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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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und die Quittungen schicken. Am Samstagabend war ich auf einer Party. Ich bin erst nach zwei heimgekommen, und zwar nicht allein. Ich hatte wirklich guten Sex, und nach einem Frühstück im Bett am Sonntagmorgen war ich erst im Fitnessstudio und habe dann in meiner Wohnung abgehangen. Wofür es keine Zeugen gibt. Sonntagabend bin ich von meinem Computer zu Hause aus noch ein paar Akten durchgegangen. Wie wäre es mit ein paar Einzelheiten? Hat sie sehr gelitten? Bitte erzählen Sie mir, dass sie gelitten hat.«
    »Warum erzählen Sie mir nicht, warum Sie das so freuen würde?«
    »Sie hat mir das Leben neun Monate lang zur Hölle gemacht. Wenn Sie keine totale Niete sind - und so sehen Sie nicht aus -, haben Sie meine Akte vor sich liegen, wissen also über mich Bescheid. Als ich acht war, hat mein Alter meine Mutter totgeschlagen und kam dafür in den Knast. Da mich niemand haben wollte, haben sie mich bei dieser sadistischen Hexe untergebracht. Sie hat mich dazu gezwungen, die Fußböden mit einer Zahnbürste zu schrubben und mich jede Nacht in meinem Zimmer eingesperrt. Manchmal hat sie extra noch die Sicherung herausgedreht, damit ich im Dunkeln saß, sie hat mir erzählt, wahrscheinlich hätte meine Mum verdient, was ihr passiert ist, und ich würde irgendwann so enden wie sie.«
    Sie atmete tief ein, griff nach der Flasche Wasser, die auf ihrem Schreibtisch stand, und trank einen großen Schluck. »Ich habe angefangen zu klauen und Geld für meine Flucht zu sparen. Aber sie hat mich erwischt. Dann hat sie den Bullen all die blauen Flecken an ihren Armen und Beinen gezeigt und ihnen erzählt, dass sie von mir angegriffen worden ist. Ich habe dieses Weib nie angerührt, aber trotzdem bin ich in den Jugendknast gewandert, und dort habe ich das Prügeln erst gelernt. So was haben Sie bestimmt schon des Öfteren gehört.«
    »Hin und wieder.«
    »Als ich zehn war, habe ich zum ersten Mal mit Drogen gedealt. Ich war wirklich schlimm«, gab sie mit einem verschämten Lächeln zu. »Bis ich fünfzehn war, war ich mehr im Knast als draußen, dann aber lief ein Deal schief, und der Typ ist mit einem Messer auf mich losgegangen. Das war das Beste, was mir je passiert ist. Da war dieser Priester ... Klingt wie aus dem Video der Woche, aber so war es nun einmal. Er hat sich um mich gekümmert, hat einfach nicht lockergelassen, bis ich sauber geworden bin.«
    »Und dann haben Sie Jura studiert.«
    »Das passte irgendwie zu mir. Diese sadistische Hexe hatte mich unter der Fuchtel, als ich ein kleines Mädchen und total verängstigt war. Ich hatte mit angesehen, wie meine Mutter starb. Das hat sie benutzt, um mich zu ruinieren, beinahe hätte sie's geschafft. Statt also Blumen zu ihrer Beerdigung zu schicken, Lieutenant, werde ich mir rote Schuhe anziehen und französischen Champagner trinken, wenn sie endlich unter die Erde kommt.«
    »Wann haben Sie sie zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor vier Jahren.«
    »Vor vier Jahren?«
    Maxi trank noch einen Schluck von ihrem Wasser und stellte die Flasche wieder ab. »Ich bin Anwältin und gut genug, um zu wissen, dass ich ohne Rechtsbeistand nicht weiter mit Ihnen reden sollte. Aber ich werde es trotzdem tun, denn ich bin einfach verdammt glücklich über ihren Tod. Vor vier Jahren war ich Junior-Partnerin in einer äußerst angesehenen Kanzlei. Ich war mit einem Kerl verlobt, der sich um einen Sitz im Senat beworben hatte, habe mich bei der Arbeit krummgelegt und wirklich gut verdient. Da tauchte sie plötzlich auf. Und zwar an meinem Arbeitsplatz. Sie hat wie ein Honigkuchenpferd gestrahlt und erklärt, dass sie sich freut, weil aus mir etwas geworden ist. Das hat mich total krank gemacht.«
    Maxi griff erneut nach ihrer Wasserflasche, hob sie an den Mund und knallte sie wieder auf den Tisch. »Ich hätte sie rauswerfen sollen, aber sie hat mich kalt erwischt. Dann hat sie mir erzählt, dass sie Kopien meiner Akten hat, in denen alles über die Drogendeals, die Zeiten im Gefängnis, die Diebstähle und Schlägereien steht. Sie meinte, sie könnte sich nicht vorstellen, dass mir etwas daran liegt, dass das alles rauskommt. Denn schließlich hätte ich einen tollen Job bei dieser angesehenen Firma und wäre mit einem Mann verlobt, der nach East Washington will.«
    »Sie hat Sie also erpresst.«
    »Ich habe mich erpressen lassen. Ich war unglaublich dumm. Ich habe ihr fünfzigtausend bezahlt, drei Monate später war sie wieder da und wollte mehr. So läuft es nun einmal. Ich bin nicht

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