Stirb, Schätzchen, Stirb
Neuigkeiten«, sagte er in hoffnungsvollem Ton.
»Wir haben Fortschritte gemacht. Allerdings kann ich noch nicht viel dazu sagen. Ist es okay, wenn ich hereinkomme?«
»Sicher, sicher. Tut mir leid. Zana steht gerade unter der Dusche. Wir haben lange geschlafen. Sonst gibt es schließlich kaum etwas zu tun.«
»Genau darüber würde ich gerne mit euch reden Warum gehst du nicht ins Bad und sagst Zana, dass ich hier bin?«, begann Eve.
»Oh. Okay. Bin sofort wieder da.«
»Du brauchst dich nicht zu beeilen.«
Sobald die Tür des Badezimmers hinter Bobby zugefallen war, trat Eve vor den Schrank neben der Eingangstür. Die beiden schienen wirklich ordentlich zu sein und hatten ihre Mäntel wie erwartet sorgsam aufgehängt.
Sie nahm die beiden Sender in die Hand, schob sie unter die Mantelkragen, klemmte sie dort fest und schaltete sie ein. Außerdem hingen im Schrank zwei Jacken, sie dachte eilig nach.
Draußen war es kalt, und sie kamen aus Texas. Also zögen sie ganz sicher ihre dicken Mäntel an.
»Feeney, wenn du mich hörst, klingel kurz mein Handy an.«
Als ihr Handy schrillte, machte sie die Schranktür wieder zu, kehrte ins Wohnzimmer zurück, und einen Moment später war auch Bobby wieder da.
»Sie ist sofort fertig.«
»Ich nehme an, euch fällt langsam die Decke auf den Kopf.«
Er sah sie mit einem leichten Lächeln an. »Ich kann von hier aus arbeiten. Und ich habe die Überführung meiner Mutter organisiert. Zana war mir dabei eine große Hilfe. Ich weiß nicht, was ich ohne sie machen würde, und ich habe keine Ahnung, wie ich über Jahre ohne sie zurechtgekommen bin. Das wird ein lausiges Weihnachtsfest für sie. Ich dachte, dass ich vielleicht einen kleinen Baum bestellen könnte oder so.«
»Wenn ihr das Hotel verlassen wollt, ist das für mich okay.«
»Das Hotel verlassen?« Er blickte auf das Fenster, als wiese es dicke Gitterstäbe auf. »Wirklich? Glaubst du denn nach allem, was passiert ist, dass wir draußen sicher sind?«
»Ich glaube, vor allem, wenn ihr zusammen seid, besteht kaum die Gefahr, dass jemand etwas von euch will. Außerdem kann ich euch beide nicht auf Dauer vierundzwanzig Stunden täglich schützen lassen, da ihr von dem Mord nichts mitbekommen habt und deshalb nicht mal echte Zeugen seid. Natürlich sieht es anders aus, wenn euch noch irgendetwas einfällt, wenn ihr euch an irgendwas erinnert, was uns weiterhilft.«
»Ich bin die ganze Sache wieder und wieder in Gedanken durchgegangen. Ich kriege seit - seit das passiert ist, kaum ein Auge zu. Ich verstehe einfach nicht, weshalb meine Mutter Geld von dir haben wollte. Es geht - es ging ihr schließlich ziemlich gut. Auch mir und Zana geht es gut, vor allem, seit der große Deal abgeschlossen ist. Jemand muss sie aus irgendeinem Grund dazu gezwungen haben. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wer.«
»Geht ein bisschen an die frische Luft. Dann bekommst du wieder einen klaren Kopf, vielleicht fällt dir dann noch irgendetwas ein.« Wenn nicht, würde sie die beiden zu einer förmlichen Vernehmung aufs Revier holen. Um sie mit den Fakten zu konfrontieren, um zu sehen, ob vielleicht dadurch etwas in Bewegung kam.
»Wir könnten -« Er brach ab, als seine Frau den Raum betrat.
Sie trug einen weißen Jogginganzug mit winzig kleinen braunen Karos und hatte sich trotz des Besuchs noch die Zeit für Lippenstift und Rouge genommen, bemerkte Eve.
»Tut mir leid, dass ich Sie haben warten lassen. Wir sind heute erst spät aufgestanden.«
»Kein Problem. Wie fühlen Sie sich?«
»Okay. Inzwischen erscheint mir das alles wie ein langer, eigenartiger Traum.«
»Eve meint, dass wir das Hotel für kurze Zeit verlassen können«, erklärte Bobby ihr.
»Wirklich? Aber -« Wie zuvor ihr Mann blickte auch Zana erst Richtung Fenster, biss sich auf die Lippe und fuhr unsicher fort: »Aber was ist, wenn - vielleicht beobachtet der Kerl uns ja.«
»Ich werde bei dir sein.« Bobby trat auf Zana zu, legte einen Arm um ihre Schulter und meinte mit aufmunternder Stimme: »Wir spazieren durch die Gegend, kaufen einen kleinen Baum. Und, wer weiß, vielleicht bekommen wir ja sogar echten Schnee.«
»Das würde mir gefallen.« Sie wandte sich erneut an Eve. »Ich schätze, dass wir beide einen leichten Lagerkoller haben oder so.«
»Nehmen Sie Ihr Handy mit«, riet Eve. »Dann rufe ich Sie hin und wieder an.« Sie wandte sich zum Gehen, blieb in der Tür aber noch einmal stehen. »Es ist ziemlich kalt. Sie sollten sich also warm
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