hand. Nie hatte ich ihn mehr geliebt als in diesem Augenblick.
    Meine Angst war verflogen. Ich legte den Kopf auf seine Brust und lauschte der Stille seines Herzens. Durch das Fenster fiel das Mondlicht auf uns. Dann schloss ich die Augen und wartete darauf, dass sein Körper erkaltete und meine Mummy zu mir zurückkehrte. Kurz darauf war ich wieder bei ihr.
    Mein Herz war geheilt.

Einundvierzig
    Cate Austin kommt wie immer zu spät. Ich bin oben, als ich sie an der Haustür klopfen höre. Als sie zum zweiten Mal klopft, habe ich gerade erst die Treppe erreicht. Ich ziehe die Tür unten auf. Um ein Haar wäre sie mir entgegengefallen. Energiegeladen und atemlos stürmt sie herein. Ich führe sie in die Frühstücksecke. Sie setzt sich auf die Holzbank, auf den gleichen Platz, auf dem sie auch vor einem Monat gesessen hat. Es kommt mir vor, als sei es vor einem ganzen Leben gewesen. Sie ist hier, um ihr Urteil abzugeben,

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