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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sie ... als ich in Dallas aus dem Krankenhaus entlassen wurde, kam ich erst mal in ein Heim. Ich hatte keine Identität, keine Erinnerung, war sexuell missbraucht worden und traumatisiert. Inzwischen weiß ich, wie die Dinge laufen, aber damals hatte ich keine Ahnung, was passieren würde, ich wusste nur, dass er - mein Vater - immer behauptet hatte, wenn die Cops oder die Sozialarbeiter mich erwischen würden, würde ich in ein dunkles Loch gesperrt. Natürlich haben sie das nicht getan, aber ...«
    »Manchmal sind die Orte, an die sie einen bringen, fast genauso schlimm.«
    »Ja.« Er hat Verständnis, dachte sie. Auch er kannte sich mit diesen Dingen aus. »Erst mal kam ich in ein Heim. Vielleicht für ein paar Wochen, ich weiß nicht mehr genau. Ich schätze, sie haben meine Eltern oder Vormünder gesucht und versucht herauszufinden, woher ich kam und was geschehen war. Dann haben sie mich in eine Pflegefamilie gesteckt. Das hätte mir dabei helfen sollen, mich an ein normales Leben zu gewöhnen. Sie haben mich Trudy Lombard überlassen. Sie lebte in irgendeinem Kaff im Osten von Texas in einem eigenen Haus und hatte einen Sohn, der ein paar Jahre älter war als ich.«
    »Sie hat dir wehgetan.«
    Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Auch dafür hatte er Verständnis. Denn auch damit kannte er sich aus. »Sie hat mich nie geschlagen, sie war nie so wie er. Sie hat nie auch nur die allerkleinsten Spuren an meinem Körper hinterlassen.«
    Sein bösartiger Fluch milderte die Anspannung in ihrem Innern mehr als das beruhigende Getränk.
    »Ja, manchmal ist es leichter, mit direkten Schlägen klarzukommen als mit subtilen kleinen Quälereien. Sie hatten einfach keine Ahnung, was sie mit mir machen sollten.« Wieder schob sie sich die nassen Haare aus der Stirn, doch das Zittern ihrer Finger hatte sich gelegt. »Aber ich habe es ihnen auch nicht gerade leichtgemacht. Ich habe kein Wort gesagt. Ich hätte einfach nicht gewusst, was ich sagen soll. Wahrscheinlich dachten sie, wegen der erlittenen Vergewaltigungen käme ich in einem Haushalt ohne männliche Autoritätsperson am besten klar.«
    Schweigend strich er mit seinen Lippen über ihre Schläfe und zog dann ihren Kopf an seine Brust.
    »Sie hat mich nie angeschrien und mich auch nie geschlagen, mehr als ein paar leichte Klapse gab es nie. Sie hat dafür gesorgt, dass ich sauber war und anständige Kleider hatte. Inzwischen kenne ich Typen wie sie, aber damals war ich noch keine neun. Als sie mir gesagt hat, dass ich schmutzig bin, und mich gezwungen hat, mich jeden Morgen mit kaltem Wasser zu waschen, habe ich nicht verstanden, dass sie mich damit nur quälen wollte, dass sie eine Sadistin war. Sie sah immer so enttäuscht und traurig aus. Wenn sie mich im Dunkeln eingeschlossen hat, hat sie mir erklärt, das täte sie nur, damit ich lerne, brav zu sein. Außerdem hat sie mich jeden Tag für irgendwas bestraft. Wenn ich einen Rest auf meinem Teller gelassen habe, wenn ich zu schnell oder zu langsam gegessen habe, musste ich die Küche mit einer Zahnbürste sauber schrubben oder etwas anderes in der Art.«
    Ich lege großen Wert auf eine saubere und aufgeräumte Küche.
    »Sie hatte keine Angestellten, denn sie hatte ja mich.
    Aber ich war immer zu langsam, zu dumm, zu undankbar, zu irgendwas. Sie hat mir erzählt, ich wäre entweder ein Jammerlappen oder einfach von Grund auf schlecht, und das immer mit dieser ruhigen, netten Stimme und mit diesem enttäuschten, verständnislosen Blick. Ich war immer noch ein Nichts. Oder sogar noch weniger.«
    »Sie hätte nie die Zulassung als Pflegemutter bekommen dürfen.«
    »So was kommt eben hin und wieder vor. Es "gibt sogar noch Schlimmere als sie. Ich hatte noch Glück, dass es nicht noch schlimmer war. Aber ich hatte Albträume. Ich hatte ständig Albträume zu jener Zeit, beinahe jede Nacht. Und sie ... oh, Gott, sie kam dann in mein Zimmer und meinte, ich würde nie gesund und stark, wenn ich nicht vernünftig schlafen würde.«
    Sie griff nach seiner Hand und ließ sich von ihr halten, als sie weiter über die grauenhaften Zeiten sprach. »Dann hat sie das Licht gelöscht und die Tür von außen zugesperrt. Sie hat mich im Dunkeln eingeschlossen, wenn ich angefangen habe zu weinen, wurde es noch schlimmer. Sie würden mich abholen kommen und in eine Irrenanstalt sperren. So würden sie es mit Mädchen machen, die sich nicht benehmen, hat sie zu mir gesagt. Auch gegenüber Bobby, ihrem Jungen, hat sie mich

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